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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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trinkst du das hier auf der Stelle, oder ich reiße dir die Gurgel raus. Du hast die Wahl.«
    »I-ich will eine Anhörung vor dem Dunklen Rat«, jammerte der Krieger.
    »Das ist dein gutes Recht«, pflichtete Mephis ihm leise bei. Er blickte Lucivar an. »Reißt du ihm die Gurgel raus, oder soll ich es tun?«
    Lucivar stieß ein boshaftes Lachen aus. »Eine Anhörung beim Rat würde ihm in dem Fall nicht viel nützen, wie?« Seine Finger gruben sich in die Kehle des Mannes.

    »T-trinken.«
    »Na also. Ich wusste doch, dass du Vernunft annehmen würdest«, meinte Lucivar einschmeichelnd. Er lockerte seinen Griff so weit, dass der Krieger den Wein schlucken konnte.
    »So.« Er schleuderte den Mann in das Zimmer, in dem Mephis die Flaschen gefunden hatte. »Um dem Dunklen Rat akkurat Bericht erstatten zu können, solltest du meiner Meinung nach in den Genuss derselben Erfahrung kommen, die du so gütig für Lady Angelline vorgesehen hattest.« Er versiegelte das Zimmer mithilfe eines schwarzgrauen Schutzschilds, den er mit einem Zeitzauber versehen hatte, und wandte sich an einen Mann, der in der Nähe herumstand. »Der Schild wird sich in vierundzwanzig Stunden auflösen.«
    Diesmal musste er sich nicht erst einen Weg durch die Menschenmenge bahnen. Die Leute drückten sich gegen die Wände, um ihn ungehindert passieren zu lassen.
    Mephis holte ihn ein, bevor er das Herrenhaus verlassen konnte, und zog ihn – nachdem er die Umgebung mental abgetastet hatte – in den nächstbesten leeren Raum: ein Arbeitszimmer. Lucivar fand die Wahl auf ironische Weise passend, auch wenn es sich nicht um Saetans Arbeitszimmer handelte.
    »Das war eine beachtliche Vorstellung, die du eben geliefert hast«, sagte Mephis, nachdem er die Tür abgeschlossen hatte.
    »Die Vorstellung hat gerade erst begonnen.« Lucivar ging unruhig in dem Zimmer auf und ab. »Abgesehen davon kam es mir nicht so vor, als hättest du versucht, mich aufzuhalten. «
    »Wir können es uns nicht leisten, in der Öffentlichkeit so zu wirken, als ob wir uneins seien. Außerdem hätte es überhaupt keinen Sinn gehabt, es auch nur zu versuchen. Du hast einen höheren Rang als ich, und ich möchte bezweifeln, dass du dich in diesem Fall von deinen Brudergefühlen mir gegenüber hättest hindern lassen.«
    »Da hast du völlig Recht.«

    Mephis fluchte. »Hast du eine Ahnung, welchen Ärger wir deswegen mit dem Dunklen Rat bekommen werden? Wir stehen nicht über dem Gesetz, Lucivar!«
    Lucivar blieb vor Mephis stehen. »Du spielst nach deinen Regeln, und ich nach den meinen.«
    »Sie hat einen Ehevertrag unterschrieben.«
    »Nicht freiwillig.«
    »Das weißt du nicht. Und zwanzig Augenzeugen beschwören das Gegenteil.«
    »Ich trage ihren Ring. Ich kann sie spüren , Mephis.« Lucivars Stimme zitterte. »Sie war bereit, lieber die Verbindung zu ihrem Körper zu lösen, als sich besteigen zu lassen.«
    Eine ganze Minute lang gab Mephis kein Wort von sich. »Jaenelle fällt es schwer, mit körperlicher Nähe umzugehen. Das weißt du.«
    Lucivar schlug mit der Faust gegen die Tür. »Zur Hölle mit dir! Bist du so blind oder derart rückgratlos, dass du lieber alles hinnimmst, als dass euch jemand vorwerfen könnte, die Familie SaDiablo habe ihre Macht missbraucht? Ich jedenfalls bin weder blind noch habe ich mein Rückgrat verloren. Sie ist meine Königin – meine! – und Regeln hin oder her: Es ist mir ganz egal, wie die Gesetzeslage ist, oder was der Dunkle Rat dazu zu sagen hat; wenn jemand ihr etwas antut, werde ich es ihm in gleicher Münze heimzahlen.«
    Während sie einander anstarrten, atmete Lucivar schwer, wohingegen Mephis sich nicht rührte.
    Schließlich ließ sich Mephis gegen die Tür sinken. »Wir können das nicht schon wieder durchmachen. Wir können nicht schon wieder in der Angst leben, sie zu verlieren.«
    »Wo ist sie?«
    »Vater hat sie zum Bergfried gebracht – mit der strikten Anordnung, dass sich der Rest der Familie von ihr fern zu halten habe.«
    Lucivar stieß Mephis beiseite. »Nun, wir alle wissen ja, wie gut ich darin bin, Anordnungen zu befolgen, nicht wahr?«

    3Kaeleer
    S aetan wirkte wie ein Mann, der mit knapper Not eine blutige Schlacht überlebt hatte.
    Was in gewissem Sinne sogar der Wahrheit entsprach, dachte Lucivar, als er die Tür zu Jaenelles Wohnzimmer im Bergfried geräuschlos hinter sich schloss.
    »Meine Anordnung war mehr als deutlich, Lucivar.«
    In der Stimme des Höllenfürsten lag keinerlei Kraft. Sein Gesicht

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