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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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und warf ihn hinaus. Wahrscheinlich war er der Meinung, dass sich nicht genug Hilfe damit erkaufen ließe, Sadi zu Dorothea zu bringen. Seine Verhandlungsbasis wäre jedoch um einiges besser, wenn er ihr seinen einzigen Nachwuchs bringen würde. Eine Nachkommin, welche die Blutlinie fortsetzen könnte, wäre ein starker Anreiz – selbst wenn es sich um einen Mischling handelt. Daemon bestand darauf, dass wir sofort verschwinden sollten, da Kartane nach Einbruch der Dunkelheit mit Bewaffneten zurückkehren würde. Dem war auch so. Bevor Daemon und ich auf die Winde aufsprangen und davoneilten, hatten wir uns auf eine Stadt in einem anderen Territorium geeinigt. Er war dicht hinter mir, doch auf einmal war er verschwunden. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
    »Und du befindest dich seitdem auf der Flucht.«
    »Genau.« Sie fühlte sich so müde, wollte sich am liebsten in einem Buch verlieren oder einfach nur schlafen. Doch das war jetzt zu riskant. Die übrigen hayllischen Wachen würden sich bald fragen, wo jene vier Männer steckten, und sich auf die Suche nach ihnen begeben.
    »Iss, Surreal.«
    Surreal biss in die Teigtasche und wunderte sich, dass sie den Heiltrank überhaupt nicht mental überprüft hatte, bevor sie ihn zu sich genommen hatte. Und warum war ihr dieser Umstand noch dazu so gleichgültig?
    Jaenelle sah sich im Schlafzimmer um und musterte anschließend das abgewetzte Sofa im Wohnbereich. »Möchtest du dich ins Bett legen oder es dir hier gemütlich machen?«
    »Geht nicht«, murmelte Surreal. Sie ärgerte sich darüber, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    »Doch, es geht.« Jaenelle holte Steppdecken und Kissen
aus dem Schlafzimmer und verwandelte das Sofa in ein einladendes Nest. »Ich kann noch zwei Tage bleiben. Niemand wird dich stören, solange ich hier bin.«
    »Ich werde dir helfen, ihn zu finden«, sagte Surreal, während sie sich in die Kissen kuschelte.
    »Das weiß ich.« Jaenelle schenkte ihr ein trockenes Lächeln. »Du bist Titians Tochter. Ich hätte nichts anderes von dir erwartet.«
    »Ich weiß nicht recht, ob es gut ist, derart vorhersehbar zu sein«, murrte Surreal.
    Nachdem Jaenelle ihr eine weitere Tasse des Tranks zubereitet hatte, ließ sie Surreal einen von zwei Romanen aussuchen und machte es sich mit dem anderen in einem Sessel gemütlich.
    Surreal trank das Gebräu und las die erste Seite des Romans zweimal, bevor sie aufgab. Immer, wenn sie Jaenelle ansah, schwirrten ihr unzählige Fragen durch den Kopf.
    Doch im Grunde wollte sie zu keiner einzigen davon die Antwort hören.
    In diesem Augenblick reichte es ihr, dass Jaenelle Daemon aus dem Verzerrten Reich holen würde, sobald sie ihn fanden.
    In diesem Augenblick reichte es ihr, sich endlich einmal sicher zu fühlen.

Dritter Teil

Kapitel 13
    1Kaeleer
    D er Frühling ist die Zeit der Liebenden.« Hekatah beobachtete ihren Begleiter. »Und sie ist mittlerweile achtzehn. Alt genug, um zu heiraten.«
    »In der Tat.« Lord Jorval fuhr kleine Kreise auf dem zerkratzen Tisch nach. »Doch es ist wichtig, den richtigen Mann auszusuchen.«
    »Er muss lediglich jung, gut aussehend und zeugungsfähig sein – und in der Lage, Befehlen zu gehorchen«, fuhr Hekatah ihn an. »Der betreffende Mann wird lediglich der sexuelle Köder sein, mit dessen Hilfe wir sie von diesem Ungeheuer fortlocken. Oder möchtest du unter der Fuchtel des Höllenfürsten leben, sobald seine so genannte Tochter ihren Hof errichtet und ihre Herrschaft antritt?«
    Jorval zeigte sich unbeeindruckt. »Ein Ehemann könnte viel mehr sein als nur ein sexueller Köder. Ein reifer Mann könnte seine Königin und Frau leiten, ihr helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, und schlechte Einflüsse von ihr fern halten.«
    Innerlich vor Wut kochend lehnte Hekatah sich zurück und krallte sich mit den Händen an den hölzernen Armlehnen ihres Stuhls fest, um nicht über den Tisch zu springen und diesem Narren das Gesicht zu zerkratzen.
    Beim Feuer der Hölle, sie vermisste Greer! Er hatte ihren Scharfsinn zu schätzen gewusst und begriffen, dass es ratsam war, sich so oft wie möglich eines Mittelsmanns zu bedienen, um sich letzten Endes nicht selbst in Gefahr zu bringen. Als Mitglied des Dunklen Rates war Jorval äußerst nützlich, um die Abneigung und das Misstrauen des Rates gegenüber der Familie SaDiablo weiter zu schüren. Doch Jorval lechzte nach
Jaenelle Angelline und hegte dunkle Phantasien, in denen er sich das blasse Miststück

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