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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Musste seine Gedanken so weit ordnen, dass er Lucivar sagen konnte … Aber wo war oben?
    Jemand griff nach ihm und zerrte ihn unsanft aus dem Abgrund. Er zischte und fauchte. Das half ihm ungefähr so viel wie einem kleinen Welpen, der knurrte, weil man ihn im Genick gepackt hielt.
    Im nächsten Augenblick wurde ihm etwas gegen die Lippen gepresst und sein Mund füllte sich mit Blut.
    »Schluck runter, oder ich schlage dir deine verfluchten Zähne ein!«
    Ach, ja. Lucivar. Und sogar zweimal!
    Als Saetan wieder klar sehen konnte, stieß er Lucivars Hand von seinem Mund weg. »Genug.« Er versuchte aufzustehen, was gar nicht so leicht war, da Lucivar ihn an einer Seite festhielt und Chaosti an der anderen. »Ist alles in Ordnung? «
    Karla beugte sich über ihn. »Uns geht es gut. Du bist derjenige, der in Ohnmacht gefallen ist.«
    »Ich bin nicht in Ohnmacht gefallen. Ich wurde …« Er fing an, sich gegen die Hände zu wehren, die ihn gepackt hielten.
»Lasst mich aufstehen. Sobald der Sturm vorüber ist, müssen wir nach Sceval.«
    »Katze ist dort?«, wollte Lucivar wissen, während er Saetan auf die Beine zog.
    »Ja.« Saetan lief ein Schauder über den Rücken, als er sich Jaenelles gequälten Schrei ins Gedächtnis rief. »Wir beide müssen so bald wie möglich dorthin.«
    Karla tippte ihm mit einem Finger, an dem sich ein überaus scharfer Fingernagel befand, gegen die bloße Brust. »Wir alle müssen so schnell wie möglich dorthin.«
    Bevor er Einwände erheben konnte, waren die anderen in ihren Zimmern verschwunden.
    »Wenn wir uns beeilen, können wir vor den Übrigen dort ankommen«, sagte Lucivar auf dem Weg in Saetans Schlafzimmer. Der Eyrier rief seine eigene Kleidung herbei und zog sich hastig an. »Fühlst du dich stark genug?«
    Saetan warf sich ein Hemd über. »Ich bin bereit. Gehen wir.«
    »Bist du stark genug hierfür?«
    Ohne zu antworten schob sich der Höllenfürst an Lucivar vorbei. Wie konnte ein Mann diese Frage beantworten, wenn er nicht die leiseste Ahnung hatte, was ihn erwartete?
    »Mutter der Nacht«, flüsterte Saetan. »Mutter der Nacht.«
    Er und Lucivar standen auf einem abgeflachten Hügel, der einen von Scevals offiziellen Landeplätzen darstellte. Zu ihren Füßen erstreckte sich die leicht hügelige Landschaft. Große Wiesen boten gutes Weideland, das von Baumgruppen unterbrochen wurde, die an Sommernachmittagen Schatten boten. Ein Netz aus Bächen versorgten das Land mit klarem Wasser.
    In den letzten fünf Jahren hatte er einige Male auf diesem Hügel gestanden und auf die Einhörner hinabgeschaut, während die Hengste über die grasenden Stuten und die spielenden Fohlen wachten.
    Jetzt blickte er auf ein Schlachtfeld.
    Leise fluchend wandte sich Lucivar nach Norden. »Das waren
nicht ein paar Mistkerle, die hier waren, um sich ein Horn als Jagdtrophäe mit nach Hause zu nehmen. Hier hat ein Krieg stattgefunden.«
    Saetan musste die Tränen zurückblinzeln. Von allen Angehörigen des Blutes, allen Gattungen der verwandten Wesen waren ihm die Einhörner immer am liebsten gewesen. Sie waren die Sterne in der Dunkelheit, die lebenden Muster von Macht und gütiger Schönheit. »Sobald die anderen eintreffen, teilen wir uns auf, um nach Überlebenden zu suchen.«
    Die Einhörner griffen genau in dem Moment an, als der Hexensabbat und der Kreis der Männer auf dem Hügel ankamen.
    »Schilde!«, riefen Saetan und Lucivar gleichzeitig. Sie warfen einen schwarzen und einen schwarzgrauen Schutzschild über die ganze Gruppe, während die anderen Männer einen beschützenden Kreis um den Sabbat bildeten.
    Die acht Einhornhengste drehten ab, bevor sie frontal mit den Schilden zusammenstoßen konnten, doch die Kraft, die sie durch ihre Hörner und Hufe leiteten, ließ blendend grelle Funken aufstieben, als sie an den unsichtbaren Hindernissen entlangschrammten.
    »Wartet!«, rief Saetan. Das Donnern in seiner Stimme übertönte kaum die Schreie und lautstarken Drohungen der Hengste. »Wir sind eure Freunde! Wir sind hier, um euch zu helfen!«
    *Ihr seid nicht unsere Freunde*, sagte ein älterer Hengst, dessen Horn abgebrochen war. *Ihr seid Menschen!*
    »Wir sind eure Freunde*, beharrte Saetan.
    * Ihr seid nicht unsere Freunde! *, riefen die Einhörner. * Ihr seid Menschen! *
    Sceron trat einen Schritt vor. »Unser Volk hat noch nie gegen unsere Brüder und Schwestern, die Einhörner, gekämpft. Wir wollen auch jetzt nicht kämpfen.«
    *Ihr seid gekommen, um uns zu töten. Erst nennt ihr

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