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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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erklärte Saetan, nachdem er zusammen mit Jaenelle das Erdgeschoss durchwandert hatte.
    Sie nickte geistesabwesend, während sie die Treppe emporstiegen. »Ich habe ein paar großartige Stücke gesehen, die einfach fabelhaft hierher passen würden. Da war ein …« Mit offenem Mund stand sie im Türrahmen des Schlafgemachs und starrte auf das Himmelbett, die Frisierkommode, die Tischchen und Truhen.
    »Die Horde da unten hat das alles für dich gekauft. Anscheinend hast du derartiges Zeug oft genug bewundert, sodass sie davon ausgehen konnten, dass es dir gefallen würde.«
    Jaenelle betrat das Zimmer und ließ eine Hand über die Frisierkommode aus seidig glänzendem Ahorn gleiten. »Es ist wunderschön. Alles ist wunderschön. Aber wieso?«
    Saetan musste hart schlucken. »Heute bist du zwanzig Jahre alt geworden.«
    »Das weiß ich.« Jaenelle strich sich mit der rechten Hand durchs Haar.
    »Meine gesetzliche Vormundschaft endet mit dem heutigen Tag.«
    Lange Zeit starrten die beiden einander wortlos an.
    »Was soll das bedeuten?«, erkundigte sie sich leise.
    »Genau das. Meine gesetzliche Vormundschaft endet heute. « Sie entspannte sich sichtlich, als sie die unterschiedliche Betonung wahrnahm. »Du bist jetzt eine junge Frau, Hexenkind, und solltest dein eigenes Haus haben. Scelt hast du schon immer geliebt, und wir dachten uns, dass es dir nicht schaden könnte, auch auf dieser Seite des Reiches ein Heim zu haben.« Als sie noch immer nichts erwiderte, begann sein Herz wild zu schlagen. »Die Burg wird immer dein Zuhause sein. Wir werden immer deine Familie sein – solange du uns willst.«
    »Solange ich euch will.« Ihre Augen veränderten sich.
    Es kostete ihn unendliche Überwindung, nicht auf die Knie zu sinken und Hexe um Vergebung zu bitten.

    Jaenelle wandte sich von ihm ab, die Arme um den Oberkörper geschlungen, als fröstele es sie. »An jenem Tag habe ich ein paar grausame Dinge gesagt.«
    Der Höllenfürst atmete tief ein. »Ich habe ihn benutzt. Er war mein Instrument. Und selbst mit dem Wissen, das ich jetzt habe, würde ich mich noch einmal genauso entscheiden. Ein Kriegerprinz ist entbehrlich, eine gute Königin ist es nicht. Außerdem glaube ich nicht, dass Daemon überlebt hätte, wenn du gestorben wärst. Ich jedenfalls wäre daran zugrunde gegangen.«
    Jaenelle breitete die Arme aus.
    Er trat auf seine Tochter zu und drückte sie fest an sich. »Ich glaube, du hast nie ganz begriffen, wie stark und wie notwendig die Verbindung zwischen Kriegerprinzen und Königinnen ist. Wir brauchen euch, um selbst unversehrt zu bleiben. Deshalb dienen wir. Alle anderen Männer des Blutes dienen ebenfalls aus diesem einen Grund.«
    »Aber es ist so ungerecht, dass eine Königin einen Mann für sich beanspruchen und jede Facette seines Lebens kontrollieren kann, wenn sie es möchte, ohne dass er das geringste Mitspracherecht hat.«
    Er lachte. »Wer sagt denn, dass ein Mann nicht die Wahl hat? Ist dir nie aufgefallen, wie viele Männer, die dazu eingeladen werden, an einem Hof zu dienen, das Privileg höflich ablehnen? Nein, vielleicht ist es dir nie aufgefallen. Du warst viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, und diese Dinge laufen für gewöhnlich still und heimlich ab.« Er hielt inne und schüttelte lächelnd den Kopf. »Lass mich dir ein offenes Geheimnis verraten, Hexenkind: Ihr wählt nicht uns aus, sondern wir euch .«
    Nachdem Jaenelle eine Weile über seine Worte nachgedacht hatte, murmelte sie grollend: »Lucivar wird mir diesen vermaledeiten Ring niemals zurückgeben, nicht wahr?«
    Saetan lachte leise in sich hinein. »Du kannst versuchen, ihn zurückzubekommen, aber ich möchte bezweifeln, dass es dir gelingen wird.« Er strich mit der Wange über ihr Haar. »Ich
glaube, er wird dir für den Rest seines Lebens dienen, ganz egal, ob er tatsächlich bei dir ist oder nicht.«
    »Wie du und Onkel Andulvar Cassandra gedient habt.«
    »Nein, nicht wie ich und Andulvar«, widersprach er mit geschlossenen Augen.
    Sie lehnte sich ein Stück zurück, um ihm ins Gesicht sehen zu können. »Aha, dann also eine Verbindung, die so stark wie Familienbande ist.«
    »Stärker.«
    Seufzend umarmte sie ihn. »Vielleicht sollten wir eine Frau für Lucivar finden. Dann gäbe es da noch jemanden außer mir, dem er auf die Nerven fallen könnte.«
    Vor Lachen musste Saetan husten. »Wie grausam von dir, Lucivar einer armen Schwester an den Hals zu wünschen! «
    »Aber es würde ihn ablenken.«
    »Denke

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