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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Skizze. Nach einer Stunde, während der sie an den
Feinheiten arbeiteten, waren schließlich beide mit dem Ergebnis zufrieden.
    Als Banard wieder allein war, machte er sich noch eine Tasse Tee und saß eine Zeit lang da, betrachtete die Skizze und starrte auf das Horn, das zu berühren er sich noch nicht überwinden konnte.
    Was sie angefertigt haben wollte, stellte eine passende Huldigung an einen geliebten Freund dar. Und es würde ein angemessenes Instrument für eine solche Königin sein.
    2Kaeleer
    S aetan ging in dem Salon auf und ab, den Draca ihnen im Bergfried zur Verfügung gestellt hatte. Zur Verfügung gestellt? In den Draca sie eingesperrt hatte, kam der Wahrheit näher!
    Lucivar erhob sich aus seinem Sessel und streckte Rücken und Schultern. »Wie kommt es, dass ich mich nicht ärgern soll, wenn du auf und ab gehst, aber sobald ich damit anfange, wirfst du mich in den Garten hinaus?«, erkundigte er sich trocken.
    »Weil ich älter bin als du und einer höheren Kaste angehöre«, gab Saetan knurrend zur Antwort. Er machte eine Kehrtwendung und wanderte zur anderen Seite des Zimmers.
    Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. So lange dauerte es, sein Opfer der Dunkelheit darzubringen. Es war egal, ob jemand anschließend Weiß oder Schwarz trug, so lange dauerte es. Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang.
    Jaenelle war nun schon seit drei ganzen Tagen fort.
    Er war ruhig geblieben, als der erste Morgen dämmerte, und nichts geschah, weil er sich gut daran erinnern konnte, wie zittrig er sich nach dem Opfer gefühlt hatte. Damals hatte er stundenlang in dem Altarraum der heiligen Stätte ausgeharrt, um sich an das Gefühl der schwarzen Juwelen zu gewöhnen.
    Doch als die Sonne erneut unterging, war er zu dem Dunklen
Altar im Bergfried gegangen, um herauszufinden, was mit Jaenelle geschehen war. Draca hatte ihm den Zutritt verwehrt und ihm streng ins Gedächtnis gerufen, welche Folgen es mit sich brachte, ein Opfer zu unterbrechen. Also war er in den Salon zurückgekehrt, um weiter abzuwarten.
    Als dann aber auch die Mitternacht verstrich, hatte er zum zweiten Mal versucht, zum Dunklen Altar vorzudringen; doch sämtliche Gänge wurden von einem Schild blockiert, den nicht einmal Schwarz durchdringen konnte. In seiner Verzweiflung hatte er eine dringende Nachricht an Cassandra geschickt, da er hoffte, ihr würde es gelingen, Dracas Widerstand zu brechen. Cassandra hatte jedoch nicht geantwortet, und er hatte über dieses Zeichen geflucht, dass sie sich noch weiter von ihm zurückgezogen hatte.
    Sie war müde, das konnte er verstehen. Er kam aus einem langlebigen Volk und hatte etliche Lebensspannen mehr hinter sich, als es die Norm war. Cassandra hingegen hatte hunderte von Jahren gelebt und mit ansehen müssen, wie das Volk, von dem sie abstammte, dem Niedergang anheim gefallen und letzten Endes von jüngeren Völkern abgelöst worden war. Als sie geherrscht hatte, war sie respektiert und verehrt worden.
    Doch Jaenelle wurde geliebt.
    Cassandra hatte also nicht auf seine Botschaft reagiert. Tersa hingegen schon.
    »Etwas stimmt nicht«, fauchte Saetan, als er an dem niedrigen Couchtisch vorüberging, über den Tersa sich beugte und Puzzleteile zu Formen legte, die nur sie verstand. »So lange dauert es nicht.«
    Tersa schob ein Puzzleteil an die richtige Stelle und strich sich das widerspenstige schwarze Haar aus dem Gesicht. »Es dauert so lange, wie es dauert.«
    »Ein Opfer findet zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang statt.«
    Nachdenklich legte Tersa den Kopf schief. »Das mag beim Prinzen der Dunkelheit so gewesen sein. Aber bei der Königin? « Sie zuckte mit den Schultern.

    Saetan lief ein eiskalter Schauder über den Rücken. Wie würde Jaenelle sein, wenn sie erst einmal die Königin der Dunkelheit war?
    Er ging Tersa gegenüber in die Hocke. Der Tisch stand zwischen ihnen. Sie beachtete den Höllenfürsten genauso wenig, wie sie Lucivar registrierte, der sich ihr auf leisen Sohlen näherte.
    »Tersa.« Saetan versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Weißt du etwas, kannst du etwas sehen?«
    Ihr Blick wurde glasig. »Eine Stimme in der Dunkelheit. Ein Heulen voll Freude und Schmerz, Wut und Triumph. Die Zeit naht, wenn alte Rechnungen beglichen werden.« Ihre Augen wurden wieder klarer. »Zügele deine Angst, Höllenfürst«, sagte sie streng. »Zu diesem Zeitpunkt wird sie ihr mehr schaden als alles andere. Zügele die Angst, oder du wirst sie verlieren. «
    Saetan griff nach

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