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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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›magische Cousins‹ der Blutleute betrachtet werden können, dass es sich bei ihnen aber keinesfalls um Angehörige des Blutes handelt. Nur Menschen sind Angehörige des Blutes. Und dieser Rat ist gebildet worden, um sich um die Belange von Angehörigen des Blutes zu kümmern.«
    »Und was sind dann Zentauren? Und Satyrn? Halbmenschen mit halben Rechten?«
    Niemand antwortete.
    »Ich verstehe«, sagte Jaenelle mit trügerischer Ruhe.
    Lord Magstroms Mund fühlte sich wie ausgetrocknet an. Erinnerte sich denn keiner der Anwesenden, was das letzte Mal passiert war, als Jaenelle Angelline vor dem Rat gestanden hatte?
    »Sobald sich die Angehörigen des Blutes in den betreffenden Territorien niedergelassen haben, werden sie sich um die verwandten Wesen kümmern. Jegliche Streitigkeiten können dem Rat dann von menschlichen Stellvertretern jener Territorien vorgetragen werden.«
    »Du willst damit sagen, dass verwandte Wesen einen menschlichen Stellvertreter benötigen, damit sie hier überhaupt berücksichtigt oder ihnen von Seiten des Dunklen Rates Rechte zugestanden werden?«
    »Genau«, entgegnete Lord Jorval mit einem Lächeln.
    »In dem Fall bin ich die menschliche Stellvertreterin der verwandten Wesen.«
    Auf einmal beschlich Lord Magstrom das Gefühl, als sei eine Falle zugeschnappt. Lord Jorval lächelte immer noch gütig, doch Magstrom hatte nun schon lange genug mit ihm zusammengearbeitet, um die raffinierte, hinterhältige Grausamkeit dieses Mannes zu kennen.
    »Bedauerlicherweise ist das nicht möglich«, erklärte Lord Jorval. »Der Anspruch dieser Lady mag umstritten sein« – er nickte in Richtung der Königin, die im Bittstellerkreis stand – »aber du hast überhaupt keinen Anspruch auf das Territorium. Du herrschst in keinem dieser Territorien. Folglich wird nicht in deine Rechte eingegriffen. Und da weder du noch die
deinen betroffen seid, bist du nicht berechtigt, hier Klage zu führen. Ich muss dich also bitten, die Ratskammer zu verlassen. «
    Die Leere in ihren Augen jagte Lord Magstrom einen Schauder über den Rücken. Er seufzte erleichtert auf, als Jaenelle tatsächlich aus dem Ratssaal schritt, gefolgt vom Höllenfürsten und Prinz Yaslana.
    »Nun, Lady«, wandte sich Lord Jorval mit einem matten Lächeln an die Bittstellerin, »lass uns sehen, was sich bezüglich deines berechtigten Antrags machen lässt.«
    »Bastarde!«, knurrte Lucivar wutentbrannt, als sie auf das Landenetz zugingen.
    Saetan legte einen Arm um Jaenelles Schultern. Lucivars offen geäußerte Verärgerung beunruhigte ihn nicht. Jaenelles Stille dafür um so mehr.
    »Mach dir keine Sorgen, Katze«, fuhr Lucivar fort. »Wir werden eine Möglichkeit finden, diese Bastarde zu umgehen und die verwandten Wesen zu beschützen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob es tatsächlich eine rechtmäßige Möglichkeit gibt, den Ratsbeschluss zu umgehen«, warf Saetan vorsichtig ein.
    »Und hast du das Gesetz immer befolgt? Du hast noch nie eine schlechte Entscheidung mittels deiner Stärke und deiner Wut umgangen?«
    Der Höllenfürst biss die Zähne zusammen. Als jemand Lucivar erklärt hatte, weshalb die Familie auf schlechtem Fuß mit dem Dunklen Rat stand, musste man ihm auch erzählt haben, wie es dazu gekommen war, dass der Rat den Höllenfürsten zu Jaenelles Vormund ernannt hatte. »Das habe ich nie behauptet.«
    »Willst du dann damit sagen, dass verwandte Wesen den Kampf nicht wert sind, weil es nur Tiere sind?«
    Saetan blieb stehen. Jaenelle ging ein Stück weiter, bis sie sich ein paar Schritte von ihnen entfernt hatte.
    »Nein, auch das möchte ich nicht sagen«, versetzte Saetan, den es Mühe kostete, nicht die Stimme zu erheben. »Wir
müssen eine Lösung finden, die den neuen Regeln des Rats entspricht, oder diese Angelegenheit wird sich zu einem Krieg ausweiten, der das gesamte Reich entzweit.«
    »Wir opfern also die nichtmenschlichen Angehörigen des Blutes, um Kaeleer zu retten?« Mit einem verbitterten Lächeln breitete Lucivar die Flügel aus. »Und was bin ich, Höllenfürst? In welche Kategorie falle ich laut Einteilung des Rats: menschlich oder nicht?«
    Saetan wich einen Schritt zurück. Es hätte Andulvar sein können, der da vor ihm stand. Vor all jenen Jahren war es tatsächlich Andulvar gewesen, der so vor ihm gestanden hatte. Wenn Ehre und Gesetz nicht länger auf derselben Seite sind, wie entscheiden wir uns dann, SaDiablo?
    Saetan fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Ach, Hekatah, du spinnst deine

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