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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ein paar Terreilleaner das Tor in Glacia, um heimlich nach Kaeleer zu schlüpfen, anstatt die Dienstbasare über sich ergehen zu lassen? Es hatte immer ein paar wenige gegeben, die mit etwas Glück oder instinktiv in der Lage gewesen waren, die schwarzen Kerzen in der richtigen Reihenfolge anzuzünden und den betreffenden Zauberspruch aufzusagen, um das Tor zwischen den Reichen zu öffnen. In Geschichten hieß es sogar, dass die Macht an jenen
uralten Orten manchmal das Bedürfnis eines Geistes, nach Hause zu gehen, erkannte und das Tor zu dem jeweils richtigen Reich öffnete, ob der Betreffende nun den Zauber kannte oder auch nicht. Es war wahrscheinlicher, dass der jeweilige Mensch den Schlüssel in einem alten Text über die Kunst gefunden hatte, doch die andere Version gab in langen Winternächten eine spannendere Geschichte ab.
    Er würde also zu dem kleinen Dorf in der Nähe der arcerianischen Grenze reisen, um mit der Priesterin zu sprechen.
    Morton überprüfte, ob er ein sauberes Taschentuch bei sich hatte sowie ein paar Silbermünzen, damit er sich in der Schenke etwas zum Abendessen und eine Runde Getränke kaufen konnte. Anschließend benutzte er einen Hauch von Kunst, um sicherzugehen, dass sein Juwel mit dem Ring der Ehre verbunden war, den er um seinen Penis trug.
    Er lächelte. Seit Jaenelle dem Hexensabbat ähnliche Ringe gegeben hatte, waren die Männer des Ersten Kreises stillschweigend übereingekommen, ihre Ringe immer zu tragen. Diese zusätzliche Möglichkeit, die Stimmung der Frauen zu entschlüsseln, hatte den Hexen schon viel Ärger bereitet, wohingegen die Männer sich in höchstem Maße darüber freuten.
    An der Tür hielt Morton inne und schüttelte den Kopf. Es bestand kein Grund, Karla zu belästigen. Er würde das Dorf aufsuchen, mit der Priesterin sprechen und dann seiner Cousine Bericht erstatten.
    Als er das Herrenhaus verließ, welches der Königin als Zuhause diente, kam ihm außerdem in den Sinn, dass Karlas Mondzeit ihr diesen Monat größere Beschwerden als sonst bereitete. Und sie hatte den ganzen Winter hindurch immer wieder an leichten Krankheiten gelitten – Schnupfen, Unwohlsein, erste Anzeichen einer Grippe. Die beiden Heilerinnen, die an Karlas Hof dienten, hatten nichts gefunden, das für diese plötzliche Anfälligkeit verantwortlich sein könnte. Sie hatten angemerkt, dass die Königin vielleicht zu hart gearbeitet und sich verausgabt habe. Karla hatte das von sich gewiesen und gemeint, sie sei ebenfalls Heilerin, noch dazu eine mit
grauem Juwel. Würde sie es nicht wissen, wenn etwas nicht in Ordnung sei?
    Natürlich würde sie das. Doch während Karla ein Territorium regierte, in dem es Leute gab, die immer noch Lord Hobart und seinen Vorstellungen davon anhingen, wie die Gesellschaft der Angehörigen des Blutes zu sein habe, konnte es leicht sein, dass Karla selbst keine Schwäche zugeben würde, um unangreifbar zu erscheinen. Doch wenn es sich um eine ernsthafte Krankheit handelte, würde sie es zumindest ihm sagen, nicht wahr? Sie würde nicht mithilfe der Kunst eine Krankheit vor den Augen anderer Heilerinnen verbergen, anstatt sich helfen zu lassen, oder?
    Morton fluchte, weil er die Antwort auf diese Fragen nur zu gut kannte. Na ja, Jaenelle befand sich auf ihrer Frühlingsreise durch die Territorien und würde in ein paar Tagen auf Scelt eintreffen. Er würde ihr durch Khardeen eine Botschaft zukommen lassen und sie offiziell darum bitten, sich als Heilerin um Karla zu kümmern.
    Nachdem er diese Entscheidung getroffen hatte, sprang er auf einen der Winde auf und reiste auf diesem Weg durch die Dunkelheit zum Dorf der Priesterin.
    2 Kaeleer
    Trotz des ungeduldigen Fauchens seines Katzenjungens trottete Kaelas gemächlich weiter. Schließlich war das Junge nur halb so groß wie er und machte nur halb so große Schritte. Selbst bei diesem langsamen Tempo musste KaeAskavi alle paar Schritte laufen, um nicht zurückzufallen.
    Dieser Ausflug bereitete Kaelas viel Freude, denn er selbst hatte seinen eigenen Vater nie kennen gelernt. In Arceria war das nicht anders üblich gewesen. Ein kleiner Hexensabbat mochte seine Höhlen dicht beieinander haben, um einander gegenseitig zu beschützen und die unterschiedlichen Kunstfähigkeiten der anderen nutzen zu können. Doch die Männchen
hatte man ausgegrenzt, da sie als Bedrohung betrachtet wurden, sobald die Jungtiere auf der Welt waren.
    Es stimmte, dass männliche arcerianische Wildkatzen, die keine verwandten Wesen

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