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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ihres abgewetzten Morgenmantels und die Art, wie ihr Haar an seiner Hand entlang strich, waren mehr als einladend.
    Seine Arme spannten sich an und zogen sie noch näher an
sich, während er ihr mit der Hand über den Rücken strich – einfach, weil es sich so wunderbar anfühlte.
    Sie stieß ein Seufzen aus. Die Anspannung in ihrer Muskulatur ließ ein wenig nach, und sie lehnte sich ganz an ihn.
    Er dachte nicht an Verführung, als seine Hände anfingen, über ihren Körper zu wandern – oder als ihre Hände scheu den seinen streichelten.
    Er dachte nicht an Verführung, als sein Körper sich daran ergötzte, wie anders sich die seidene Haut an ihrem Hals für seinen Mund anfühlte als der Stoff ihres Morgenmantels unter seinen Händen.
    Er dachte nicht an Sex, als er erst seinen und dann ihren Morgenmantel öffnete, sodass nur noch jener Hauch von Spinnenseide ihrer beider Haut voneinander trennte; oder als nicht einmal mehr die Spinnenseide zwischen ihnen lag.
    Er dachte nicht an Sex, als sich sein Mund auf den ihren senkte und dunkle, heiße Begierde in ihrem Innern entfachte.
    Und in ihrem Bett, während er in ihr war, sich im Einklang mit ihr bewegte und ihrem wohligen Stöhnen lauschte, war er überhaupt nicht mehr in der Lage, zu denken.
    4 Terreille
    Dorothea hielt einen Brief in die Höhe. »Anscheinend hat Kartane die Bekanntschaft von Lord Jorval und Lord Hobart gemacht. «
    Hekatahs Lippen verzogen sich zu einem schrecklichen Grinsen. »Welch nützliche Männer! Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass Kartane kein Glück beim Höllenfürsten hatte.«
    »Allem Anschein nach nicht«, antwortete Dorothea, die versuchte, unbeteiligt zu klingen, obgleich die Wut über Kartanes Verrat ihr Blut zum Kochen brachte. »Er meint, Lord Hobart wäre um jegliche Unterstützung vonseiten Haylls dankbar, um seiner Nichte Glacia wieder zu entreißen. Kartane hat vor, als Verbindungsmann in Kleinterreille zu bleiben.«

    »Es klingt, als habe dein Sohn endlich begriffen, wem er Loyalität schuldet.«
    Dorothea zerknüllte den Brief. »Er ist nicht mein Sohn. Nicht mehr. Er ist bloß noch ein Werkzeug wie jedes andere auch.«
    5 Kaeleer
    Lucivar ging auf das gegenüberliegende Ende des Gartens zu, der von einer niedrigen Mauer umgeben war und an die eine Seite seines eyrischen Horstes grenzte. Marian las Daemonar eine Gutenachtgeschichte vor, und die Wölfe hatten sich in dem Zimmer eingefunden, um ebenfalls zuzuhören. Was auch immer Prothvar ihm zu sagen hatte, würde also nicht belauscht werden.
    Vor zwei Wochen hatte Saetan Surreal mit einer kurzen – und seltsam unklaren – Nachricht zurück nach Ebon Rih geschickt und Lucivar unverblümt zu verstehen gegeben, er solle sich von der Burg fern halten. Lucivar hatte lediglich gehorcht, weil Saetan den Brief als Haushofmeister unterschrieben hatte. Nach zwei Wochen Schweigen hatte Andulvar als Hauptmann der Wache Prothvar zur Burg gesandt, um den Haushofmeister um genauere Informationen zu bitten. Nun war Prothvar hier und wollte ihn abseits von den anderen sprechen. »Gibt’s ein Problem?«, wollte Lucivar im Flüsterton wissen.
    Prothvars Zähne glänzten, als sich sein Mund zu einem anzüglichen Lächeln verzog. »Nicht, solange du dich von der Burg fern hältst. Soviel ich mitbekommen habe, ist es im Moment ziemlich ungemütlich dort, wenn man Juwelen trägt, die dunkler als Rot sind.«
    »Mutter der Nacht«, murmelte Lucivar und massierte sich den Nacken. Was im Namen der Hölle war geschehen? »Vielleicht sollte der Höllenfürst Daemon eine Zeit lang hierher schicken.«

    »Oh, ich denke nicht, dass es klug wäre, zu versuchen, Daemon von der Burg zu entfernen.«
    Lucivar starrte Prothvar einen Augenblick lang an. Dann machte sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit. »Nun, es war höchste Zeit.«
    »Für beide.«
    »Warum ist Saetan dann beunruhigt?«
    »Weil das … fröhliche Treiben trotz Daemons Versuchen, das Schlafzimmer abzuschirmen, teilweise durch die Schilde dringt und die Burgbewohner, die dunkle Juwelen tragen, unruhig werden lässt. Und keiner der beiden Männer möchte das Thema Jaenelle gegenüber anschneiden und sie bitten, selbst Schilde aufzubauen, da sie zur Zeit nichts als ihren Gefährten im Sinn hat – und Saetan möchte, dass es noch eine Weile so bleibt, von Daemon mal ganz zu schweigen.«
    »Tja«, meinte Lucivar gut gelaunt, »wenn Saetan eine Pause von dem Trubel auf der Burg benötigt, könnte er jederzeit einen Abend – oder

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