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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Daemon Khary einen kurzen Blick zugeworfen hatte, setzte er sein strahlendstes Lächeln auf. »Liebling«, wandte er sich an Morghann, »ich bin so froh, dass du dich zu uns gesellt hast.«
    »Wieso?«, fragte Morghann düster, während sie sich setzte.
    »Weil Jaenelle in zwei Monaten Geburtstag hat, und ich dich wegen eines Geschenks um Rat fragen wollte.«
    Während sie ihre Ideen diskutierten, wurde Morghann derart von dem Thema in Anspruch genommen, dass es ihr gar nicht auffiel, dass sie Kräutertee anstatt von Kaffee trank. Sie knabberte sogar an einem Stück Nusskuchen; was bedeutete, dass die Männer ebenfalls welchen essen konnten, ohne Gefahr zu laufen, das Tablett an den Kopf geworfen zu bekommen.
    Nach einer Stunde erhob Morghann sich wieder. »Jetzt muss ich mich aber um meine Korrespondenz kümmern. Ich sehe dich dann beim Abendessen?«
    »Ich freue mich schon darauf«, erwiderte Daemon.

    Sie küsste ihn auf die Wange – und gab Khary anschließend einen Kuss, der um einiges großzügiger ausfiel.
    Khary wartete eine Minute, nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. Dann hob er die Kaffeetasse, als wolle er damit anstoßen. »Das hast du fabelhaft gemacht, Prinz Sadi. Vielen Dank.«
    Daemon hob ebenfalls seine Tasse. »Es war mir ein Vergnügen, Lord Khardeen.«
    5 Khardeen
    Morton trat zwei Schritte von dem Landenetz weg und erstarrte. Es war ihm unmöglich, den Blick von den Leichen abzuwenden, die im Schnee lagen.
    Was im Namen der Hölle hatte sich hier zugetragen?
    Er konnte ein leichtes Summen spüren, das von seinem Ring der Ehre ausging und sich beinahe wie eine Frage anfühlte. Daraufhin erholte er sich genug von dem ersten Schock, um mithilfe seines Juwels einen Schild zu erschaffen. Beinahe hätte er den Schild aktiviert, der sich in dem Ring befand, doch dann zögerte er. Das würde die übrigen Männer herbeirufen – und Karla ängstigen. Er wollte weder das eine noch das andere tun. Jedenfalls noch nicht.
    Morton versuchte, die Umgebung mental abzutasten, konnte jedoch nichts entdecken, das darauf hindeutete, dass er in Gefahr schwebte. Allerdings konnte er mehrere Menschen ganz in der Nähe spüren, die noch am Leben waren.
    Im ersten Moment wollte er loslaufen und den Überlebenden helfen, doch hielt seine Ausbildung ihn zurück. Was auch immer hier geschehen sein mochte, war mehr, als dass er damit alleine fertig werden könnte. Und nachdem er nun eine Minute hier verbracht hatte, beschlich ihn das Gefühl, dass noch etwas anderes an diesem Ort nicht stimmte, abgesehen von dem Blutbad.
    Er trat einen Schritt zurück und wollte auf die Winde aufspringen,
um das nächste Dorf zu erreichen und Hilfe zu holen.
    Als er einen weiteren Schritt zurückwich, kam ein Eyrier um die Ecke eines Gebäudes gebogen und erblickte ihn.
    »Lord Morton?«, rief der Eyrier.
    Morton erkannte den Kriegerprinzen mit dem grünen Juwel nicht wieder. Er spannte sich an, bereit, die Flucht zu ergreifen und auf die Winde aufzuspringen.
    »Lord Morton!« Der Eyrier erhob eine Hand und eilte auf ihn zu. »Der Dunkelheit sei Dank, dass du Yaslanas Botschaft erhalten hast!«
    Der Name ließ Morton ein Stück auf den Eyrier zugehen. »Was ist hier geschehen?«
    »Wir wissen es nicht mit Sicherheit«, antwortete der Eyrier und blieb einen guten Meter vor ihm stehen. »Yaslana stieß auf Spuren, die von dem Dunklen Altar wegführen. Er nahm ein paar der Männer mit sich und folgte ihnen.« Er warf einen Blick über Mortons Schulter, das Gesicht voll Sorge. »Hast du keine Heilerinnen mitgebracht?«
    »Nein, ich …«
    Es geschah zu schnell. Ein Blitz der grünen Juwelenkraft des Eyriers zerschmetterte Mortons Schild, und im gleichen Augenblick wurde er von drei Pfeilen getroffen. Der mitternachtsschwarze Schild aus Jaenelles Ring der Ehre legte sich blitzartig um ihn. Zwei weitere Pfeile trafen den Schild und verwandelten sich in Staub.
    Mithilfe der Kunst blieb er aufrecht stehen. Innerlich verfluchte er seine eigene Torheit, den Schild nicht von Anfang an aktiviert zu haben. Doch nun konnten sie ihm nichts mehr anhaben, sie konnten ihn noch nicht einmal daran hindern, zurück zu dem Landenetz zu gelangen und mithilfe der Winde diesem Ort zu entkommen. Und seine Wunden waren zwar schmerzhaft, doch nicht ernst. Er hatte einen Pfeil in je einem Bein und einen in der linken Schulter, der jedoch hoch genug war …
    Da kroch ihm tödliche Kälte in die Glieder, und er wusste, was das zu bedeuten hatte: Gift in

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