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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Mitglieder des Ersten Kreises versenden, die sich in seiner Reichweite befinden.«
    »Dann gib so schnell wie möglich folgende Botschaft weiter: ›Bleibt, wo ihr seid. Seid auf der Hut.‹« Daemon hielt inne. »Und mach Jaenelle ausfindig.«
    »Ja«, sagte Khary erbittert. »Die Königinnen müssen beschützt werden. Besonders sie.«
    Daemon nickte und lief aus dem Haus. Im Freien fluchte er. Von hier aus konnte er keinen der Winde erreichen.
    Er begann, die Auffahrt entlang zu laufen, drehte sich dann
zu dem Geräusch donnernder Pferdehufe um. Sonnentänzer kam neben ihm zum Stehen.
    *Ich habe den Ruf vernommen*, erklärte Sonnentänzer. *Du musst auf den Winden reisen?*
    »Ja.«
    *Ich kann schneller laufen. Steig auf.*
    Er griff in Sonnentänzers Mähne und schwang sich auf den bloßen Rücken des Kriegerprinzen.
    Es war ein kurzer, aber qualvoller Ritt. Der Hengst wählte den schnellsten Weg zu den nächsten Winden, ohne auf etwaige Hindernisse zu achten, und Daemons Beine zitterten, als er von Sonnentänzers Rücken glitt. Bevor er etwas sagen konnte, drehte sich der Hengst um die eigene Achse und war verschwunden.
    *Kämpfe gut! *, rief Sonnentänzer, während er zurück zum Anwesen von Khary und Morghann galoppierte.
    »Darauf kannst du dich verlassen«, erwiderte Daemon entschieden. Er sprang auf den schwarzen Wind auf und wandte sich gen Glacia.
    8 Kaeleer
    Kaelas sprang mühelos auf das Dach eines Menschenbaus und sah gerade noch, wie Morton zu Boden ging. Er fletschte geräuschlos die Zähne. In seinem Innern kämpften Angriffslust und instinktive Vorsicht miteinander. Er glitt in die Tiefe bis zu seinem roten Juwel, wo die anwesenden Männer mit den Flügeln ihn nicht entdecken konnten, und öffnete seinen Geist, um Morton behutsam einen mentalen Faden zuzusenden.
    Das Erste, was er spüren konnte, war der Schild der Lady. Das war kein Problem, denn die Lady hatte auch den verwandten Wesen einen Ring der Ehre anfertigen lassen. Also verfügte er über den gleichen Schutz und, was im Moment noch wichtiger war, er war in der Lage, ungehindert an jenem Schild vorbeizuschlüpfen.

    In dem Augenblick, in dem er es tat, wusste er, dass Mortons Körper gestorben war; doch er konnte Morton immer noch sehr schwach im Innern spüren. Morton war ein Bruder am Hof der Lady, und sie passten aufeinander auf. Das war wichtig. Folglich würde er seinen Bruder aus den Fängen des Feindes befreien und dann entscheiden, was als Nächstes zu tun war.
    In der entgegengesetzten Richtung erblickte er die heilige Stätte, in der sich der Dunkle Altar befand. Ganz in der Nähe davon stand ein alter Baum, der nicht mehr zu neuem Leben erwachen würde. Die blassen Menschen hätten ihn gefällt und in ihrem Feuer verbrannt. Jetzt würden sie ihn jedoch nicht mehr brauchen.
    Mithilfe der Kunst öffnete er die Tür der heiligen Stätte und ließ sie hin- und herschwingen, als habe man sie nicht richtig zugeklinkt.
    Er sprang von dem Dach und beschrieb einen Kreis um die Menschenhöhlen, wobei er durch die Luft ging, um keine Spuren zu hinterlassen. Nur weil sein Sichtschutz ihn unsichtbar machte, war das noch lange kein Grund, unvorsichtig zu sein. Das hatten ihm die Fangspiele mit Lucivar gezeigt.
    Bei dem Gedanken an Lucivar kam ihm noch etwas in den Sinn: Man durfte einem Feind niemals seine gesamte Kraft zeigen, bis man sie tatsächlich benötigte.
    Sein Geburtsjuwel war der Opal. Mortons Juwel war ebenfalls der Opal. Ja, das würde die Menschen mit den Flügeln vielleicht verwirren.
    Er fletschte die Zähne, was beinahe wie ein katzenartiges Lächeln wirkte, und traf den toten Baum mit seiner Juwelenkraft. Der Stamm explodierte. Brennende Äste flogen in allen Richtungen durch die Luft. Ein weiterer Kraftstoß ließ die Fenster in den Menschenhöhlen um die heilige Stätte zerbersten. Dann ließ ein opalener Machtblitz genug Schnee aufwirbeln, dass ein kleiner Schneesturm entstand. Schließlich richtete er die Kraft seiner Juwelen auf die Tür der heiligen Stätte, die daraufhin krachend ins Schloss fiel.
    Der eyrische Kriegerprinz mit dem grünen Juwel war bei
dem ersten Kraftstoß herumgewirbelt, das Gesicht wutverzerrt. Andere Männer stießen Schreie aus. Als die Tür der heiligen Stätte zufiel, fing der Eyrier zu laufen an, wobei er Befehle brüllte.
    »Was ist mit dem Bastard hier?«, wollte einer der anderen Männer wissen.
    Der Kriegerprinz zögerte einen Augenblick. »Lasst ihn liegen, der läuft uns nicht davon. Wir

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