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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Trauben Kämpfender hindurch, eine Spur der Verwüstung hinter sich herziehend.
    Er betrat Karlas Anwesen. Die Schlacht musste hier ausgebrochen sein und sich anschließend auf die Straßen ausgeweitet haben. Während er über Leichen stieg, griff er sich diejenigen mentalen Signaturen heraus, die er mit Dorothea verband, und brachte die entsprechenden Kämpfenden so schnell und sauber um, dass deren Gegner im ersten Augenblick völlig verblüfft erstarrten.
    Ein Kriegerprinz, der das Rangabzeichen des Hauptmanns der Wache trug, versuchte in der Nähe der Treppe, sich gegen andere Männer zur Wehr zu setzen. Er bediente sich des letzten Restes seiner Juwelenkraft, um sich vor den Angriffen dreier Männer zu schützen, deren Energien noch völlig unverbraucht waren.
    Drei kurze Blitze schwarzer Macht. Drei Männer fielen.
    Als er die Treppe hinaufglitt, sah Daemon den scharfen
Blick des Jägers in den Augen des Kriegerprinzen. Es war der Moment, in dem der Mann erkannte, das etwas sehr Gefährliches die Stufen empor schlich.
    Da stürzte ein Krieger, der Weiß trug, auf den Kriegerprinzen zu, sodass dieser gezwungen war, sich dem Feind zuzuwenden, der ihn angriff.
    Daemon ging die Treppe hinauf. Selbst in erschöpftem Zustand würde es dem Kriegerprinzen ein Leichtes sein, mit dem angreifenden Krieger fertig zu werden, und es würde ihn ein wenig länger beschäftigt halten.
    Nach Karlas Gemach musste er nicht lange suchen. Der Ring der Ehre führte ihn unbeirrbar dorthin, wobei das Pulsieren an seinem Glied ihn ausreichend reizte, um seine Wut noch weiter zu schüren, obgleich er sich ohnehin längst im Blutrausch befand.
    Die Tür stand offen. Eine zerstückelte Frau lag auf dem blutdurchtränkten Teppich. Fünf Männer sandten einen Kraftstoß nach dem anderen gegen einen Schild, der eine andere Frau umgab: Karla.
    Er wusste nicht, wer die Männer waren – und es war ihm auch egal. Nachdem er aus der Tiefe von Schwarz geschöpft hatte, schlüpfte er unter den inneren Barrieren der Männer hindurch und setzte eine eiskalte Wut frei, die ihre Körper zu grauem Staub werden ließ und das Töten zu Ende führte, indem sie die mentalen Kräfte der Männer aufzehrte.
    Noch bevor sie zu Boden fielen, hatte er das Zimmer durchquert. Er kniete neben Karla nieder und streckte vorsichtig die Hand aus.
    Der Schild, der sie umgab, verströmte einen wilden, tödlichen Hunger.
    Wie sollte er den Schild durchdringen, und was mochte er entfesseln, wenn er es falsch anstellte? Daemon atmete tief ein und brachte seine Hand noch näher an den Schild.
    Ein Flackern von Kraft an seiner Handfläche. Ein Schmecken. Ein Akzeptieren.
    Seine Hand durchdrang den Schild unbeschadet.
    »Karla«, sagte er, als sich seine Hand um ihren Arm legte.
» Karla! « Ihr krächzender, schwer gehender Atem verriet ihm, dass sie noch lebte. Doch wenn sie in einen derart tiefen Heilschlaf verfallen war, dass sie ihn nicht hören konnte …
    »Küsschen«, flüsterte Karla mit rauer Stimme.
    Erleichterung durchfuhr ihn. Er beugte sich über sie, sodass sie ihn sehen konnte, ohne den Kopf zu bewegen. »Küsschen.«
    »Vergiftet«, sagte sie. »Kann es nicht identifizieren. Schlimm.«
    Daemon schob ihr Gewand beiseite und legte ihr die linke Hand auf die Brust, wobei er behutsam einen mentalen Faden aussandte. Seine Fähigkeiten in der Heilkunst waren begrenzt, doch mit Giften kannte er sich aus. Und er erkannte zumindest einen Teil dieses Giftes.
    »Finger weg von … meinen … Titten«, meinte Karla.
    »Jetzt werd aber nicht zickig«, erwiderte Daemon sanft und ließ den mentalen Faden weiter ihr Inneres erforschen. Ihr Körper bekämpfte das Gift viel besser, als er es für möglich gehalten hätte, aber sie würde nicht überleben, wenn sie nicht mehr Hilfe bekam, als er ihr bieten konnte. Er zögerte. »Karla …«
    »Ungefähr … drei Stunden übrig. Körper … kann nicht länger kämpfen …«
    Die Reise auf den schwarzen Winden von Scelt hatte beinahe zwei Stunden gedauert. Pandar und Centauran lagen näher, aber er kannte Jonah oder Sceron nicht so gut wie Khardeen. Von daher wusste er nicht, ob die Heilerinnen der Satyrn oder der Zentauren mit diesem Gift würden umgehen können.
    Abgesehen davon befand sich Jaenelle aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Weg nach Scelt. Letzteres gab den Ausschlag.
    »Ich bringe dich fort von hier.« Er machte sich daran, Karla hochzuheben. Da bemerkte er, dass sie noch immer die klingenbewehrte Stange umklammert

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