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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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sage.«
    »Aber …«
    Jaenelle sah sie nur an.
    Morghann verließ eilends das Zimmer.

    »Darf ich bleiben?«, fragte Khary leise. »Ihr drei werdet mit der Heilung beschäftigt sein. Da könnt ihr ein freies Paar Hände gebrauchen, falls ihr etwas benötigt.«
    »Das hier wird nicht leicht sein, Lord Khardeen«, warnte Jaenelle.
    Khary erbleichte ein wenig. »Sie ist auch meine Schwester.«
    Jaenelle nickte ihr Einverständnis, beugte sich dann über das Bett und flüsterte so leise, dass niemand außer Daemon es mit anhören konnte: »Arme oder Beine, Karla?«
    Falls sie eine Antwort erhielt, war sie privater Natur – Schwester an Schwester. Doch es war der Beginn eines Heilungsprozesses, der so grauenhaft war, dass Daemon inständig hoffte, dergleichen nie mehr wieder miterleben zu müssen.
    12 Kaeleer
    Kaelas lauschte den Geräuschen, die aus dem Zimmer drangen, und fletschte geräuschlos die Zähne. Der eyrische Kriegerprinz mit dem grünen Juwel war gerade dabei, sich mit der jungen Priesterin zu paaren. Ihre Schreie beunruhigten Kaelas. Sie klangen nicht wie die Geräusche, welche die Lady von sich gab, wenn sie mit Daemon zusammen war. In den Lauten, die er hier vernahm, lagen Angst und Schmerzen.
    Beinahe wäre er durch den grünen Schild geschlüpft, den das Männchen um das Zimmer gelegt hatte, und hätte Mortons Tod auf schnelle Art und Weise gerächt, anstatt des langsamen, qualvollen Sterbens, das er seinem Mörder zugedacht hatte. Doch da rief das Weibchen: »Aber ich habe euch geholfen! Ich habe euch geholfen!«
    Kaelas entsann sich KaeAskavis kleiner Freundin, die jetzt eine Waise war, und all der anderen blassen Menschen, die zu Lady Karlas Rudel gehört hatten und nun tot waren, und wich einen Schritt zurück. Das Weibchen hatte sein eigenes Nest beschmutzt, hatte vergiftetes Fleisch in die Höhle gebracht. Es hatte das Männchen mit den Flügeln als Partner verdient.

    Er legte einen roten Schild um das Zimmer und sperrte die beiden Menschen somit ein, wobei er sorgfältig darauf achtete, den grünen Schild nicht zu berühren und auf diese Weise das Männchen zu alarmieren. Er fügte einen roten mentalen Schild hinzu, sodass der Flügelmann nicht in der Lage wäre, sein Rudel zu warnen, falls er merken sollte, dass er in der Falle saß.
    Nachdem Kaelas wieder aus dem Gebäude geschlichen war, hielt er kurz inne und lauschte. Die Menschen mit den Flügeln waren in der Überzahl, aber das machte nichts. Der Kriegerprinz mit dem grünen Juwel war der einzige Flügelmann, der ein dunkles Juwel trug, und es war bereits gefangen. Kaelas war die einzige Raubkatze hier, die Rot trug, doch die opalenen, grünen und saphirnen Schilde würden die anderen schützen, während sie die Flügelmenschen mit Klauen und Fängen angriffen.
    *Jetzt*, sagte Kaelas.
    Geräuschlos und unsichtbar verteilten die Raubtiere sich und gingen auf die Jagd.

Kapitel 12
    1 Kaeleer
    Lucivar und Falonar hielten besonnen Abstand, während sie den Frauen bei den Bogenschießübungen zusahen. Hallevar stand einen knappen Meter hinter den Frauen und gab Befehle, die in der ruhigen Morgenluft ebenso deutlich hörbar waren wie das Aufeinanderprallen der Stangen, das vom Waffenübungsfeld zu ihnen herüberschallte.
    Über Nacht war das Wetter umgeschlagen und hatte das warme Versprechen des Frühlings mit sich gebracht. Die milden Temperaturen würden nicht anhalten, doch solange es warm war, wollte Lucivar, dass die Frauen jeden Morgen zwei Stunden auf dem Übungsfeld verbrachten. Dies war der erste Tag, an dem sie mit Pfeil und Bogen auf eine Zielscheibe schossen. Ihnen zuzusehen, hätte unterhaltsam sein können, wäre er nicht so nervös gewesen.
    Seit Daemons Befehl an den Ersten Kreis ergangen war, zu ›bleiben, wo man war und auf der Hut zu sein‹ – ein Befehl, den Jaenelle ein paar Stunden später bekräftigt hatte –, waren anderthalb Tage vergangen. Die einzige andere Botschaft, die er erhalten hatte, war ähnlich kurz gewesen: Karla war vergiftet worden, und Morton war verschwunden.
    Er hätte den Befehl missachtet, wenn nicht Daemon bei Jaenelle gewesen wäre. Doch ihm war klar, wenn ein Mann die Königin besser als er beschützen konnte, so war es der Sadist.
    Folglich war er geblieben … war auf der Hut gewesen und hatte Ausschau gehalten … und gewartet.
    Falonar prustete ärgerlich, als die Pfeile während eines missglückten Versuches, die Zielscheiben zu treffen, auf den Boden niederprasselten. »Meinst du

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