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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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nickte ernst. »Die Sache liegt anders. Doch für die Möglichkeit, in Ebon Rih zu dienen, bin ich gewillt, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Wie sieht es mit dir aus?«
    Sie waren Rivalen gewesen, Konkurrenten, zwei junge Kriegerprinzen, die um die Vorherrschaft kämpften. Falonar war in den Ersten Kreis der Hohepriesterin von Askavi aufgestiegen. Er hingegen war in der Sklaverei gelandet.
    »Kannst du Befehlen gehorchen?«, wollte Lucivar wissen. Es war keine törichte Frage. Kriegerprinzen setzten sich über jegliche Konventionen hinweg und taten, was ihnen beliebte. Wenn ihr Herz nicht bei der Sache war, fiel es keinem von
ihnen leicht, sich Befehlen zu beugen. Und auch sonst war es nicht immer einfach.
    »Ich kann Befehlen gehorchen«, antwortete Falonar entschieden und fügte dann kaum hörbar hinzu: »Wenn ich sie erträglich finde.«
    »Und du bist gewillt, meine Regeln zu befolgen, selbst wenn es bedeutet, auf einige der Privilegien zu verzichten, die du gewohnt bist?«
    Falonars goldene Augen verengten sich zu Schlitzen. »Und du brichst keine Regeln mehr?«
    Die Frage überraschte Lucivar und entlockte ihm ein Lachen. »Oh, manchmal breche ich noch welche. Und erhalte daraufhin einen ordentlichen Tritt in den Allerwertesten.«
    Falonar öffnete den Mund, um ihn gleich darauf wieder zu schließen.
    »Der Haushofmeister und der Hauptmann der Wache«, sagte Lucivar trocken und beantwortete damit die Frage, die unausgesprochen geblieben war.
    »Deine Juwelen sollten dir einen gewissen Einfluss gewähren. « Falonar neigte den Kopf in Richtung von Lucivars schwarzgrauem Juwel.
    »Nicht bei den beiden.«
    Erst wirkte Falonar verblüfft, dann grüblerisch. »Wie lange bist du schon hier?«
    »Acht Jahre.«
    »Dann ist die Laufzeit deines Vertrags längst vorüber.«
    Lucivar schenkte Falonar ein grimmiges Lächeln. »Spar dir deinen Ehrgeiz für andere auf, Prinz. Mein Vertrag gilt ein Leben lang.«
    Auf der Stelle versteifte Falonar sich. »Ich dachte, Kriegerprinzen müssten fünf Jahre lang an einem Hof dienen.«
    Lucivar nickte. Gleichzeitig musste er sich Mühe geben, der Freude Herr zu werden, die in ihm aufgestiegen war, als er Hallevar auf sich zukommen sah. »So ist es.« Er lächelte schelmisch. »Die Lady hat nur drei Jahre gebraucht, bis sie merkte, dass ich um einiges länger bei ihr zu bleiben gedachte.«
    Falonar zögerte. »Wie ist sie?«

    »Wunderbar. Schön. Furchterregend.« Lucivar musterte Falonar abschätzend. »Kommst du mit nach Ebon Rih?«
    »Ich komme mit nach Ebon Rih.« Falonar nickte Hallevar zu und trat zur Seite, um dem älteren Mann Platz zu machen.
    »Ich möchte bei dir in den Dienst treten«, platzte es aus Hallevar heraus.
    »Aber?«, erkundigte sich Lucivar.
    Hallevar blickte über die Schulter zu den beiden Jungen, die in Hörweite hinter ihm standen. Dann wandte er sich wieder an Lucivar. »Ich habe behauptet, sie seien meine Söhne.«
    »Und sind sie es?«
    Hallevars Augen funkelten zornig. »Wenn es meine Söhne wären, hätte ich sie anerkannt, egal, ob die Mütter meine Vaterschaft leugnen oder nicht. Ein Kind wird nicht als Bastard betrachtet, wenn in den offiziellen Unterlagen ein Erzeuger vermerkt ist, selbst wenn dem Mann nicht die Gelegenheit gegeben wird, ein Vater zu sein.«
    Die Worten trafen ins Schwarze. Prythian, die Hohepriesterin von Askavi in Terreille, und Dorothea SaDiablo hatten ihre lügnerischen Intrigen gesponnen, um ihn von seiner Mutter Luthvian zu trennen. Außerdem hatten sie die Dokumente bezüglich seiner Geburt gefälscht, da sie nicht wollten, dass irgendjemand erfuhr, wer sein Vater war. Mit Verblüffung hatte er schließlich festgestellt, dass die Bitterkeit, die er wegen jenes Betrugs empfand, nichts im Vergleich zu dem Zorn war, den Saetan darüber empfand.
    »Der eine hat eine Mutter, die eine Hure in einem Haus des Roten Mondes ist«, erklärte Hallevar. »Es ist nicht verwunderlich, dass sie nicht weiß, wessen Samen sie in sich trug. Die andere Frau war bekanntermaßen die Geliebte eines aristokratischen Kriegers. Die Hexe, die er geheiratet hatte, war unfruchtbar, und wie jeder wusste, sorgte er dafür, dass seine Geliebte keine anderen Männer in ihr Bett einlud. Er wollte das Kind und hätte es auch anerkannt. Doch als es zur Welt kam, benannte sie ein Dutzend Männer bei Hofe, von denen sie behauptete, sie kämen als Erzeuger in Frage. Sie log absichtlich, weil sie sich am Vater rächen wollte, und verurteilte so das

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