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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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eine Frau war. Ein paar Monate in Kaeleer waren nicht genug, um Überlebensstrategien zu überwinden, die sie seit frühester Jugend erlernt hatte.
    »Wenn ein Krieger etwas Merkwürdiges sieht, sollte er – oder sie – seine – oder ihre – Vorgesetzten davon unterrichten«, meinte Hallevar bestimmt, aber nachsichtig. »Auf diese Weise sammelt ein junger Krieger Erfahrungen.«
    »Ja, Sir«, flüsterte Jillian.
    »Das war ein ausgezeichneter Bericht«, stellte Hallevar fest. »Nun mach dich wieder an deine Arbeit.«
    Jillian straffte die Schultern. Ihre Augen glänzten freudig. »Ja, Sir!«
    Keiner sagte etwas, bis das Mädchen wieder im Horst verschwunden war.
    »Klingt nach einem Zwangszauber«, sagte Falonar leise.
    »Ja«, erwiderte Lucivar unheilvoll, »das tut es. Falonar, behalte die Lage hier im Auge.«
    »Du reist zu Luthvian?«, wollte Hallevar rasch wissen, als Lucivar sich abwandte. »Dann komme ich mit dir.«
    »Nein, das wirst du nicht tun«, sagte Falonar. »Kohlvar, bring alle in die Nähe der Horste. Hallevar, du hast den größten Einfluss auf die Kleinen. Halte sie gut im Zaum.«
    »Und wo wirst du sein?«, fragte Lucivar eine Spur zu sanft.
    Falonar baute sich vor ihm auf und sah im direkt ins Gesicht. » Ich werde dich begleiten.«
    Sie fanden Palanar auf dem Erdboden vor der Küchentür vor.
    »Ich kümmere mich um ihn«, sagte Falonar. »Geh du hinein.«
    Lucivar rief sein eyrisches Kampfschwert herbei, trat die Küchentür ein und stürzte in den Raum. Der Gestank, der im Hausinnern herrschte, schnürte ihm die Kehle zu, da er ihn zu sehr an Aas erinnerte.

    Jener Gedanke ließ ihn durch die übrigen Zimmer im Erdgeschoss hasten. Da sie alle leer waren, rannte er die Treppe hinauf. Er trat die Schlafzimmertür auf – und erblickte Luthvian. Nachdem er den Raum kurz mental abgetastet hatte um sicherzugehen, dass niemand auf den Augenblick wartete, in dem er nicht auf der Hut war, kniete er neben der Leiche nieder.
    Zuerst glaubte er, Luthvian sei noch am Leben. Die Wunden, die sich seinem Blick boten, waren tief, aber es wäre mehr Blut sichtbar, wenn sie verblutet wäre. Als er ihr das Haar vom Hals strich, wurde ihm klar, warum es nicht viel Blut gab.
    Er legte ihr eine Hand auf den Kopf. Na gut. Der Körper war tot, aber sie war stark genug, um die Verwandlung zur Dämonentoten zu absolvieren. Wenn es auch nur das geringste Anzeichen gab, dass sie noch da war, würde frisches Blut sie stärken.
    Er tastete ihren Geist behutsam ab, um nicht versehentlich ihre inneren Barrieren zu zerstören und das Töten zu Ende zu führen.
    Kurz vor ihren Barrieren stieß er auf einen eigenartigen Tropfen. Nachdenklich hielt er inne. Dem Tropfen haftete ein Gefühl herzlicher Wärme an, die Misstrauen in ihm erregte. Derartige Emotionen verband er nicht mit Luthvian. Doch er konnte nichts entdecken, das ihn glauben ließ, er sei in Gefahr. Also strich er leicht mit seinen magischen Sinnen über den Tropfen.
    Lucivar … ich hatte Unrecht, was Marian betraf. Du hast eine gute Wahl getroffen. Ich wünsche euch viel Glück.
    Tränen brannten ihm in den Augen. Er strich gegen die inneren Barrieren. Sie öffneten sich widerstandslos. Er suchte nach ihr, suchte nach dem geringsten Aufflackern ihres Geistes. Nichts.
    Luthvian war in die Dunkelheit zurückgekehrt.
    Eine Träne lief ihm die Wange hinab. »Beim Feuer der Hölle, Luthvian«, sagte er mit gebrochener Stimme. »Warum hast du mir das erst gesagt, als du tot warst? Warum …«

    »Lucivar!«
    Der Kummer und die Wut in Falonars Stimme ließen ihn aufspringen. An der Tür hielt er kurz inne und warf einen Blick zurück. »Möge die Dunkelheit dich umarmen, Mutter.«
    Falonar wartete in der Küche auf ihn.
    »Palanar?«, wollte Lucivar wissen.
    Falonar schüttelte nur den Kopf. Er musste sich nicht nach Luthvian erkundigen. »Ich habe das da entdeckt.« Er deutete auf ein gefaltetes Blatt Papier auf dem Tisch.
    Lucivar starrte das Papier an, auf dem sein Name stand. Die Handschrift war ihm unbekannt, und er empfand instinktiv Widerwillen, das Blatt zu berühren. Mithilfe der Kunst faltete er es auf. Nachdem er die Botschaft gelesen hatte, stürmte er aus dem Haus.
    »Lucivar!«, rief Falonar und lief ihm hinterher. »Wohin willst du?«
    »Kehre zurück zu den Horsten.« Lucivar befestigte die Panzerhandschuhe an seinen Unterarmen. »Du führst diesen Befehl jetzt aus, Prinz Falonar.«
    »Wohin willst du?«
    Lucivar geriet in den Blutrausch und konnte

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