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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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reagierten auf die gleiche Weise, auf die jeder andere eyrische Krieger auch reagiert hätte: Sie ignorierten die Drohung und hielten ihre Stellung. Folglich zog er sich zurück und zwang die beiden auf diese Weise, es ihm gleichzutun. Dazu waren sie ohne weiteres bereit. Lucivar musste den Verstand
verloren haben, als er glaubte, eine Frau würde sich einem vernünftigen Befehl beugen. Von daher war Falonar überaus dankbar, dass Surreal nicht da war. Nur die Dunkelheit wusste, wie er es hätte anstellen sollen, sie in dem Kampf zurückzuhalten.
    Als sie sich nahe genug an dem Gemeinschaftshorst befanden, packte Hallevar Jillian, und Kohlvar schleuderte Nurian quasi durch die Tür ins Horstinnere. Falonar war der Letzte, der den Horst betrat. Sobald er die Schwelle überschritten hatte, verbarrikadierte er den Türrahmen mit Saphir, sodass sie gut geschützt waren, aber immer noch einen guten Ausblick hatten. Einige Männer hatten Stellung an den mit Schilden versehenen Fenstern im Erdgeschoss bezogen. Andere waren in die oberen Räume gegangen. Die Frauen und Kinder kauerten alle im Hauptraum des Horstes.
    Hallevar gesellte sich zu Falonar an die Tür. »Meinst du, sie gruppieren sich neu?«
    »Keine Ahnung.«
    Hinter ihnen konnte er Tamnar mit einem Hauch Groll in der Stimme sagen hören: »Tja, kleine Kriegerin , sieht aus, als hättest du deinen ersten Mann getötet.«
    Falonar und Hallevar drehten sich beide um und sandten die gleiche Botschaft an Tamnar. *Halt den Mund!*
    Der Jüngling zuckte zusammen. Die barsche Zurechtweisung schien ihn zu schockieren. Im nächsten Augenblick stahl er sich zu dem Fenster, das Kohlvar bewachte.
    Jillian starrte sie entgeistert an. Ihre ansonsten braune Haut hatte einen ungesunden Grauton angenommen. »Ich habe ihn umgebracht?«
    Bevor Falonar eine vorsichtige Antwort formulieren konnte, stieß Hallevar ein verächtliches Schnauben aus. »Du hast ihm bloß einen Kratzer verpasst, damit Nurian entkommen konnte.«
    Ein Teil der Anspannung fiel von dem Mädchen ab. »Oh! Das ist … Oh!«
    »Du hältst dich dort hinten bereit«, meinte Hallevar und deutete zur gegenüberliegenden Ecke des Raumes.
    »In Ordnung.« Jillian klang leicht verwirrt.

    Falonar drehte sich wieder um und sah durch die Türöffnung nach draußen. »Sie hat dem Mistkerl den Pfeil mitten durchs Herz geschossen«, flüsterte er.
    »Es besteht kein Grund, ihr das ausgerechnet jetzt auf die Nase zu binden«, entgegnete Hallevar ebenso leise. »Belass sie in dem Glauben, dass sie ihn bloß verwundet hat. Wir können es uns nicht leisten, dass sie mitten im Kampf zusammenbricht, wenn es so weit kommen sollte.«
    »Wenn es dazu kommen sollte«, sagte Falonar kaum hörbar, während er eine bequemere Stellung einnahm, um zu warten.
    13 Kaeleer
    Saetan schlich in den Gängen des Bergfrieds umher, zu ruhelos, um an einem Ort zu bleiben, und zu nervös, um die Gegenwart anderer ertragen zu können.
    Lucivar hätte schon vor Stunden zurück sein sollen. Er wusste, dass Lucivar am späten Vormittag aus dem Bergfried geschlüpft war, um herauszufinden, was Marians und Daemonars Ankunft derart verzögerte, doch nun neigte sich bereits der Nachmittag dem Ende zu, und es gab keinerlei Spur von ihnen.
    Er bezweifelte stark, dass dieser Umstand irgendwem sonst aufgefallen war. Der Hexensabbat und die Männer des Ersten Kreises hatten sich in einem der großen Salons versammelt, wie sie es jeden Tag getan hatten, seitdem Jaenelle ihnen befohlen hatte, im Bergfried zu bleiben. Sie würden also nicht mitbekommen, dass Lucivar fort war. Und Jaenelle und Daemon … Nun, es war auch nicht sehr wahrscheinlich, dass die beiden es bemerkt hatten.
    Surreal war Lucivars Abwesenheit zwar nicht entgangen, doch sie hatte sie damit abgetan, dass er wahrscheinlich mit Prothvar und Mephis die Köpfe zusammensteckte. Das hatte ihn daran erinnert, dass er die beiden auch schon länger nicht mehr gesehen hatte!

    Irgendwie musste er einen Weg finden, von Jaenelle angehört zu werden. Warum hielt die Angst sie alle derart im Würgegriff? Ob sie es sich nun eingestanden oder nicht, sie befanden sich im Kriegszustand. Die Königinnen und Männer des Ersten Kreises würden nicht endlos hier bleiben, während ihre Völker um ihr Leben kämpften. Etwas musste sich ändern. Jemand musste endlich handeln!
    14 Kaeleer
    Falonar nahm den Bierkrug entgegen, den Kohlvar ihm reichte.
    »Es ergibt einfach keinen Sinn«, sagte Kohlvar kopfschüttelnd. »Keine

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