Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
war sie mehr als der ihre!*
    *Aber auch der ihre. Brauche verwandte und menschliche Erinnerungen für diese Hexe .*
    Ladvarian verließ sämtlicher Mut. Es war leicht gewesen, an die Erinnerungen der verwandten Wesen zu gelangen. Er hatte ihnen lediglich gesagt, was er benötigte, und dass es für die Lady sei. Mehr hatten die verwandten Wesen nicht wissen müssen. Doch Menschen würden wissen wollen, warum, warum, warum. Es würde dauern, bis er sie überredet hatte – und Zeit war gerade jetzt kostbar.
    *Die Seltsame dir helfen wird *, sagte die Spinne.
    *Aber die Lady kennt ganze Menschenrudel, ganze Herden! Wie …*
    *Der Erste Kreis über starke Erinnerungen verfügt. Das reichen wird. Bitte die graue Schwarze Witwe um Hilfe. Eine gute Weberin sie ist – für einen Menschen.*
    Sie meinte Karla. Ja. Wenn es ihm gelänge, Karla zu überreden …
    *Den richtigen Zeitpunkt warte ab, um zu fragen. Nachdem Hexe ist gegangen zu eigenem Netz. Die Menschen dann werden dir besser zuhören.*
    *Ich werde jetzt zum Bergfried aufbrechen und dort abwarten. * Ladvarian sah sich ein letztes Mal um. Es gab nichts mehr zu tun. Die Kammer war fertig. Das Verworrene Netz war fertig. Die verwandten Wesen, die dem Hof der Lady angehörten, hatten sich auf der Insel der Arachnianen eingefunden, um ihre Kräfte in das Netz der Weberin einfließen zu lassen, sobald der Zeitpunkt gekommen war.
    *Noch etwas*, sagte die Spinne. *Grauer Hund. Du diesen Hund kennst?*
    In Ladvarians Geist erschien ein Bild. *Das ist Graufang. Er ist ein Wolf.*
    *Schick ihn zu mir. Er muss lernen etwas.*
    18 Terreille
    Es war ein Kriegslager, nicht unbedingt der Ort, an dem er Hekatah oder Dorothea vermutet hätte. In einem weiten Bogen um das Lager hatte man alle paar Meter Metallpfosten in die Erde gerammt. In die Pfosten waren jeweils zwei Kristalle an gegenüberliegenden Seiten angebracht, sodass alles, was zwischen zwei Pfosten hindurchging, den Kontakt zu den Kristallen im Nachbarpfosten unterbrechen und auf diese Weise die Wachen alarmieren würde. Das Lager selbst bestand aus Gruppen von Zelten für die Wachen, ein paar kleinen Holzhütten, die dicht nebeneinander nahe der Lagermitte errichtet worden waren, und zwei Holzbaracken mit massiven Gitterfenstern und etlichen Lagen an Bewachungszaubern. Vor den
Hütten ragten sechs Holzpfähle empor, an denen schwere Ketten befestigt waren. Für Gefangene. Für Köder.
    Sobald er die Metallpfosten am Lagerrand passiert hatte, wussten sie, dass er kam. Auf dem Weg hierher hatte er erneut darüber nachgedacht, was er tun würde. Er könnte Hekatah und Dorothea umbringen. Er könnte die Kraft seiner schwarzen Juwelen entfesseln, jeden töten, der sich in dem Lager befand, und Lucivar, Marian und Daemonar nach Hause bringen. Doch das würde nicht den Krieg beenden. Terreille musste sich einer Macht gegenübersehen, die den Leuten genug Schrecken einjagte, auf dass sie es nicht wagen würden, dagegen anzukämpfen. Folglich blieb immer nur das eine: Jaenelle musste derart provoziert werden, dass sie die Kraft ihrer mitternachtsschwarzen Juwelen auf Terreille losließ und die dortigen Bewohner mit einem Grund versah, in ihrem eigenen Reich zu bleiben.
    Auf seinem Weg zur Lagermitte folgten ihm Wachen. Niemand näherte sich ihm oder versuchte, ihn anzufassen.
    Runde Kerzen auf hohen Metallstangen erhellten den blutbesudelten, kahlen Boden, der sich genau in der Mitte des Lagers befand. Lucivar war an den letzten Pfahl gekettet. Die Peitschenwunden auf seiner Brust und seinen Oberschenkeln waren schorfig und wirkten nicht tief genug, als dass sie ihm ernsthaften Schaden hätten zufügen können. Sein Gesicht war von Blutergüssen überzogen, doch auch sie würden keinen bleibenden Schaden hinterlassen.
    Saetan blieb am Rand des Lichtkegels stehen. Er hatte Hekatah seit zehn Jahren nicht mehr gesehen – kaum mehr als ein Augenblick für jemanden, der so lange wie er gelebt hatte. Und er hatte sie den Großteil dieser vielen Jahre gekannt. Doch sie war derart verwelkt, derart verwest, dass er sich, obgleich Dorothea neben ihr stand, nicht sicher war, ob sie es tatsächlich war, bis sie zu sprechen anhob.
    »Saetan.«
    »Hekatah.« Er ging auf die Mitte des kahlen Platzes zu.
    »Du bist gekommen, um zu verhandeln?«, erkundigte Hekatah sich höflich.

    Er nickte. »Ein Leben für ein Leben.«
    Sie lächelte. »Für mehrere Leben. Das Luder und ihren Balg gibt es noch obendrein. Wir haben im Grunde keinerlei Verwendung

Weitere Kostenlose Bücher