Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten
für sie.«
Dachte sie, er wusste nicht, dass sie Daemonar niemals hergeben würden? Viele Jahrhunderte hatten sie sich bemüht, Lucivar oder Daemon dazu zu bringen, ein Kind zu zeugen, das sie kontrollieren und sich fortpflanzen lassen konnten, um eine dunklere Blutlinie unter ihre Kontrolle zu bringen.
»Mein Leben für das ihrige«, sagte er. Alles hat seinen Preis.
»Nein!«, rief Lucivar und stemmte sich gegen die magisch verstärkten Ketten, die ihn hielten. » Bring sie um! «
Ohne auf Lucivar zu achten, blickte er Hekatah an. »Sind wir im Geschäft?«
»Damit ich eine Gelegenheit bekomme, den Höllenfürsten erniedrigt zu sehen?«, meinte Hekatah frohlockend. »Oh ja, wir sind im Geschäft. Sobald du gefesselt bist, werde ich die anderen freilassen. Das schwöre ich bei meiner Ehre.«
Sie befahlen ihm, sich auszuziehen – und er tat es.
Er legte den Ring mit dem schwarzen Juwel ab und warf ihn zu Boden. Allerdings umgab er ihn zuvor mit einem festen Schutzschild, sodass niemand ihn berühren konnte. Wenn er ihn zu sich zurückrufen musste, wollte er nicht, dass die Verderbnis der anderen von dem Gold aufgesogen worden wäre.
Als zwei Wachen ihn an den Pfahl in der Mitte ketteten, schob Hekatah ihm einen Ring des Gehorsams über den Penis.
»Du siehst gut aus für dein Alter.« Sie trat einen Schritt zurück, um eingehend seinen nackten Körper zu mustern.
Er lächelte freundlich. »Leider kann ich nicht dasselbe über dich sagen, meine Teure.«
Boshaftigkeit ließ Hekatahs Gesicht zu einer Fratze werden. »Es ist an der Zeit, dass du eine Lektion erteilt bekommst, Höllenfürst .« Sie streckte zum gleichen Zeitpunkt ihre Hand empor, in dem auch Dorothea, der perverse Schadenfreude ins Gesicht geschrieben stand, die ihre erhob.
Lucivar hatte einmal versucht, dem ersten Kreis zu erklären, warum ein Ring des Gehorsams in der Lage war, selbst
einen mächtigen Mann dazu zu bringen, sich zu unterwerfen. Aufgrund dessen ging Saetan davon aus, dass er auf die Wirkung des Rings vorbereitet war.
Nichts hätte ihn auf die Schmerzen vorbereiten können, die sein Glied und seine Hoden durchzuckten, bevor sie sich in seinem ganzen Körper ausbreiteten. Seine Nerven standen in Flammen, während in seinen Beinen unerträgliche Schmerzen tobten. Er konnte nicht dagegen ankämpfen, ja, war kaum fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
Seine Söhne hatten es ausgehalten, hatten sich gegen Dorotheas Kontrolle aufgelehnt, obgleich sie wussten, dass sie nach jedem Akt des Widerstandes dies erwartete! Über Jahrhunderte hatten sie es ertragen. Wie konnte es einem Mann gelingen, hiervon nicht völlig pervertiert zu werden? Wie …
Er schrie – und schrie immer weiter, bis er das Bewusstsein verlor.
19 Kaeleer
Surreal ging unruhig in Karlas Wohnzimmer auf und ab. Ihr Ärger wuchs von Minute zu Minute. Sie wusste selbst nicht recht, warum sie darauf verfallen war, ihrem Ärger bei Karla Luft zu machen. Vielleicht, weil Karla bisher sämtlichen Geschehnissen gegenüber so verflucht teilnahmslos gegenübergestanden hatte.
Na schön, das war ungerecht! Die Frau trauerte um ihren Cousin Morton, ganz zu schweigen von dem Umstand, dass sie sich erst allmählich von einer schweren Vergiftung erholte. Trotzdem …
»Der Bastard klang, als handele es sich um eine lästige Störung, die ihm bei seiner Maniküre in die Quere kam!«, schrie Surreal Karla aufgebracht an. »›Wir werden sehen, inwieweit wir ihnen entgegenkommen können.‹ Beim Feuer der Hölle, es handelt sich um seinen Vater und seinen Bruder!«
»Du weißt doch gar nicht, was er vorhat«, meinte Karla ungerührt.
Diese Gleichgültigkeit steigerte Surreals Zorn noch. »Überhaupt nichts hat er vor!«
»Woher willst du das wissen?«
Wild fluchend ging Surreal weiter auf und ab. »Es ist fast so, als wollten er und Jaenelle, dass wir den Krieg verlieren.«
Zum ersten Mal war ein Anflug von Ärger aus Karlas Stimme herauszuhören. »Sei keine Närrin.«
»Jetzt hör mal zu, Süße …«
»Nein, hör du zu!«, fuhr Karla sie an. »Es ist höchste Zeit, dass ihr alle einmal zuhört, nachdenkt und euch ein paar Dinge ins Gedächtnis zurückruft. Die Männer würden sich am liebsten ins Schlachtgetümmel stürzen. Diesen Instinkt können sie genauso wenig ändern wie die Tatsache, dass sie eben Männer sind. Und der Hexensabbat besteht aus Königinnen, deren Instinkte sie dazu drängen, ihr Volk zu beschützen.«
»Und genau das sollten sie auch tun!«,
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