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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Reaktion. Überhaupt nichts!
    Na schön! Wenn die beiden das Spiel auf diese Weise spielen wollten, sollte ihr das recht sein. Sie trug immerhin ein graues Juwel und war obendrein eine erfahrene Attentäterin! Nichts hinderte sie daran, heimlich nach Terreille zu reisen, und jenen beiden Ludern Lucivar und den Höllenfürsten zu entreißen – und Marian und Daemonar!
    Surreal biss sich auf die Unterlippe. Na ja, alle unversehrt von dort zu retten, dürfte sie vielleicht doch vor ein Problem stellen.
    Also gut, sie würde ein wenig darüber nachdenken und versuchen, einen Plan zu schmieden. Aber zumindest würde sie etwas unternehmen!
    Und vielleicht würde sie, während sie an ihrem Plan feilte, Karla gegenüber diesen kleinen Vorfall erwähnen, um zu sehen, ob die Schwarze Witwe immer noch dachte, dass sich bei Jaenelle mehr regte als … nichts .
    Als Daemon Jaenelles Arbeitsraum erreichte, war das Eis in Jaenelles Augen längst zu rasiermesserscharfen Scherben zersplittert, und er konnte etwas darin erkennen, das ihn in Angst und Schrecken versetzte: kalten, unverwässerten Hass.
    »Was wird jetzt deiner Meinung nach geschehen?«, wollte Jaenelle eine Spur zu ruhig wissen.
    Daemon ließ die Hände in seine Hosentaschen gleiten, um zu verbergen, wie sehr er zitterte. Leise räusperte er sich. »Ich bezweifle, dass in nächster Zeit auch nur das Geringste passieren wird. Erst einmal muss der Bote nach Hayll zurückkehren und über das Abliefern der Schachtel Bericht erstatten. Es ist jetzt beinahe später Vormittag. Sie werden nicht von dir erwarten, dass du auf der Stelle in der Lage bist, eine Entscheidung
zu treffen. Wir haben also ein paar Stunden. Vielleicht ein wenig mehr.«
    Langsam ging Jaenelle in dem Zimmer auf und ab. Sie schien mit sich selbst im Widerstreit zu liegen. Schließlich seufzte sie – als habe sie bei der Auseinandersetzung den Kürzeren gezogen – und sah ihn an. »Die Traumweberin hat mir eine Nachricht geschickt. Sie sagte, das Dreieck müsse zusammenbleiben, um zu überleben. Die anderen beiden Seiten seien ohne den Spiegel nicht stark genug – doch der Spiegel könne sie alle beschützen.«
    »Der Spiegel?«, fragte Daemon argwöhnisch.
    »Du bist deines Vaters Spiegel, Daemon. Du bist eine Seite des Dreiecks.«
    Blitzartig stieg die Erinnerung in ihm auf, wie Tersa vor Jahren ein Dreieck auf seiner Handfläche nachgefahren hatte, immer und immer wieder, während sie ihm das Geheimnis des vierseitigen Blutdreiecks erklärt hatte.
    »Vater, Bruder, Geliebter«, murmelte er. Drei Seiten. Und die vierte Seite war die Mitte des Dreiecks und beherrschte alle übrigen.
    »Genau«, erwiderte Jaenelle.
    »Du möchtest, dass ich nach Hayll aufbreche.«
    »Ja.«
    Langsam nickte er. Er hatte das Gefühl, auf einer sehr dünnen, wackeligen Brücke zu stehen. Ein falscher Schritt, und er würde in einen Abgrund stürzen, aus dem es kein Entkommen gab. »Wenn ich dorthin ginge, um einen weiteren Gefangenenaustausch zu versuchen, würde uns das ein paar Stunden mehr verschaffen.«
    »Ich habe nie gesagt, dass du dich ihnen ausliefern sollst!«, fuhr Jaenelle ihn an. Ihr Antlitz war blass gewesen, seitdem sie Saetans Finger erblickt hatte. Jetzt war es totenbleich. »Daemon, ich brauche zweiundsiebzig Stunden.«
    »Zweiund … Aber alles ist doch fertig. Du musst nur noch deine Kräfte sammeln und sie auf die Reiche loslassen.«
    »Ich benötige zweiundsiebzig Stunden.«
    Er starrte sie an, und allmählich dämmerte ihm, was sie
ihm zu sagen versuchte. Bei einem kontrollierten Absprung in die Tiefe konnte er in wenigen Minuten bis zur Ebene der schwarzen Juwelen hinabsteigen und all seine Kräfte sammeln. Sie hingegen würde zweiundsiebzig Stunden brauchen, um das Gleiche zu tun.
    Beim Feuer der Hölle und der Mutter der Nacht, möge die Dunkelheit Erbarmen haben!
    Aber es würde ihm niemals gelingen …
    Er konnte das Wissen in ihren Augen ablesen – und kämpfte gegen die Scham an, die es in ihm auslöste. Wie hatte er glauben können, in der Lage zu sein, den Sadisten vor Hexe zu verbergen? Endlich begriff er, um was sie ihn bat.
    Da er ihrem Blick nicht länger standhielt, wandte er sich von ihr ab und begann nun selbst, im Zimmer auf und ab zu gehen.
    Es war lediglich ein Spiel. Ein schmutziges, böses Spiel – die Art von Spiel, die der Sadist immer so gut gespielt hatte. Als er diesem Teil seines Ich freien Lauf ließ, nahm der Plan wie von selbst Gestalt an.
    Aber… Alles hat seinen

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