Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
Juwelensternen waren die Angehörigen des Blutes, welche die alten Gesetze immer noch in Ehren hielten. Das dritte Netz, das Netz mit der Spirale, war Hexe .
    Er musterte weiterhin die Netze und schüttelte den Kopf, erst langsam, dann immer schneller und schneller. »Nein, nein, nein, Hexenkind«, murmelte er vor sich hin. »So kannst du sie nicht miteinander verbinden. Wenn du deine ganze Kraft freisetzt…«
    Ihre Macht würde das gewaltige, mitternachtsschwarze Juwel in der Mitte des ersten Netzes durchschlagen, durch sämtliche Fäden wandern und jeden einzelnen Geist erreichen, in dem jene Fäden widerhallten. Dann würden die entfesselten
Energien auf die mitternachtsschwarzen Juwelensplitter und somit einen kleinen Teil ihrer selbst treffen, was einen verheerenden Zusammenstoß zur Folge hätte, der jeden vernichten würde, der darin gefangen war. Daraufhin würden die Kräfte das nächste Netz erreichen, ohne viel von ihrer Energie eingebüßt zu haben.
    Das mittlere Netz mit all jenen tausenden Perlen der Macht würde ihrer Kraft enormen Widerstand leisten. Die Dämonentoten, die einen Schild und einen Anker für die Lebenden darstellten, würden einen Teil ihrer Energie in sich aufnehmen, während sie über sie hinwegströmte, doch auch all jene tausenden Perlen der Macht würden nicht ausreichen. Die freigesetzte Macht würde auf das dritte Netz übergreifen und …
    Die Macht würde jenes perfekt symmetrische Gebilde entlang fließen und jeden einzelnen Juwelensplitter zerstören, während sie der Spirale folgte. Und sobald der letzte Juwelensplitter zerborsten war, bliebe nur noch eines übrig, um den Rest der Kraft in sich aufzunehmen …
    »Nein, Hexenkind!«, rief er. Auf der Suche nach ihr drehte er sich mehrmals im Kreis. »Nein! Es wird dich in Stücke reißen! Jaenelle!«
    Er wandte sich wieder den Netzen zu. Wenn es ihm gelingen würde, sich irgendwie an das Netz von Hexe anzuschließen und jeden Tropfen Kraft aus seinen roten Geburtsjuwelen und Schwarz zu saugen … Vielleicht könnte er sie so weit abschirmen, um sie zu beschützen, wenn die Rückkoppelung ihrer eigenen Kraft mit aller Gewalt über sie hereinbrach.
    Er tat einen Schritt nach vorn …
    … und alles verblasste vor seinen Augen.
    Saetan öffnete die Augen. Tiefste Dämmerung. Beinahe Nacht.
    Ein Traum? Nur ein Traum? Nein. Er war schon zu lange Schwarze Witwe, um einen Traum nicht von einer Vision unterscheiden zu können. Doch sie wurde immer schwächer. Er konnte sich nicht mehr deutlich daran erinnern, dabei war etwas an jener Vision, das er auf keinen Fall vergessen durfte.

    Da bemerkte er Daemon, der knapp einen Meter vor ihm stand und ihn mit beängstigend intensivem Blick musterte.
    Denk immer daran, dass dein Spiegel wirklich dein Spiegel ist. Du musst nur hineinsehen, um die Wahrheit zu erkennen.
    Andulvars Worte. Andulvars Warnung.
    Also sah er mit tränenverschleiertem Blick in den Spiegel, betrachtete seinen Namensvetter, seinen Sohn und wahren Erben. Und er erkannte die Wahrheit.
    Daemon griff in seine Jackentasche, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Seine Hand kam als lose Faust wieder daraus hervor. Er öffnete die Finger und drehte die Hand nach unten.
    Winzige bunte Ringe von der Art, die Frauen als Schmuck an ihren Kleidern trugen, fielen zu Boden.
    Saetan starrte sie an. Sie jagten ihm einen eiskalten Schauder über den Rücken, doch er vermochte nicht zu sagen, weshalb.
    Und als er den Blick wieder zu Daemon erhob … Beinahe konnte er das unausgesprochene Flehen hören: zu denken, zu wissen, nicht zu vergessen. Doch sein Geist war noch zu sehr angefüllt mit der anderen Vision, die immer schwerer fassbar wurde.
    Daemon drehte sich um und ging von dannen.
    Saetan schloss die Augen. Ringe und Netze. Wenn er in der Lage wäre, die Verbindung zu erkennen, würde er auch die Antworten finden.
    7 Terreille
    Surreal fluchte insgeheim, als sie die Umgrenzungspfosten anstarrte. Es musste einen Trick geben, wie man sich daran vorbeimogeln konnte. Beim Feuer der Hölle! Daemon hatte sie beide in das Lager geschmuggelt, ohne dass es jemand gemerkt hatte, doch sie war immer noch zu verblüfft von seiner plötzlichen Verwandlung in den Sadisten gewesen, um aufzupassen. Noch dazu war es ihm gelungen, Marian und Daemonar
nach draußen zu bringen, ohne dass es einem der Wächter aufgefallen wäre.
    »Was hast du hier zu suchen?«, wollte eine Stimme wissen.
    Mist.
    Sie drehte sich zu dem Wächter um, der auf sie zukam.

Weitere Kostenlose Bücher