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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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über den Stein strich.
    »Nichts«, sagte sie kleinlaut und wich einen halben Schritt vor ihm zurück. Dann fügte sie hinzu: »Du hast mich angelogen. Du wolltest Hexe nicht.«
    Feurige Wut durchzuckte ihn und weckte den Teil seines selbst, den die Angehörigen des Blutes in Terreille den Sadisten nannten. Als sich der Ärger abgekühlt hatte, wurde er von einem anderen Feuer abgelöst.
    Seine Stimme wurden zu einem aufreizenden Schnurren. »Ich liebe dich. Und ich habe ein Leben lang darauf gewartet, dein Geliebter zu werden. Doch du warst noch zu jung, Lady.«

    Sie hob den Kopf, den Körper zu einer würdevollen Haltung aufgerichtet. »Hier im Abgrund war ich nicht zu jung.«
    Langsam bewegte er sich weiter um den Altar. »Dein Körper war geschändet worden, dein Geist zerschmettert. Doch selbst wenn dem nicht so gewesen wäre, wärst du zu jung gewesen – auch hier im Abgrund.«
    Er trat von hinten an sie heran. Leicht strichen seine Finger über ihre Hüften, ihre Taille. Er ließ seine Hände weiter nach oben gleiten, spreizte sie über ihren Rippen und streichelte mit den Fingerspitzen die Unterseite ihrer Brüste. Er kam näher und lächelte voll wilder Freude, als das nervöse Zucken ihres Rehkitzschweifes ihn neckte und immer weiter erregte.
    Er küsste die Stelle, an der ihr Nacken auf die Schulter traf. Der erste Kuss war zurückhaltend und keusch. Beim zweiten Kuss benutzte er die Zähne, um sie ruhig zu halten, während seine Zungenspitze ihre Haut liebkoste und sie schmeckte.
    Er konnte spüren, wie ihr Herz schlug und ihr Atem in keuchenden Stößen kam.
    Er zog eine Spur leichter Küsse ihren Hals empor, um ihr schließlich ins Ohr zu flüstern: »Du bist nicht mehr zu jung.«
    Sie stieß einen atemlosen, spitzen Schrei aus, als er sich sanft an ihr rieb.
    Auf einmal waren seine Hände leer, und er war allein.
    Hungriges Verlangen brüllte in seinem Inneren. Langsam beschrieb er einen Kreis, Ausschau haltend, tastend – das Raubtier auf der Suche nach seiner Beute.
    Er nahm nur noch wahr, wie sich der Nebel immer mehr verdichtete und um ihn herwirbelte, dann war da nichts mehr.
    Es kostete ihn Mühe, dem dichten Nebel des Schlafes zu entrinnen, als etwas ihn am Arm packte und aus dem Bett zerrte. Benommen versuchte er weit genug aufzuwachen, um sich fragen zu können, weshalb man ihn durch das Zimmer schubste und stieß.
    Das Aufwachen fiel ihm ausgesprochen leicht, nachdem Lucivar ihn in die Duschkabine geschleift und das kalte Wasser voll aufgedreht hatte.

    Daemon drehte wild am Hahn, bis es ihm gelang, das Wasser abzustellen. Während er sich mit einer Hand an der Wand abstützte, versuchte er, seine Lungen zum Einatmen zu überreden. Dann warf er Lucivar einen wutentbrannten Blick zu.
    »Jaenelle war ähnlich schlecht gelaunt, als sie aufwachte«, meinte Lucivar nachsichtig. »Muss ja eine interessante Nacht gewesen sein.«
    »Es ist nichts passiert«, gab Daemon mürrisch zurück und strich sich das Haar aus dem Gesicht.
    »Nichts Körperliches«, sagte Lucivar. »Aber ich habe schon oft genug mit dem Sadisten getanzt, um ihn wiederzuerkennen, wenn ich ihm begegne.«
    Daemon wartete einfach nur ab.
    Lucivars Lippen verzogen sich zu seinem trägen, arroganten Lächeln. »Willkommen in Kaeleer, Bruder«, sagte er sanft. »Es tut gut, dich wiederzuhaben.« An der Badezimmertür hielt er inne. »Ich werde dir eine Tasse Kaffee bringen. Das und eine heiße Dusche sollten dich wach genug werden lassen.«
    »Wach genug wofür?«, erkundigte Daemon sich argwöhnisch.
    Lucivars Lächeln nahm eine boshafte Note an. »Du kommst zu spät zu den Kampfübungen, alter Knabe. Aber in Anbetracht der Lage gebe ich dir eine Viertelstunde, bevor ich noch einmal bei dir vorbeischaue.«
    »Und wenn du noch einmal vorbeischauen musst?«, wollte Daemon eine Spur zu sanft wissen.
    »Vertrau mir, sollte ich gezwungen sein, ein weiteres Mal nach dir zu sehen, wird es dir ganz und gar nicht gefallen.«
    Es gefiel ihm bereits jetzt ganz und gar nicht. Doch er schlürfte den Kaffee, den Lucivar ihm gebracht hatte, während noch das heiße Wasser über seinen Nacken und seinen Rücken rann – und der Sadist begann, die leise, sanfte Verführung von Jaenelle Angelline zu planen.

Kapitel 5
    1 Kaeleer
    Alexandra ging durch die Gänge, Philip an ihrer Seite. Sie hätte Lelands Begleitung einem Mann vorgezogen, der bereits vergeben war. Doch dass Philip derart schnell angeboten hatte, mit ihr zu gehen, konnte nur bedeuten,

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