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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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wollten sie ihm verbieten, auch nur einen einzigen Atemzug zu wagen.

    Selbst wenn Daemon das rote Juwel nicht inmitten des weißen Fells gesehen hätte, hätte er keinerlei Zweifel gehegt, wer da auf seinem Bett ausgestreckt lag.
    Wir alle geben uns Mühe, Kaelas nicht zu verärgern, hatte Lucivar gesagt.
    Möge die Dunkelheit Erbarmen haben!
    Mit klopfendem Herzen wich Daemon vorsichtig in Richtung der Tür zurück. Saetans Zimmerflucht befand sich gleich gegenüber von der seinen. Er könnte …
    Etwas Großes warf sich auf der anderen Seite gegen die Tür, als seine Hand den Knauf berührte.
    Kaelas verzog die Lippen zu einem leisen Fauchen.
    Ihm stand nur noch ein einziger Fluchtweg offen.
    Ohne den Blick auch nur eine Sekunde von Kaelas abzuwenden, stahl Daemon sich zu der Tür hinüber, die sein Schlafzimmer von Jaenelles trennte. Er öffnete die Tür nur so weit wie nötig und schlüpfte in ihr Zimmer, verschloss die Tür mit Schwarz und belegte sie außerdem mit einem schwarzen Schild. Wenn Kaelas tatsächlich durch jeglichen Schild dringen konnte, wie Lucivar behauptet hatte, dann waren das Schloss und der Schild nutzlos, aber sie gaben ihm dennoch ein gewisses Gefühl der Sicherheit.
    Während er weiter in Jaenelles Zimmer zurückwich, fing er zu zittern an. Es war nicht wirklich wegen Kaelas. Jeder Mann, der mit einem gesunden Überlebenswillen ausgestattet war, würde eine gewisse Furcht vor einer Raubkatze dieser Größe verspüren – besonders, wenn die Katze noch dazu ein Kriegerprinz mit rotem Juwel war. Doch er wusste, dass er keine derart überwältigende Angst empfunden hätte, bevor sein Geist an Cassandras Altar zersplittert war. Er hätte ausreichend Selbstbewusstsein besessen, um der wilden Raubtierarroganz etwas entgegenzusetzen, selbst wenn er es letzten Endes für vernünftiger halten sollte, ihr nachzugeben. Doch jetzt …
    »Daemon?«
    Er wirbelte herum. Auf einmal stockte ihm der Atem.
    Jaenelle stand in dem Türrahmen, der zum Rest ihrer Zimmerflucht führte. Sie trug ein blaues Nachtgewand.

    Ihr Anblick ließ ihn in zu vieler Hinsicht das Gleichgewicht verlieren.
    Sie stürzte auf ihn zu und schlang ihm die Arme um die Taille, um ihn aufzufangen. »Was ist los? Bist du krank?«
    »Ich …« Die Anstrengung, die es ihm verursachte, tief genug einzuatmen, trieb ihm den Schweiß auf die Stirn.
    »Kannst du weit genug gehen, um dich aufs Bett zu setzen? «
    Da er keinen Ton hervorbrachte, nickte er nur.
    »Setz dich«, befahl Jaenelle. »Leg den Kopf auf die Knie.«
    Als er ihrer Aufforderung Folge leistete, öffnete sich sein Gewand. Er beugte sich in der Hoffnung weiter vor, dass er derart gebückt ihrem Blick nichts offenbarte, das sie nicht zu sehen wünschte.
    »Kannst du mir sagen, was los ist?«, fragte Jaenelle und strich ihm mit den Fingern durch das Haar.
    Du liebst mich nicht. »Auf meinem Bett«, stieß er keuchend hervor.
    Jaenelle drehte sich der Verbindungstür zwischen ihren beiden Gemächern zu. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. »Was macht Kaelas in deinem Zimmer?«
    »Schlafen. Auf meinem Bett.«
    »Es ist dein Zimmer. Warum hast du ihm nicht gesagt, dass er verschwinden soll?«
    Warum? Weil er keine Lust hatte, heute Nacht zu sterben.
    Doch sie klang so verblüfft, dass er den Kopf hob, um sie anzusehen. Sie meinte es ernst. Ohne weiter darüber nachzudenken, würde sie eine dreihundertfünfzig Kilo schwere, fauchende Wildkatze von ihrem Bett scheuchen.
    Jaenelle erhob sich. »Ich werde ihm …«
    Daemon griff nach ihrer Hand. »Nein, es ist schon gut. Ich werde ein anderes Bett finden. Ein Sofa. Beim Feuer der Hölle, und wenn ich auf dem Boden schlafe!«
    Die uralten Augen musterten ihn. Kurzzeitig flackerte etwas Eigenartiges darin auf. »Möchtest du heute Nacht hier schlafen? «, fragte sie leise.
    Ja. Nein. Er wollte nicht wie ein verängstigter, hilfsbedürftiger
Junge zu ihr kommen. Doch er würde ebenso wenig die einzige Einladung in ihr Bett ausschlagen, die er vielleicht jemals erhalten würde. »Bitte.«
    Sie zog die Tagesdecke so weit wie möglich zurück, während er noch immer auf dem Bett saß. »Leg dich hin.«
    »Ich …« Sein Gesicht glühte.
    »Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass du im Bett dasselbe trägst wie die anderen Männer hier«, meinte Jaenelle trocken.
    Also nichts .
    Sie bewegte sich zur anderen Seite des Zimmers, Daemon höflich den Rücken zugekehrt.
    Rasch schlüpfte Daemon aus dem Gewand und glitt in das gewaltige Bett.

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