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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Eheschließung gewesen?
    »Du wirkst nicht glücklich darüber«, sagte Saetan tonlos.
    »Sie hat mir einen Korb gegeben.«
    »Wieso?«
    »Weil ich der Sohn des Höllenfürsten bin.« Sobald er die Worte ausgesprochen hatte, wurde ihm bewusst, dass er sich nicht streiten wollte - zumindest nicht mit Worten. Doch als er sich von dem Schreibtisch abwandte und auf die Tür zuging, zwang ihn sein eigener Schmerz, eine letzte verbale
Attacke von sich zu geben: »Folglich musst du dich nicht darum sorgen, dass die Blutlinie der SaDiablos von einer Hexe herabgewürdigt werden könnte, die nicht über die nötige Bildung oder entsprechenden Talente verfügt, um …«
    Die Tür fiel mit einer Wucht ins Schloss, die das Zimmer zum Beben brachte.
    Lucivar wirbelte herum und sah, wie sich sein Vater langsam von dem Sessel hinter dem Schreibtisch erhob.
    »Das wirst du nicht tun«, knurrte Saetan leise, als er um den Schreibtisch herumkam.
    Nun war Lucivar argwöhnisch, und sein Herz schlug heftig in seiner Brust, als er seinem Vater in die Augen sah. »Was werde ich nicht tun? Ich …«
    Die tiefe Stimme wurde zu einem Donnergrollen. » Du wirst mich nicht als Waffe gegen dein eigenes Herz benutzen. «
    »Das tue ich nicht. Das habe ich nicht getan.«
    Saetan verfiel in die hayllische Sprache. Wütende Worte strömten aus seinem Mund. Vieles verstand Lucivar nicht, aber er schnappte die eine oder andere Wendung auf und mehrmals den Namen Peyton.
    Ich habe eine alte Wunde aufgerissen , dachte Lucivar voll Reue, als Schmerz und Wut den Raum erfüllten, deren Ausmaße er nicht einmal erahnen konnte. Ich hätte ihn nicht so bestürmt, wenn ich gewusst hätte, dass ich an einer alten Wunde rühre.
    »Vater.« Keine Antwort. »Vater!«
    Die hayllischen Worte versiegten, doch der Zorn ließ die Luft in dem Zimmer immer noch vibrieren.
    »Ich habe es nicht so gemeint. Es tut mir Leid, dass ich das gesagt habe.« Da regte sich seine eigene Empörung. »Ich bin es nicht, der dich als Waffe benutzt hat. Und diese Ausflüchte sind ohnehin nichts weiter als Unfug.« Er ging auf und ab, weil er das Zimmer nicht verlassen konnte, bis Saetan ihn fortließ. »Grober Unfug. Wie dieser ›Ich bin bloß eine Haushexe‹-Unfug. Das hat sie tatsächlich von sich gegeben! Ich dachte, darüber seien wir längst hinaus. Anscheinend habe ich mich getäuscht.« Niedergeschlagen blieb er stehen. »Die
Wahrheit ist, dass sie keinen Kriegerprinzen, der Schwarzgrau trägt, zum Mann haben will. Sie hat nichts dagegen, mit einem ins Bett zu gehen, aber heiraten will sie mich nicht. Es hat nichts damit zu tun, dass ich dein Sohn bin … sondern einzig und allein damit, wer und was ich bin.«
    Er drehte sich zur Tür. »Lass mich gehen.«
    »Wohin?«, fragte Saetan gefährlich sanft.
    »Einfach weg von den Menschen. In die Natur.«
    Die Tür öffnete sich. Er floh aus dem Bergfried - und fragte sich, was Saetans leerer Blick zu bedeuten hatte.
     
    Marian wich ängstlich zurück, als sich Luthvian an ihr vorbei in das Vorderzimmer des Horstes schob.
    »Du wolltest ja nicht auf mich hören, nicht wahr?«, fuhr Luthvian sie schroff an. »Hast meine Warnung in den Wind geschlagen. Tja, ich hoffe nur, du bist jetzt zufrieden, kleine Hexe.«
    »Ich habe getan, was du mir geraten hast!«, rief Marian. »Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn nicht heiraten werde, als er heute Morgen um meine Hand angehalten hat.«
    »Aber du hast vor, hier zu bleiben, nicht wahr, und Salz auf seine Wunde zu streuen? Du willst in seiner Nähe bleiben, damit die Wunde nicht verheilen kann.«
    »Nein.« Sie fühlte sich niedergeschlagen, schwach und unfähig, gegen die Worte anzukämpfen.
    »Du bist weiter bei ihm geblieben, sodass er Gelegenheit hatte, dir einen Antrag zu machen, anstatt deine Stellung zu kündigen und den Horst zu verlassen. Was nun mit ihm geschieht, geht einzig und allein auf dein Konto.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Er ist losgezogen, um gegen die Jhinkas zu kämpfen. Alleine tritt er gegen ein wildes Volk an, das die Eyrier hasst. Und während er sich in den Kampf stürzt, wird deine Zurückweisung an ihm nagen und ihn aus dem Gleichgewicht bringen. Dabei wird er gegen eine Übermacht kämpfen, die selbst jemandem von seiner außergewöhnlichen Kraft und seinen Fähigkeiten überlegen ist. Wenn er stirbt …«

    »Nein!«, rief Marian. »Er darf nicht sterben. Er darf nicht!«
    »Alles hat seinen Preis«, sagte Luthvian unbarmherzig. »Wenn er stirbt, ist das der Preis,

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