Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht
sah sie an. »Ich kann mich an eine Sache erinnern. Ich stand im Schlafzimmer und hielt mein Kampfschwert in der Hand. Und du hast in einer Ecke des Bettes gekauert.«
Marian schüttelte den Kopf. Dann erbleichte sie, als sie die Bedeutung seiner Worte ganz begriff. »Nein, Lucivar. Nein. Du hast nicht versucht, mir etwas anzutun. Du dachtest, etwas sei ins Zimmer gekommen, ins Bett. Du wolltest mich beschützen.«
»Nichts hätte ins Zimmer kommen können, nicht bei all den Schilden, die ich darum gelegt hatte.«
»So war es auch. Es war nichts«, pflichtete sie ihm bei. »Aber das wusstest du nicht. Du hattest dich erschreckt und …«
»Wieso denn?«, wollte er unwirsch wissen. Er fühlte sich verletzlich und wusste nicht, ob er ihr wirklich glauben konnte.
Sie murmelte etwas, wobei sie jedoch seinem Blick auswich.
»Was?«
»Ich wusste ja nicht, dass meine Füße so kalt waren, aber dann hast du losgeschrien und bist aus dem Bett gesprungen und …«
Er sah ihre Füße an.
»Jetzt trage ich Strümpfe.«
Sie klang mürrisch. Mürrisch war gut. Mürrisch war wunderbar!
»Du hast mir nichts getan, Lucivar. In keiner Weise.«
Erleichterung überkam ihn, aber sein Herz tat immer noch weh, denn er spürte eine Lüge unter ihren Worten. Er versuchte zu lächeln. »Aber du willst mich nicht zum Geliebten.« Er sah Hoffnung in ihren Augen aufkeimen - und vielleicht gar mehr? »Willst du mich, Marian?«
»Ich …« Sie schluckte schwer. »Ja, ich will dich.«
Er streckte ihr eine Hand entgegen. »Dann nimm mich.«
Mit einem Mal wurde sie scheu und unsicher. Schaffte es nicht, seinem Blick standzuhalten. Eine andere Art von Frau hätte nicht gezögert anzunehmen, was ihr angeboten wurde. Vielleicht würde Marian mit der Zeit in der Lage sein, Sex anzuregen, indem sie schüchtern dazu einlud, doch sie würde niemals danach verlangen.
Er trat langsam auf sie zu, verschränkte die Finger mit den ihren, als er nahe genug war, um sie zu berühren. »Nimm mich, Marian.« Er ging rückwärts und zog sie mit sich, bis er sich auf einen der Stühle setzen konnte. Mit sanfter Gewalt brachte er sie dazu, sich mit gespreizten Beinen auf seinen Schoß zu setzen. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht und genoss das Gefühl, das die seidigen schwarzen Strähnen auf seiner Haut hinterließen. Seine Lippen berührten die ihren. Es war ein sanfter Kuss. »Nimm mich.«
Er konnte sich an sie erinnern, doch nun konnte er das Gefühl genießen, wirklich mit ihr zusammen zu sein. Die Art, wie sich ihr Mund für ihn öffnete. Ihre Zunge, die ihn ängstlich streichelte und ihn ermunterte, sich zu nehmen, was er begehrte. Weich. Süß. Eine Art körperlicher Liebe, die er noch nie zuvor erlebt hatte.
Ihre Finger gruben sich in seine Schultern. Es war das einzige Anzeichen, dass sie mehr wollte.
Sein Mund glitt ihre Wange entlang und den Hals hinab. Er band die Schnüre ihre Tunika auf und öffnete das Kleidungsstück
vorne weit, während er ihr Unterhemd verschwinden ließ. Wahrscheinlich war sie sich gar nicht bewusst, wie sie den Kopf in den Nacken legte, und sich ihm ihr Hals einladend entgegenbog. Doch er nahm die Einladung an und sog an ihrer zarten Haut, während er die Hände unter ihre Tunika gleiten ließ, um ihr den Rücken zu streicheln.
Er spielte mit ihr, bis sie sich in seinem Schoß wand und nach dem suchte, was noch immer unter Leder gefangen gehalten wurde. Überrascht keuchte sie auf, als er all seine Kleidung und all ihre unterhalb der Taille verschwinden ließ. Er knetete ihr Gesäß und rieb sich an ihr.
»Nimm mich.« Er hob sie hoch und drang in sie ein. »Nimm mich.« Sie war zu sehr von dem Gefühl seines Schwanzes in ihrem Innern gefangen, um zu begreifen, dass er ihr mehr bot als nur Sex. Doch er wusste, dass er ihr nicht nur seinen Körper, sondern auch sein Herz schenkte.
Sie war bereit, ihn zu reiten. Er wollte geritten werden. Doch ihr fehlte der nötige Widerstand. Also hielt er ihre Knie fest, als seien seine Hände ihre Steigbügel.
Diese Position ließ ihm keinerlei Bewegungsfreiheit. Er konnte sich ihr nur noch hingeben. Einer Frau zuzusehen, wie sie zu ihrem Vergnügen auf ihm ritt, war nie zuvor ein erregendes Gefühl für ihn gewesen. Doch als er nun sah, wie sich Marian in einem Taumel der Begierde verlor, machte es ihn wild darauf, sie zu berühren und zu schmecken. Dennoch rührte er sich nicht, sondern half ihr nur, ihn zu reiten. Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte er gegen das
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