Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht
Verlangen an, sich in sie zu ergießen, bis sie aufschrie und den Gipfel ihrer Lust erreichte - und ihn mit sich fortriss.
Sie sank gegen ihn, erschöpft und am ganzen Leib zitternd, den Kopf an seine Schulter gelehnt. Da er das Beben in seinen eigenen Muskeln spüren konnte, ließ er ihre Knie los und schlang die Arme um sie, glücklich, sie einfach halten zu können. Doch als der Schweiß auf seiner Haut zu trocknen begann, fing er zu frösteln an.
»Komm, mein Schatz«, sagte er und drückte sie leicht. »Hier können wir nicht schlafen.«
»Doch«, murmelte sie und rieb ihre Wange an seiner Schulter.
Er überlegte, ob er sie hochheben und ins Bett tragen sollte, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Angesichts seiner zitternden Beine würde er nur Gefahr laufen, zusammen mit ihr zu Boden zu stürzen.
»Wir können hier nicht schlafen. Es ist zu kalt.« Er schob sie von sich und stupste sie, bis sie endlich den Kopf hob und ihn ansah. Ihre Augen waren schläfrig, und ihm kam, dass sie bis zur Erschöpfung gearbeitet haben musste, um vor ihren eigenen Gedanken davonzulaufen. »Wir werden etwas essen und uns dann gemeinsam ins Bett kuscheln.«
»Kuscheln?«
Bevor sie sich wieder an ihn schmiegen konnte, hob er sie weit genug von sich, um sie auf einen anderen Stuhl fallen zu lassen und eine Decke herbeizurufen, in die er sie einwickelte. Dann rief er das Gewand herbei, das sie ihm zu Winsol gemacht hatte, und belegte es zusammen mit der Decke mit einem Wärmezauber. Anschließend stellte er das Brot und den Käse auf den Tisch und füllte zwei Schüsseln mit Suppe. Sie sah ihm regungslos zu, was ihn erahnen ließ, wie müde sie sein musste.
Selbst Hunger konnte nichts gegen ihre Müdigkeit ausrichten, sodass beide nicht in der Lage waren, ihre Suppe aufzuessen. Doch Marian war nun wach genug, um darauf zu bestehen, das Essen ordentlich wegzuräumen, bevor sie mit ihm in sein Schlafzimmer torkelte.
Es roch sauber. Frisch. Er wusste nicht, wie sie es geschafft hatte, das Zimmer zu lüften, obwohl es draußen so eiskalt war, aber er war dankbar, dass der schwere Moschusgeruch von Sex verflogen war.
Ein paar Minuten vergingen, in denen er frisches Holz im Kamin nachlegte, die Wärmezauber verstärkte und Marian dazu brachte, ihr Nachthemd herbeizurufen. Dann kroch er mit ihr ins Bett, biss die Zähne zusammen und bewegte die Beine, bis sie ihre Füße an ihm wärmen konnte. Verflucht, waren die kalt!
Sie kuschelte sich an ihn und seufzte zufrieden.
Lucivar strich mit den Lippen über ihre Stirn und lächelte. Wenn Sex für diese kleine Haushexe nicht Anreiz genug sein sollte, sein Bett mit ihm zu teilen - einen Mann zu haben, der ihre Füße den Winter über warm hielt, war es ganz gewiss.
19
Nach einem harten Winter war nichts so belebend wie die freundliche Wärme des Frühlings, dachte Marian auf dem Weg von einem Geschäft zum nächsten, um ihre Einkäufe zu erledigen. Selbst Riadas schlammige Straßen konnten ihre Begeisterung nicht trüben - vor allem, da Lucivar ihr inzwischen beigebracht hatte, durch die Luft zu gehen, sodass ihre Stiefel sauber blieben.
Er hatte ihr im Laufe der Wintermonate so einiges beigebracht.
Als sie überlegte, ob sie in die Taverne einkehren sollte, um mit Merry zu plauschen und schnell eine Schüssel Suppe oder Eintopf zu essen, bevor sie nach Hause zurückkehrte, stieß sie beinahe mit einer Frau zusammen, die genau vor ihr aus einem Laden trat.
Sie hatte Roxie den ganzen Winter über nicht gesehen und hatte auch jetzt kein Bedürfnis danach, ihr zu begegnen.
»Lady Roxie«, sagte Marian und wollte um die andere Hexe herumgehen.
Roxie trat ihr erneut in den Weg. »Du siehst dich besser nach einer neuen Anstellung um. Sobald ich in den Horst ziehe, teile ich mir Lucivar ganz bestimmt nicht mit einer wie dir.« Missbilligend musterte sie Marian von Kopf bis Fuß. »Wahrscheinlich bist du beim Sex besser als seine eigene Hand, aber das ist auch schon alles. Wenn ich erst einmal dort wohne, wird Lucivar kein Interesse mehr an dir haben, und ich werde keine Bedienstete für mich arbeiten lassen, die nicht weiß, wo ihr Platz ist.«
Marian fröstelte. »Wovon sprichst du?«
»Lucivar wird mein Geliebter sein. Ich werde in den nächsten Tagen bei ihm einziehen.«
Marian schüttelte den Kopf. »Er will dich nicht. Niemals würde er dich einladen, bei ihm zu wohnen.«
Ein hässlicher Ausdruck blitzte in Roxies Augen auf, bevor sie lächelte. »Er wird keine andere
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