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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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hätte mehr Zeit verdient. Ein besseres Leben. Aber er ist nicht wegen dir gestorben, Lia. Er ist wegen Dorotheas gierigen Ambitionen, das ganze Reich Terreille zu verschlingen, gestorben. Wenn du Tomas rächen möchtest, dann fahre fort, die starke Königin zu sein, die du bist. Lass Haylls Schatten nicht auf Dena Nehele fallen.«

    Lia lehnte sich an ihn und schlang ihm die Arme um die Taille.
    Jared bewegte sich hin und her und wiegte sie sanft, während er ein altes Lied sang, das Reyna immer angestimmt hatte, wenn er Trost brauchte.
    »Das ist schön«, murmelte Lia.
    Jared vergrub die Finger einer Hand in ihrem Haar. »Ja, ich weiß.«
    »Du hast eine angenehme Stimme. Tief, aber sanft.«
    Jared lächelte. »Mein Vater hat immer gesagt, ich hätte die Stimme meiner Mutter, bloß eine Oktave tiefer.« Er schlang die Arme fester um sie. »Lia, morgen früh müssen wir aufbrechen, und ich habe mir gedacht …«
    Lia hob den Kopf und musterte sein Gesicht. »Gedacht? Wieso klingt das, als sollte ich mir Sorgen machen?«
    Jared sah sie mit gerunzelter Stirn an. »Mit meinem Gehirn ist alles in bester Ordnung.«
    »Stimmt«, pflichtete Lia ihm nachdenklich bei. »Dass du leicht reizbar bist, hat nichts mit deinem Gehirn zu tun.«
    » Wie bitte? «
    Sie lächelte ihn an.
    Er legte seine Stirn in noch tiefere Falten. »Morgen reisen wir nach Dena Nehele.«
    »Nein.«
    »Sobald du sicher zu Hause angekommen bist, breche ich nach Ranonwald auf …«
    » Nein. «
    »… und hole die anderen …«
    »NEIN!«
    Lia stieß ihn so heftig von sich, dass er sie loslassen musste. Sie stolperte ein paar Schritte rückwärts, bevor sie ihr Gleichgewicht zurückgewann.
    »Sei nicht so stur, Lia«, knurrte Jared.
    Ihre grauen Augen nahmen eine dunklere Schattierung an. »Ausgerechnet du willst jemandem Sturheit vorwerfen!«
    Jared knirschte mit den Zähnen. »Du wirst in Sicherheit sein.«

    »Ich bin mir durchaus der Risiken bewusst gewesen, als ich mich bereit erklärt habe …«
    »Nichts hast du gewusst!«, rief Jared. »Du solltest einen Trupp Wächter an einer Kutschstation treffen, der dich sicher nach Hause geleiten sollte. Dich , Lia. Egal was du dir einreden möchtest, diese Männer waren nicht da, um sicherzustellen, dass wir anderen nach Dena Nehele gelangen. Also schlag es dir aus deinem sturen kleinen Köpfchen, dass du morgen an irgendeinen anderen Ort als nach Hause reisen wirst.«
    »Ich werde nach Ranonwald reisen …«
    Er spie jeden unanständigen Fluch aus, der ihm in den Sinn kam.
    »Ich bin für diese Leute verantwortlich, Jared. Ich. «
    Jared entblößte seine Zähne. »Meine Juwelen sind dunkler als deine, also bin ich stärker. Wenn es sein muss, fessele ich dich mit so vielen mentalen Fäden, dass deine Großmutter einen ganzen Tag damit beschäftigt sein wird, sie aufzuwickeln, bevor sie dich an der Haustür deines Vaters abliefern kann. Er mag nachgegeben haben, als es darum ging, dich ziehen zu lassen, aber wenn er nicht völlig den Schwanz eingezogen hat, wird er dich kein zweites Mal gehen lassen, egal was deine Großmutter sagt!«
    »Wie kannst du es wagen, so von meinem Vater zu sprechen? Mit welchem Recht stellst du Forderungen an mich?«
    » Ich diene dir. «
    Lia schüttelte den Kopf. »Nein. Die anderen, ja, bis zum Ende unserer Reise. Aber du nicht.«
    Es fühlte sich an, als hätte ihn ein gewaltiger Fausthieb in der Herzgegend getroffen. Jared starrte Lia an und rang nach Luft. »Ich diene dir«, sagte er heiser. »Ich trage den Unsichtbaren Ring.« Den Silbernen.
    »Es gibt keinen Ring!« Lia fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. »Es hat nie einen Ring gegeben! Es war nur ein Zauber, den meine Mutter Blitz und Rauch nennt, um sie hereinzulegen, damit sie sich nicht wundern, weil ich nicht den Ring des Gehorsams bei dir verwendet habe.«

    »Ich trage deinen Ring«, beharrte Jared.
    »Hör mir zu, du Esel mit einem Erbsenhirn. Es gibt keinen Ring. Ich habe mir die Sache nur ausgedacht. Alles. Wer hat je von einem Unsichtbaren Ring gehört?«
    Daemon Sadi.
    Doch das sagte er nicht. Er nahm die verbalen Hiebe hin, ohne darüber nachdenken zu wollen, weshalb sie derart wehtaten. »Warum?«
    Lia tat ein paar unsichere Schritte und erreichte den Stuhl, bevor sie hinfiel. »Du bist ein guter Mann, Jared. Und du bist ein starker Krieger.«
    »Das hast du nicht wissen können.«
    »Ich bin eine Königin«, sagte sie erschöpft. »Ich habe es gewusst. Aber wie du eben selbst gesagt hast, sind

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