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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Ich habe das Badezimmer und dieses Zimmer mit einem roten Schild umgeben und die Tür, die in das angrenzende Schlafzimmer führt, mit einem roten Schloss belegt.«

    Das Gemurmel, das nun ertönte, bis die Badezimmertür hinter ihr zufiel, klang definitiv nicht liebenswürdig.
    Ihr Gehirn war immer noch so schwach wie ihre Beine, entschied Jared, als er sich auszog. Warum ihm jetzt davon erzählen, selbst wenn es stimmen sollte? Er würde so oder so nach Ranonwald reisen, und sie reiste ebenfalls dorthin, möge die Dunkelheit die sture kleine Torin schützen. Sie meinte, sie könne ihn aus ihrem Leben verstoßen, bevor er bereit war zu gehen? Da hatte sie sich getäuscht.
    Und er würde gehen, sobald er sie sicher nach Dena Nehele gebracht hatte. Er hatte die Wahrheit gesprochen, als er ihr gesagt hatte, dass alle männlichen Sklaven Narben mit sich herumtrugen. Neun Jahre als Lustsklave hatten tiefe Narben an seiner Seele zurückgelassen.
    Er hatte keinerlei Zukunft in Dena Nehele. Oder vielleicht war es ehrlicher zu sagen, dass er seinem Herzen nicht erlauben würde, ihm etwas zu offenbaren, das niemals mehr als ein wehmütiger Traum sein konnte.
    Jared legte sich ins Bett und wartete auf Lia.
    Doch bis dahin würde er sie beschützen. Sie sollte sicher sein, damit sie eines Tages von einem Mann ohne seelische Narben so geliebt werden konnte, wie sie es verdient hatte.

Kapitel 20

    Krelis presste die Handflächen auf den Schreibtisch, damit seine Hände sich nicht zu Fäusten ballten.
    Sei nicht zu leichtgläubig, ermahnte er sich selbst, während er den Wächter aus dem Zweiten Kreis anstarrte, der vor ihm stand. Schöpfe ja keine Hoffnung.
    »Bist du dir sicher, dass der Mann dir nicht für ein paar Silberstücke einen Bären aufgebunden hat?«, fragte Krelis schließlich.
    »Der Bastard hatte keinen Grund zu lügen, Lord Krelis«, erwiderte der Wächter mit einem wilden Lächeln. »Und ich habe ihm nichts gezahlt. Wenn ich Urlaub außerhalb Haylls mache, finde ich es immer … gewinnbringender … nicht als Wächter zu reisen. Diese schwatzhaften Händler und Kaufleute aus den anderen Territorien klagen und tratschen viel lieber in Gegenwart eines anderen Händlers, der einen kleinen Profit herausschlagen möchte. Dann sagen sie Dinge, die sie in Gegenwart eines hayllischen Hofwächters nicht einmal zu denken wagen würden.«
    Ein kluger Mann, dachte Krelis und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Ein gefährlicher Mann. Ein Mann, der wusste, wie man Lügen so formulierte, dass sie nach der reinen Wahrheit klangen. Ein Mann, dem es in nicht allzu ferner Zukunft gelingen würde, mit der Hohepriesterin unter vier Augen zu sprechen. Und wenn er, Krelis, nicht vorsichtig war, würde es dem anderen gelingen, ihm durch Komplimente einen Strick zu drehen. »Dieser geschwätzige Kaufmann ist sich sicher, dass er einen shaladorischen Krieger in der Herberge gesehen hat?«
    Der Wächter nickte. »Ein shaladorischer Krieger mit
rotem Juwel, der aussah, als habe er eine anstrengende Reise hinter sich.«
    »Und er war allein?«
    Der Wächter zuckte mit den Achseln. »Das Luder ist nicht mit ihm zur Eingangstür hereinspaziert. Vielleicht ist er ihr entkommen.«
    »Oder vielleicht ist sie durch die Hintertür geschlüpft.« Krelis rieb sich das Kinn. Das königliche Miststück war nordwärts oder nordwestwärts gereist, seitdem sein Schoßhund seine erste Botschaft hinterlassen hatte. Was machte dieser shaladorische Bastard also so weit im Süden? Wo waren die anderen? Wenn das Luder tatsächlich nicht bei ihm war, wenn er ihr entkommen sein sollte, warum befand er sich dann nicht auf dem Weg zu seinem Heimatterritorium, um ein paar Tage unterzutauchen?
    Es sei denn, er hatte sich absichtlich gezeigt, um sie auf eine falsche Fährte zu locken. Oder hatte sich der Narr in die Herberge begeben, weil er gehofft hatte, einen Handel machen zu können?
    »Dieser Kaufmann. Er ist sich sicher, was den Rest betrifft?«
    Der Wächter trat von einem Bein auf das andere. Er kniff die Lippen zusammen. »Es dürfte schwierig sein, sich in dieser Hinsicht zu täuschen.«
    Ein eisiges Prickeln regte sich in Krelis’ Kreuz und lief ihm die Wirbelsäule empor. »Ja, in der Tat.« Beim Feuer der Hölle, er brauchte dringend einen Drink! »Dein Fleiß und dein Pflichtgefühl sind höchst lobenswert, Krieger. Du kannst dir sicher sein, dass ich das nicht vergessen werde. Gib Lord Maryk Bescheid, dass ich seine Anwesenheit wünsche.« Krelis

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