Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis
Zähne zu einem wilden Lächeln. »Wenn du erst einmal einen Winter mit mir verbracht hast, Krieger, wirst du keinen Gedanken mehr an all den Lustsklavenunsinn verschwenden, den du die ganze Zeit von dir gibst.«
»Ich kann es kaum erwarten«, meinte Jared mürrisch, während er sich auf den kastanienbraunen Wallach schwang.
Erneut stieg Groll in ihm auf, als er feststellte, dass Lia von Talons Männern umgeben war – und dass man ihm keinen Platz machte, damit er an ihrer Seite reiten konnte.
»Also los«, sagte Talon. »Jared, du übernimmst die Führung. Ich halte uns den Rücken frei. Im Dorf warten alle bei den Kutschen auf uns.«
Die heilige Stätte befand sich nur eine Meile von dem Dorf entfernt, doch es war die längst Meile, die Jared je geritten war.
Der Himmel wurde immer heller.
Da Jared ein Prickeln zwischen den Schulterblättern spürte, trieb er den Wallach zum Galopp an.
Er tastete die Straße vor sich mental nach einer Falle ab. Außerdem erkundete er mental das Dorf und berührte leicht die Geister, die dort auf einem Haufen versammelt waren.
Er streckte seine mentalen Fühler noch weiter aus …
… und stieß auf eine Lücke.
Und noch eine.
Und noch eine.
Und noch eine.
Die Art von Lücke, die jemandem mit einem dunklerem Juwel auffiel, wenn sich ein hellerer Juwelenschild in der Nähe befand.
Mutter der Nacht!
*Ruhig Blut*, sagte Talon einen Speerfaden entlang. *Wir sind beinahe da. Wenn sie zum Angriff bereit wären, hätten sie längst losgeschlagen.*
Jared bestätigte, dass er Talons mentale Nachricht empfangen hatte, den Blick unverwandt auf die Straße gerichtet. Sie hatten die Kutschen in das Dorf gebracht, anstatt sie in der Nähe des Landeplatzes zu belassen – der Dunkelheit sei Dank! Ansonsten wären sie wahrscheinlich schon längst zerstört worden.
Als sie die Hauptstraße von Ranonwald entlanggaloppierten, war das Dorf bereits von einem Kreis aus Lücken umgeben.
Jared lenkte den Wallach beiseite, damit die anderen an ihm vorüberreiten konnten.
Talon brachte sein Pferd neben ihm zum Stehen.
»Können wir fliehen?«, fragte Jared leise.
Talon schüttelte den Kopf. »Ich schätze mal, dass da drau ßen etliche hundert von ihnen sind, inklusive einer handvoll Kriegerprinzen. Sie haben uns von den Winden abgeschnitten, und wir haben keine Chance, durch ihre Reihen zu brechen und ihnen über Land zu entkommen.«
»Also werden wir kämpfen, so gut wir können.«
»Wir werden kämpfen«, pflichtete Talon ihm bei. Er trieb sein Pferd an und ritt auf die Kutschen zu.
»Und wir werden sterben«, sagte Jared, der neben ihm ritt.
Talon starrte geradeaus. »Falls die Dunkelheit uns gnädig sein sollte.«
Sobald sie abstiegen, kam Lia auf sie zu. Bevor sie etwas sagen konnte, donnerte jedoch eine magisch verstärkte Stimme über das Land.
»Krieger! Shaladorischer Krieger! Ich bin Krelis, der Hauptmann der Wache der Hohepriesterin von Hayll! Dein Dorf ist von hayllischen Kriegern umzingelt, den besten Kriegern im ganzen Reich. Ihr habt zwei Stunden Zeit, Krieger. Wenn ihr uns die Königin mit dem grünen Juwel ausliefert, lasse ich den Rest von euch ziehen. Wenn nicht, wird von dir und deinen Leuten nichts als Staub übrig bleiben.«
Jared legte Lia schützend einen Arm um die Schultern. Erleichterung stieg in ihm hoch, als Blaed hinter sie trat, um ihr den Rücken zu decken, und Thera auf der anderen Seite näher herankam.
»Tja«, sagte Talon, der sich zu ihnen umdrehte, »sieht so aus, als hätten die Bastarde uns den Krieg erklärt.«
Kapitel 26
Krelis lehnte am Stall der beschädigten Kutschstation außerhalb von Ranonwald. Von dort aus konnte er den Landeplatz, die Straße, die in das verfluchte Dorf führte, und die Kutschstation selbst im Auge behalten. Ein paar seiner Männer waren damit beschäftigt, den Schutt aus ein paar Zimmern der Station zu räumen, damit sie sich in ein vorübergehendes Hauptquartier verwandeln ließe.
Einer der hayllischen Kriegerprinzen kam auf ihn zu und sagte: »Sämtliche Männer sind auf ihren Posten.«
»Gut«, erwiderte Krelis. »Gib allen Bescheid, dass sie lediglich aufpassen und sicherstellen sollen, dass niemand versucht, zwischen ihren Reihen hindurchzuschlüpfen.«
Der Krieger zögerte. »Es besteht kein Grund, diesen … Leuten … zwei Stunden Zeit zu gewähren.«
»Es gibt sehr wohl einen Grund«, fuhr Krelis ihn an. »Ich möchte, dass dieser shaladorische Bastard ins Schwitzen gerät. Wenn ich verlangt
Weitere Kostenlose Bücher