Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
hätte, uns das Königinnenluder auf der Stelle zu übergeben, hätten die Männer, die noch Juwelen tragen, wahrscheinlich instinktiv gekämpft. Also geben wir ihnen ein wenig Bedenkzeit, Zeit, um sich Sorgen zu machen. Wir geben ihm ein wenig Zeit, sich seine Familie und die Menschen anzusehen, mit denen er aufgewachsen ist. So kann er abwägen, was wichtiger ist: Das Leid, das auf sie fallen wird, oder eine Königin zu beschützen, die er kaum kennt. Außerdem haben die Übrigen Zeit darüber nachzudenken, wie sie ihre eigene Haut retten können, und ob das Leben ihrer Kinder nicht vielleicht mehr wiegt als dasjenige einer Fremden. Binnen der ersten Stunde werden sich bei den Dorfbewohnern zwei Lager bilden. Bevor die
zweite Stunde abgelaufen ist, wird der shaladorische Krieger sie entweder selbst packen und uns höchstpersönlich abliefern, oder er wird dem Druck der anderen nachgeben und sich ihnen nicht in den Weg stellen, wenn sie uns das Miststück übergeben.«
    Der Kriegerprinz stieß ein verächtliches Geräusch aus. »Und wir lassen die anderen zurück in ihre Höhle kriechen?«
    Krelis’ Lippen kräuselten sich höhnisch. »Sobald sich das königliche Miststück in meinen Händen befindet, können die Männer mit den Übrigen anstellen, was ihr Herz begehrt. Die Frauen können so lange reihum gereicht werden, bis sie völlig den Geist aufgeben. Die Kinder werden als Sklaven verkauft. Die Männer können gebrochen und mit Fußfesseln versehen werden. Danach lassen sie sich bestimmt ausgezeichnet zu Schießübungen nutzen. Auf diese Weise erhält jeder die Gelegenheit, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.«
    Ein eigenartiges Glitzern trat in die Augen des Kriegerprinzen. »Ja, gewiss.«
    Krelis bedeutete ihm mit einem Wink, sich zurückzuziehen.
    Er hatte dem shaladorischen Bastard außerdem Zeit eingeräumt, weil er selbst auf diese Weise Zeit hätte, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie er am besten mit den beiden Kriegerprinzen in dem Dorf verfahren sollte – besonders mit dem, der Saphir trug. Mit diesen beiden hatte er nicht gerechnet. Noch so ein Versehen, für das sein Schoßhund sich verantworten müssen würde. Vielleicht würde man die beiden erst ausschalten müssen, bevor das Königinnenluder ausgehändigt werden konnte.
    Nun, das war im Grunde das Problem des Bastards mit dem roten Juwel.
    Krelis rief eine kleine Holzschachtel herbei. Darin befand sich der Messingknopf, den er benutzt hatte, um die Fallen zu umgehen, mit denen die übrigen Knöpfe versehen worden waren, damit niemand sonst die geheimen Nachrichten lesen konnte. In das Metall dieses Messingknopfes war noch
ein weiterer Zauber gewoben worden – ein Zauber, von dem sein Schoßhund nichts ahnte.
    Krelis aktivierte den Zauber, der an der mentalen Leine riss, mit der sein Schoßhund angebunden war.
    Dann machte er es sich so bequem wie möglich und wartete einfach ab.

Kapitel 27

    Jared, Talon, Blaed, Yarek, Thera und Lia saßen in einem Kreis im Innern einer Kutsche.
    Beziehungsweise in zwei Halbkreisen, dachte Jared mit einigem Unbehagen. Blaed und Yarek flankierten Thera, Talon und er Lia.
    Beinahe wünschte er sich, man hätte nicht Yarek gewählt, um die Überlebenden von Ranonwald und Wolfsbach zu vertreten. In den letzten Stunden, die ihm noch blieben, wollte er sich nicht mit seinem Onkel entzweien.
    Doch das hing ganz von Yarek ab. Jared hatte seine Wahl bereits getroffen.
    »Ich werde mich ergeben«, sagte Lia leise.
    Theras grüne Augen wurden eisig. »Sei keine Närrin! Meinst du wirklich, diese Bastarde werden den Rest von uns am Leben lassen?«
    »Er hat gesagt …«
    »Er ist Hayllier , und der Hauptmann der Wache von diesem Miststück Dorothea. Was hattest du zu hören erwartet? ›Macht es uns leicht, denn wir werden euch sowieso alle umbringen?‹ Sobald sie dich einmal haben, hält sie nichts mehr davon ab, die Kraft ihrer Juwelen zu entfesseln und den Ort hier in Schutt und Asche zu legen.«
    »Wenn ich mich ergebe, werden sie vielleicht wenigstens die Kinder verschonen«, beharrte Lia.
    Thera schenkte ihr einen vernichtenden Blick. »Hast du jemals ein kleines Mädchen gesehen, nachdem ein paar Männer ihren Spaß mit ihr gehabt haben? Insbesondere hayllische Männer? Oder was sie einem Jungen antun? Ich würde Cathryn lieber die Kehle aufschlitzen, als sie dem
zu überlassen, was da draußen auf sie wartet. Und Corry und Eryk ebenfalls. Zumindest wäre das kurz und schmerzlos.«
    Lia gab einen

Weitere Kostenlose Bücher