Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis
sah keine junge Königin mit grauem Juwel vor sich, welche die meisten Menschen nun mit respektvoller Zurückhaltung behandeln würden. Er sah Lia vor sich.
»Ich habe eine Frage an dich, Krieger, und ich erwarte eine ehrliche Antwort«, sagte Grizelle leise, während Lia den Hügel herunterkam.
Es kostete ihn all seine Selbstbeherrschung, den Blick von Lia abzuwenden und die Graue Lady anzusehen.
»Wenn du in ihr Leben zurückkehrst, welchen Ring wirst du dann tragen?«
Es überraschte ihn nicht, dass eine Königin wie Grizelle von dem Unsichtbaren Ring wusste.
Er wäre zu gerne dabei gewesen, als Lia herausgefunden hatte, dass der Ring, den sie sich ihrer Meinung nach ausgedacht hatte, um die Wächter in Raej hinters Licht zu führen, tatsächlich existierte.
Lia.
Er drehte sich erneut um und beobachtete, wie sie zögernd näher kam.
»Krieger? Welchen Ring trägst du?«
»Den goldenen, Lady«, sagte Jared leise. Lia war mittlerweile so nahe, dass er die Hoffnung – und die Liebe – in ihren Augen glänzen sehen konnte. »Ich trage den goldenen Ring.«
Danksagung
Mein Dank geht an Jennifer Jackson, die meine Arbeit weiterhin voll Begeisterung unterstützt; Laura Anne Gilman, die neben vielen anderen Talenten als Lektorin in der Lage ist, mich durch ihre Formulierungen zum Lachen zu bringen – selbst wenn sie das Furcht einflößende Wort »erklären« benutzt; an Pat York und Lynn Flewelling für die Einsichten, die sie mir gewährt haben; an den Kreis, der versteht, was es heißt, mit der Muse zu tanzen; an Kandra, meine fabelhafte Webmasterin; an Vince und Felicia für all die wunderbaren Abendessen, die sie mir über den Zaun geschickt haben; und an Pat und Bill Feidner einfach nur, weil sie für mich da sind.
Entdecken Sie Anne Bishops neue Fantasy-Serie
DIE DUNKLEN WELTEN
Eine Leseprobe aus
Anne Bishop
Sebastian
DIE DUNKLEN WELTEN
Erstes Buch
erscheint im Juni 2007 bei Heyne
Das Verlorene Archiv
Strömungen der Macht tanzen durch Ephemera, diese lebende, sich stets wandelnde Welt. Einige dieser Strömungen sind Licht, und andere sind Dunkel. Zwei Hälften eines Ganzen. Nichts ist das eine, ohne einen Teil des anderen. So ist der Lauf der Dinge.
Und es gibt nichts, das in der Lage ist, Licht und Dunkel so zu fokussieren wie das menschliche Herz.
Wie sollen wir den Menschen erzählen, die noch immer erschüttert sind ob der Schrecken, die der Weltenfresser in Ephemera freisetzte, dass dieses Ding, das sie fürchten, nicht vollkommen vernichtet werden kann, weil es sich aus den dunkelsten Begierden ihrer eigenen Herzen manifestiert hat? Wie können wir ihnen sagen, dass sie selbst die Saat dieses Krieges ausbrachten, der die Welt in Stücke schlug? Wie können wir ihnen sagen, dass es ihre eigene Verzweiflung während dieser furchtbaren Zeit war, die fruchtbares Ackerland zu Wüsten werden ließ? Wie können wir ihnen sagen, dass, selbst mit unserer Führung und unserem Eingreifen, die Verbindung zwischen Ephemera und dem menschlichen Herzen nicht zu brechen ist und die Welt um sie herum nicht mehr und nicht weniger ist als das Spiegelbild ihrer selbst?
Wir können es ihnen nicht sagen – denn trotz der Gefahren, die es birgt, ist das menschliche Herz unsere einzige Hoffnung, Ephemera eines Tages wiederherzustellen. Auch können wir nicht zulassen, dass die Menschen die Rolle, die sie im fortwährenden Gestalten und Umgestalten dieser Welt spielen, vollkommen verleugnen.
Also lehren wir sie diese Warnung: Reise leichten Herzens. Denn was du mit dir bringst, wird Teil der Landschaft.
Kapitel Eins
Gegenwart
Sebastian stand an der Anrichte, schloss die Augen und atmete langsam und tief ein, um den Duft der frisch gemahlenen Kaffeebohnen auszukosten. Besser als eine Liebschaft. Zumindest eine sinnlichere Erfahrung als die letzten zwei Frauen, mit denen er zusammen gewesen war.
Wenn ein Inkubus sich beim Sex langweilte, war es an der Zeit, eine Pause einzulegen – oder über eine andere Art der Arbeit nachzudenken.
Er schob den Gedanken in jene Ecke seines Geistes, in die er schon so viele unangenehme Erinnerungen gestopft hatte, und konzentrierte sich wieder darauf, den Kaffee aufzubrühen.
Wie es wohl wäre, im ersten Licht der Morgendämmerung aufzustehen und in die Küche zu gehen, um Kaffee zu mahlen, während jemand, der einem wirklich etwas bedeutete, sich in die Kissen kuschelte und darauf wartete, mit einer Liebkosung und
Weitere Kostenlose Bücher