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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Doch als er das weibliche Fauchen vernahm, überlegte er es sich anders. Sich den Arm massierend,
trat er weiter in den Wagen, damit Thera hereinkommen konnte.
    »Das reicht jetzt«, sagte Thera, deren Augen grünen Eissplittern glichen. »Jemand muss sich um die Lady kümmern. Das sollte sogar einem Mann einleuchten.«
    Jared fletschte die Zähne, während er sich gleichzeitig fragte, ob Blicke kastrieren konnten …
    Thera warf ihm eine Decke zu. »Häng das auf und zieh dir die nassen Sachen aus, bevor du noch krank wirst und jeglichen Nutzen verlierst. Ich werde der Lady helfen.«
    Er ging jede Wette ein, dass sie der Lady helfen würde, dachte Jared, während er die Decke mithilfe der Kunst als Sichtschutz im Wagen aufhängte. Er rief die Stoffreisetasche herbei, die er bekommen hatte, und kramte darin herum, auf der Suche nach Kleidung, die noch leidlich frisch war.
    Selbstverständlich würde Thera der Lady helfen. Warum auch nicht? Die beiden waren aus demselben Holz geschnitzt. Jawohl! Stur, temperamentvoll und immer davon überzeugt, alles besser zu wissen, selbst wenn ein Mann in ihrer Nähe über mehr Erfahrung verfügte. Immer so verflucht sicher, sie würden es alleine schaffen, aber danke.
    Seine Laune hob sich nicht gerade, als er nichts Sauberes anzuziehen fand, außer der dünnen Tunika und der Hose, die man ihm auf Raej gegeben hatte. Er warf beides zurück in die Tasche und zog sich aus. Wenn er aufdringlich roch, würde das die anderen auf Distanz halten, und das passte ihm gerade nur zu gut. Außerdem brauchten sie nach dem, was sie soeben mitgemacht hatten, eine Auszeit, um sich zu erholen, nachzudenken und Pläne zu schmieden. Und während sie das taten, würde er verflucht noch einmal einen Weg finden, diese Kleidungsstücke zu waschen.
    »Es tut mir leid«, sagte Thera erneut, deren Stimme nur gedämpft durch die Decke drang. »Nachdem Garth Eryk und Tomas aus dem Fluss gezogen hatte, habe ich die Truhe mit deinen Heilvorräten hervorgezogen. Ich Närrin! Ich muss geistig umnachtet gewesen sein … oder diese verdammten Zauber haben mir den Verstand umnebelt. Es bestand kein
Grund, die Truhe nach draußen zu schleppen, denn man hat die Jungen ohnehin zum Wagen gebracht. Sie war schwerer, als ich gedacht hatte.«
    »Natürlich wurde sie immer schwerer«, sagte die Lady leise. »Sie ist mit etlichen Zaubern belegt, um jeden außer mir daran zu hindern, sie fortzuschaffen.«
    Thera seufzte. »Das hätte ich mir denken können. Ich hätte es mir denken müssen. « Sie klang grimmig und aus der Fassung gebracht. Dann seufzte sie wieder. »Tja, als ich sie aus der Tür zog, fiel sie mir jedenfalls auf die Stufen. Die Rückseite bekam ein Loch, und das muss das Verworrene Netz zerrissen haben, das die Illusion erschaffen hat.«
    Jared rührte sich nicht, ja er wagte kaum zu atmen. Er hatte das Gefühl, dass die beiden Frauen nicht weiterreden würden, sobald ihnen wieder einfiel, dass er sie hören konnte.
    »Es macht nichts«, meinte die Lady. Einen Augenblick später fügte sie hinzu: »Abgesehen davon hast du es sowieso gewusst.«
    Jared konnte beinahe spüren, wie Thera mit den Schultern zuckte. »Ich habe es erraten. Da ich in der Kunst des Stundenglases unterrichtet worden bin, fällt es mir nicht sonderlich schwer, sie zu erkennen.« Wieder kurzes Schweigen. »Ich habe es erraten«, sagte Thera, die nun vorsichtig klang, »genauso wie du erraten hast, dass ich nicht gebrochen bin.«
    Was?
    Jared starrte die Decke an. Dann schloss er die Augen und schluckte hart. Beim Feuer der Hölle und der Mutter der Nacht, möge die Dunkelheit Erbarmen haben! Thera war unversehrt. Sie alle hatten mit einer Schwarzen Witwe gefochten, die noch immer ihre Juwelen trug und im Vollbesitz ihrer besonderen Kräfte war!
    »Komm schon«, sagte Thera. »Ziehen wir dir die nassen Sachen aus.«
    Als er die vertrauten Geräusche vernahm, wie sich jemand auszog, kleidete Jared sich rasch an. Wenn er die Sachen
mit einem Wärmezauber belegte, sollten sie die nächsten paar Stunden ausreichen, denn sein Mantel war völlig durchnässt. Selbst mithilfe der Kunst ließ sich Stoff nicht auf der Stelle trocknen. Zumindest glaubte er das. Wenn er das nächste Mal einer Haushexe begegnete, würde er sich danach erkundigen.
    Das Rascheln auf der anderen Seite der Decke verstummte.
    »Mutter der Nacht!«, stieß Thera aus. »Du siehst furchtbar aus. Bist du denn jeden einzelnen Felsen im Fluss entlanggeschrammt?«
    Jared ballte

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