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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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nicht im hintersten Winkel einer Kommodenschublade gelandet waren. Die Ringe, die sie für ihren Hof erschaffen hatte, besaßen nämlich die Eigenart, dass die Männer im Ersten Kreis Jaenelles Gefühle genauso leicht hatten spüren können, wie sie diejenigen der Männer.
    *Nicht so wie früher*, erwiderte Lucivar. Er klang etwas zu ausweichend für einen Mann, der gewöhnlich jede Frage sehr direkt beantwortete.

    Daemon beschloss, nichts mehr über die Ringe zu erfragen, bis er seinen eigenen aus der mit Samt überzogenen Schachtel, die er dafür angefertigt hatte, herausgeholt und selbst festgestellt hatte, wie stark die Verbindung der Ringe zur ehemaligen Königin des Schwarzen Askavi tatsächlich noch war.
    In rascher Folge legte Lucivar einen schwarzgrauen Schild, einen roten und noch einen schwarzgrauen über den Mitternachtsschild. Sämtliche Schilde schmiegten sich an seinen Körper, anstatt eine Blase um ihn zu bilden.
    Er bereitet sich auf eine Schlacht im Blutrausch vor , schoss es Daemon durch den Kopf. »Lucivar.«
    Dann blinzelte er, als sich Macht um Lucivars Hände legte. Sein Bruder konnte schon allein mithilfe seiner Muskeln und seines Temperaments genug Schaden anrichten. Verstärkt durch die Kraft der schwarzgrauen Juwelen konnte Lucivar mit der Faust wahrscheinlich durch Stein schlagen.
    »Seht ihr, das ist der springende Punkt«, sagte Lucivar, während er sein eyrisches Kampfschwert herbeirief und sich daranmachte, die tödlich scharfe Klinge mit Schichten schwarzgrauer Macht zu umgeben. »Dieses Spiel beruht darauf, dass die Angehörigen des Blutes sich der Kunst bedienen, sobald sie sich in dem Haus befinden, was den Zaubern, die den Ort umgeben und die damit verwoben sind, zum Vorteil gereicht. Diese Zauber können jeglicher Kunst, die vor Betreten des Hauses angewendet wird, nicht das Geringste anhaben. Surreal und Rainier sollten also sicher vor jeglichen Angriffen sein.« Er hielt inne. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Wenn sie sich nicht mit einem Schild umgeben haben, bevor sie durch das Tor gegangen sind, werde ich die beiden grün und blau prügeln.«
    »Sie haben gedacht, sie seien auf dem Weg in das Spukhaus, das Marian und ich erschaffen haben«, protestierte Jaenelle.
    »Mir ist gleichgültig, was sie gedacht haben«, sagte Lucivar. »Sie haben ein unbekanntes Gebäude betreten. Wenn
sie sich nicht mit einem Schutzschild umgeben haben, wird es ihnen noch leidtun.«
    »Was ist mit dir?«, fragte Daemon. »Was wirst du tun?«
    »Laut dieser Regeln geht es in dem Haus darum, die Angehörigen des Blutes daran zu hindern, sich der Kunst zu bedienen, um das zu bekämpfen, was sich auch immer in dem Haus befinden mag. Also wird alles darauf angelegt sein, die Angehörigen des Blutes dazu zu bringen, sich doch der Kunst zu bedienen. Aber dem Drahtzieher des Ganzen ist nicht klar, was mit dem Spiel passiert, wenn sich ein ausgebildeter Krieger daran beteiligt. Dieses Haus ist darauf angelegt, euch kampfunfähig zu machen, nicht mich.«
    »Wartet hier«, sagte Jaenelle. Sie lief zur Kutsche zurück.
    »Sie wird wieder stärker«, sagte Lucivar leise, während die beiden Männer beobachteten, wie Jaenelle die Kutsche bestieg. »Und sie bewegt sich besser. Du musst sie die Hälfte der Zeit auf dir reiten lassen. Das ist eine gute Übung für ihre Beinmuskulatur.«
    Daemon verbiss sich ein Lachen. Dann verschwand der Anflug von Humor wieder. »Was wirst du tun?«
    Lucivar neigte den Kopf, als kommuniziere er mit jemandem. Dann sah er zu dem Haus hinüber. »Du hast gesagt, dieses Haus sei errichtet worden, um uns – dich und mich – umzubringen. Was auch immer Surreal und Rainier unternommen haben mögen, um sich und die Menschen in ihrer Begleitung zu schützen, nicht jeder von ihnen wird die Nacht überlebt haben. Angehörige des Blutes haben sich wahrscheinlich in Dämonentote verwandelt und sind jetzt selbst Feinde, und es muss von Anfang an Raubtiere in dem Haus gegeben haben. Surreal und Rainier bewegen sich bestimmt noch durch das Haus, um den Ausgang zu finden. Wer auch immer noch am Leben ist, wird sich bei ihnen befinden. Ich werde also durch die Tür gehen und Surreal finden – und ich werde dabei alles umbringen, was mir auf dem Weg zu ihr in die Quere kommt.«
    Daemon sah seinen Bruder an, der für eine Schlacht
gerüstet war. »Bist du dir sicher, dass du dich nicht in diesen Zaubern verstricken wirst?«
    »Keine Sorge, Bastard. Du wirst das kleine Biest schon

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