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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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benutzt haben, hast du dich verlaufen«, sagte Rainier.
    »Ich habe mich nicht verlaufen«, erwiderte Surreal gereizt. »Ich bin nur nicht dort angekommen, wo ihr angekommen seid.« Und ich bin deswegen auf diese verdammten Käfer gestoßen.
    »Wie immer es auch passiert sein mag, wir sind über die Vordertreppe gekommen, und alle sind hier. Ich schlage vor, wir gehen auf dem gleichen Weg wieder zurück.«
    Aber Lucivar ist im Erdgeschoss. Das durfte keinen Unterschied machen. Sie hatten im Laufe ihrer hastigen Durchsuchung des ersten Stockwerks nichts gefunden. Kein Hinweis, der sie zu einem Ausgang führen könnte. Keine Falle, die auf einen Ausgang hindeutete.
    Sie konnten sich ein Zimmer suchen und darauf warten,
dass etwas sie angriff, oder sie konnten versuchen, einen Ausweg zu finden, bevor noch jemand ums Leben kam.
    Also mussten sie weiter.
    »Na gut«, sagte sie. »Wir nehmen die Haupttreppe.«
    Sie gingen dicht aneinandergedrängt die Treppe hinunter. Rainer übernahm die Führung, wobei er langsam ging und jede Stufe ausprobierte, wie er es schon auf dem Weg nach oben getan hatte. Henn hielt sich an Rainiers Jackett und Dayles Hand fest. Trout hielt Henns Jacke und Sages Hand. Und Surreal hielt sich bei Trout fest.
    Sie hielten dauernden Kontakt und riefen sich beim Namen, damit sie es sofort bemerkten, falls jemand plötzlich verschwand.
    Wie oft ließen sich sechs Namen wiederholen? , fragte Surreal sich. Es ist keine lange Treppe. Aber es fühlte sich an, als würden sie die Stufen nun schon seit einer Ewigkeit hinabsteigen.
    Schließlich hatten sie das Erdgeschoss erreicht – und das Tageslicht verschwand. Die einzige Lichtquelle war das Hexenfeuer an der Kerze, die Rainier hielt.
    »Mutter der Nacht!«, entfuhr es Surreal. »Wo sind wir denn jetzt gelandet?«
    Rainier warf ihr einen Blick über die Schulter zu. »Ich glaube, wir befinden uns im Keller.«
     
    Lucivar trank einen Mund voll Wasser, verschloss dann die Kanne mit einem Korken und fischte einen Apfel aus dem Fresspaket.
    Die Mäuseköpfe in dem Pfirsichglas waren ein gemeiner Trick gewesen. Aber die Spinnen …
    Die verdammten Dinger hatten ihm einen Schrecken eingejagt, als sie aus der Schublade hervorgequollen waren; groß und behaart und schnell . Natürlich waren sie nicht allzu Furcht erregend, da sie wie eine Horde kleiner Kinder gekichert hatten.
    »Nicht schlecht, Tersa«, sagte er und kaute auf dem Apfel herum.

    Es hatte ihre persönliche Note. Etwas in dieser Richtung hatte er erwartet, wenn sie sich Mühe gab, Angst einflößende Überraschungen für Kinder zu erschaffen. Seltsam? Ja. Beängstigend? Ganz gewiss. Aber gutartig.
    Er warf das Kerngehäuse des Apfels in die Spüle und griff nach dem Proviantpaket und dem Kampfschwert, die er auf dem Küchentisch abgelegt hatte. Die Türen, die ins Freie zu führen schienen, interessierten ihn nicht. Folglich betrachtete er die andere Tür.
    Die Kellertür? Wahrscheinlich. Auch ohne den Stuhl, der unter den Knauf geklemmt war, hätte er geahnt, dass sich etwas Bösartiges hinter dieser Tür befand. Da Surreal und Rainier versuchten, hinauszukommen, würden sie sich nicht unter die Erde begeben. Sie würden sich in den Teilen des Hauses aufhalten, wo sie eine Tür oder ein Fenster benutzen konnten. Sein nächster Weg führte ihn also ins Obergeschoss.
    Was auch immer sich im Keller befinden mochte, interessierte ihn nicht.
     
    Lucivar vernichtete die Raubtiere! Er würde alles ruinieren!
    Wenigstens das besondere Ungeheuer im Keller war noch nicht entdeckt worden. Das sollte auch überleben – für den Höhepunkt der Geschichte!

    »Hier ist ein Tunnel«, sagte Jaenelle und deutete zu Boden. »Er ist tief, also muss er in den Keller führen – vielleicht sogar in eine Kammer unter dem Hauptkeller. Und er führt dorthin.« Mit dem Finger beschrieb sie eine Linie, die zu den Stallungen hinter dem Haus führte.
    Daemon spitzte die Lippen und stieß ein frustriertes Seufzen aus. Bei einem Fest, in dem sich die Leute in jedem einzelnen Zimmer des Hauses drängten, konnte er seine Beute erspüren und umbringen, während er durch die Menschenmenge glitt – und meistens bemerkte noch nicht einmal
jemand, was er getan hatte. Aber diese Art von Fährtensuche war so zermürbend für ihn wie das Lesen für Lucivar. Und zugeben zu müssen, dass er Hilfe benötigte, war erniedrigend. »Geht der schwarze Schild tief genug hinab, um den Tunnel abzusperren?«
    Jaenelles Augen starrten ins

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