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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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sogar so erfolgreich, dass er sich ein verwandtes Wesen als Begleiter würde anschaffen können.
    Seine Pläne hatten nur einen winzigen Haken.
    Er begriff allmählich, weshalb Surreal und ihr Gefährte Angst vor Lucivar hatten.
     
    »Er hat das Haus mit einem schwarzgrauen Schutzschild umgeben«, sagte Surreal. »Beim Feuer der Hölle und der Mutter der Nacht!« Wie sollten sie an einem schwarzgrauen Schild vorbeikommen?
    »Vielleicht hat Lucivar versucht, jemand anderen am Betreten des Hauses zu hindern?«, meinte Rainier.
    »Oder er will jemanden daran hindern, es zu verlassen«, erwiderte Surreal. Uns zum Beispiel? , fragte sie sich mit
einem Blick auf die Kinder. Sie hätten sich beinahe in die Hosen gemacht, als jene donnernde Herausforderung durch das Haus gerollt war. Jetzt starrten die vier Rainer und sie an und schienen die erbärmliche Hoffnung zu nähren, man könnte sie tatsächlich beschützen.
    »Gestern Abend hat der Junge gesagt, das Schlimmste käme erst noch«, sagte sie leise. »Was ist, wenn Lucivar die ganze Zeit über schon hier gewesen ist?«
    Rainier dachte über die Frage nach und schüttelte dann den Kopf. »Wenn er vor uns hier gewesen wäre, hätten wir längst ein Anzeichen seiner Gegenwart zu Gesicht bekommen. Zumindest ein faustgroßes Loch in der Wand.«
    Das stimmte. Sobald Lucivar klar geworden wäre, dass er in der Falle saß, hätte er in dem Haus wie ein wilder Sturm gewütet. Sie hätten über Trümmer klettern müssen, anstatt sich durch unberührte Zimmer zu bewegen. Doch...
    »Es ist jemandem gelungen, einen eyrischen Krieger mit dunklen Juwelen umzubringen und in den Zaubern des Hauses gefangen zu halten«, sagte Surreal. »Könnten diese Zauber auch stark genug sein, um einen schwarzgrauen Kriegerprinzen einzufangen?«
    »Wenn man die Regeln in Betracht zieht, die wir gelesen haben, muss es wohl auch ein Ziel gewesen sein, Lucivar und Daemon festzusetzen«, erwiderte Rainier. »Aber selbst wenn Lucivar immer noch der alte Lucivar und kein Dämonentoter ist …«
    Sie sahen einander an.
    »Machen wir uns auf«, sagte Surreal. »Wir müssen unbedingt einen Ausweg finden!«
     
    Kurz nachdem sich Lucivars schwarzgrauer Schild um das Haus schloss, umgab Daemon es mit einem schwarzen Schild, der eine Kuppel über dem Gebäude bildete und weit in das Grundstück hineinreichte.
    Kalte Wut flüsterte in seinem Blut und sang ihr verführerisches Lied von Gewalt und Tod.

    Da spürte er die Hand von Hexe auf seinem Arm, spürte eine Kälte in ihr, die der seinen glich, aber immer noch vom Feuer oberflächlichen Zorns abgemildert wurde.
    »Lucivar hat etwas gefunden, das er zurückhalten möchte«, sagte Daemon trügerisch sanft. »Etwas, das nicht von den Zaubern gefesselt wird, die das Haus umgeben. Er hat das Haus abgesperrt, und ich das Grundstück.«
    Sie nickte. »Es gibt kein Entkommen ohne seine Zustimmung – und die deine.«
    Und die deine , dachte Daemon. Egal, was Lucivar und er dachten, die endgültige Entscheidung lag bei Hexe .
    Ihr Griff um seinen Arm verstärkte sich. Es war ein stillschweigender Befehl, sich vom Blutrausch und der süßen, kalten Wut zurückzuziehen.
    »Daemon, reißen wir uns um des Jungen willen zusammen«, sagte Jaenelle leise.
    Diese Mahnung half ihm, die Wut zu bezähmen und zu gehorchen. Er holte tief Luft, ließ sie langsam wieder entweichen … und gewann seine Selbstbeherrschung zurück.
    »Warum spazieren wir nicht um die Grundstücksgrenze herum und halten nach etwas Ausschau, das sich eigenartig anfühlt?«, schlug Jaenelle vor.
    »Wie zum Beispiel …?«
    »Ein Tunnel. Ein Durchgang.«
    »Ein unterirdischer Fluchtweg.« Daemon nickte. Sein schwarzer Schild ging tief genug, um solch einen Fluchtweg zu verbarrikadieren, aber die Suche würde ihnen beiden die Zeit des Wartens vertreiben.
    Er sah zur Kutsche hinüber. »Sollen wir den Jungen mitnehmen, damit er sich die Beine vertreten kann? Er hat die Kutsche nicht verlassen, seitdem du ihn eingeladen hast.«
    »Er hat Angst, Prinz.«
    »Vor uns?«
    Jaenelle schüttelte den Kopf. »Davor, ins Waisenhaus zurückgeschickt zu werden.«
    Er zögerte. Dann sagte er sanft: »Wir können ihn nicht bei uns behalten. Die Burg ist zu dunkel. Unsere Macht ist zu
dunkel. Er würde nie wirklich dazugehören. Vielleicht würde er es noch nicht einmal überleben.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Aber wir können ihn ein oder zwei Tage als Gast bei uns haben, während wir entscheiden, wo er am besten

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