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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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vor sich hin, als er an ihr vorüberging. »So ungehorsam . Das hatte ich nicht erwartet.«
    »Wann fängt der Rundgang an?«, erkundigte Surreal sich bei ihm.
    Er blieb nicht stehen, wandte sich nicht zu ihr um. »Findet den ersten Hinweis, dann wisst ihr, was zu tun ist«, fuhr er sie an. Er schlug eine Tür am Ende des Korridors hinter sich zu.

    Sie versuchte, dem Haus gegenüber tolerant eingestellt zu bleiben, weil es sich um Jaenelles und Marians Einfall handelte, doch sie würde sich mit ihnen über diesen kleinen Bastard unterhalten. Vorführung hin oder her, wenn er sich derart mit dem falschen Mann des Blutes anlegte, würde er bald sehr, sehr tot sein.
    Apropos Männer des Blutes …
    Sie ging auf die Eingangstür zu.
    »Ist was?«, fragte Rainier, der in den Türrahmen zum Salon trat.
    »Ich sehe mal nach, ob Nachzügler eingetroffen sind«, sagte Surreal. »Schaut ihr euch nach dem ersten Hinweis um. Er muss sich im Salon befinden, da wir von dem wandelnden Haufen Aas dorthin geführt worden sind.«
    »Surreal.« Rainier wies mit dem Kopf auf die Kinder.
    Sie drehte sich um und bedachte ihn mit einem Blick, der ihn einen Schritt zurückweichen ließ. Dann riss sie die Haustür auf – und starrte die Backsteinmauer vor sich an. Vorsichtig streckte sie den Arm aus. Sie war sich sicher, dass ihre Hand durch die Illusion hindurchgleiten würde – oder etwas »Gespenstisches« auslösen. Doch ihre Handfläche stieß auf massiven Backstein.
    »Beim Feuer der Hölle«, murmelte sie. »Ich schätze mal, wir verlassen das Haus nicht durch die gleiche Tür, durch die wir es betreten haben.« Und nun, da die Tür zu war, wurde der Geruch in der Diele stärker – und vertrauter.
    In der Nähe der Treppe. Aber wo …?
    Mithilfe von ein paar Tropfen der Macht ihres grünen Geburtsjuwels erschuf sie eine Kugel Hexenlicht – und runzelte die Stirn, als irgendwo im Haus ein Gong ertönte. Doch sie vergaß das Geräusch wieder, als sie in dem Licht eine Tür unter den Treppenstufen erkannte. Es gab keinen sichtbaren Türknauf, aber es musste einen Riegel geben, der sich ganz einfach finden und aufmachen ließ. Ansonsten hätte der Wandschrank keinerlei Nutzen.
    Als sie näher trat, verstärkte sich der Geruch.
    Ja, da war der Riegel, der so konstruiert war, dass er wie
ein Astknoten in der Wandverkleidung aussah. Sie bewegte das Hexenlicht, damit sie etwas sehen konnte, während sie die Tür öffnete und …
    »So ein Mist.«
    »Hast du den Hinweis gefunden?«, fragte Rainier, der die Diele durchquerte und sich zu ihr gesellte.
    Sie zog die Tür noch ein wenig weiter auf, damit sie beide ins Innere blicken konnten. »Ich weiß nicht, ob es ein Hinweis ist, aber ich habe tatsächlich eine Leiche in einem Wandschrank gefunden.«

Kapitel 10
     
     
     
    Daemon ging eifrig, aber erschöpft auf die Zimmerflucht des Gefährten zu. Normalerweise bereitete es ihm Vergnügen, sich um den geschäftlichten Aspekt seiner Herrschaft über Dhemlan und die Besitzungen und das Vermögen der Familie zu kümmern, doch an diesem Tag fühlte sich alles wie eine Handvoll Kies an, mit der ihn jemand bewarf. Bevor er sich dem besten Teil des Tages hingab – den Stunden mit Jaenelle – sehnte er sich nach einer langen, heißen Dusche. Nein. Nach einem Bad. Der Luxus, all die geschwätzigen Stimmen von sich zu waschen, mit denen er sich den Vormittag über bei einer Besprechung nach der anderen herumgeschlagen hatte, sowie den ganzen Schreibkram, durch den er sich im Lauf der vergangenen Stunden gekämpft hatte. Der Umgang mit ihm machte die dhemlanischen Königinnen immer noch nervös, und das konnte er verstehen. Als Jaenelles Leben von einer Hexe bedroht worden war, die davon besessen gewesen war, ihn zu besitzen, hatte er auf brutale Weise klargestellt, was er tun würde, um jemanden zu beschützen, den er liebte. Deshalb konnte er nachvollziehen, weshalb die Provinzköniginnen ihm unbedingt versichern wollten, dass sie die Gebiete, die sie innerhalb seines Territoriums beherrschten, durchaus unter ihrer Kontrolle hatten.
    Aber die ganzen verdammten Einzelheiten brauchte er nun wirklich nicht zu wissen.
    Und er brauchte auch nicht noch jemanden, der versuchte, ihm eine Einladung zu der Privatbesichtigung des Spukhauses abzuschwatzen, von der alle zu wissen schienen. Alle außer ihm natürlich, denn warum sollte ausgerechnet
Jaenelles Ehemann über eine Besichtigung in privatem Rahmen Bescheid wissen? Beim Feuer der Hölle! Bei seiner

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