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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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sein.«

    Theran öffnete die Glastür, die in einen Terrassengarten hinausführte, schloss sie dann aber wieder, bis sie nur noch fingerbreit offen stand. Trotz des Frühlings war es in den Bergen kalt. Ihm wäre es lieber gewesen, in einem bequemen Sessel vor dem Kamin zu sitzen, wenn da nicht …
    Dieser Ort ließ ihn stärker zittern als die Kälte. Der Schwarze Berg. Der Schwarze Askavi. Aufbewahrungsort der Geschichte der Blutleute – und das Versteck von Hexe , lebender Mythos, Fleisch gewordene Träume. Die, wie er vermutete, auch nichts weiter war als ein Traum und ein Mythos. Es hatte Gerüchte gegeben, dass tatsächlich eine Hexe mit schwarzen Juwelen im Schwarzen Askavi herrschte, aber nach dem Hexensturm, oder Krieg, oder was auch immer das gewesen sein mochte, das über Terreille hinweggefegt war und die Blutleute heimgesucht hatte, waren die Gerüchte verstummt.
    Dieser Ort brauchte keine Königin. Er war auch ohne schon unheimlich genug und er konnte sich nicht vorstellen,
wie irgendetwas … Normales … hier herrschen sollte. In den Schatten huschten Dinge herum und beobachteten ihn. Dessen war er sich sicher, auch wenn er keine mentale Signatur oder auch nur irgendeine Gegenwart spüren konnte.
    Was nichts an seiner Überzeugung änderte, dass diese Dinge, die er weder sehen noch spüren konnte, in der Lage waren, ihn zu töten – und es auch tun würden -, noch bevor er bemerkte, dass da irgendetwas war.
    Als sich die Tür öffnete, seufzte er erleichtert, blieb aber am Fenster stehen. Sollte etwas schiefgehen, hatte er bessere Chancen hier rauszukommen und einen der Winde zu erwischen, wenn er offenes Gelände erreichte.
    Der Mann, der den Raum betrat, war Hayllier oder stammte aus Dhemlan – das schwarze Haar, die braune Haut und die goldenen Augen waren für beide der langlebigen Völker typisch und er hatte die beiden noch nie auseinanderhalten können. Ein älterer Mann, dessen schwarzes Haar an den Schläfen stark ergraut war und in dessen Gesicht sich die ersten Falten zeigten, in denen die Last von Jahrhunderten stand. Ein rotes Juwel hing an einer Goldkette. Ein rotes Juwel funkelte im Ring an einer Hand mit schlanken Fingern – und langen, schwarz gefärbten Nägeln.
    »Wer bist du?«, fragte Theran fordernd. Aus dem Territorium von Hayll war die Wurzel allen Leides hervorgegangen, das sein Volk hatte durchmachen müssen, und er wollte mit niemandem etwas zu tun haben, der diesem Volk entstammte. Mit einer Ausnahme.
    Der Mann blieb abrupt stehen.
    Plötzlich war der Raum von beißender Kälte erfüllt, einer anderen Kälte als die der Luft, welche durch die offene Glastür drang.
    »Ich bin ein Kriegerprinz, der dir an Rang überlegen ist«, sagte der Mann gefährlich sanft. »Und jetzt, Welpe, kannst du deine Manieren entstauben und es noch einmal versuchen – oder dorthin zurückkehren, wo du hergekommen bist.«
    Er hatte sich so auf die Herkunft des Mannes konzentriert, dass er weder den Juwelen, die den seinen tatsächlich
überlegen waren, noch der mentalen Signatur, die keinen Zweifel daran ließ, dass der Mann ein Kriegerprinz war, Beachtung geschenkt hatte.
    »Entschuldigung, Sir«, sagte Theran, wobei er versuchte, aufrichtig zu klingen. Eher würde in der Hölle die Sonne scheinen, als dass er sich aufrichtig bei einem Hayllier entschuldigte – aus welchem Grund auch immer. »Ich bin ein wenig erschlagen von diesem Ort.«
    »Das geht vielen so. Wir wollen deine Angelegenheit schnell klären, damit du dich wieder auf den Weg machen kannst.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob du mir helfen kannst.« Ich will nicht, dass du derjenige bist, der mir hilft.
    »Ich bin der stellvertretende Historiker und Bibliothekar des Bergfrieds. Wenn ich dir nicht helfen kann, kann es niemand.«
    Wenn ich dir nicht helfe, wird es niemand tun. Das war die versteckte Botschaft dahinter.
    Zickiger alter Sack , dachte Theran.
    Er hatte das nicht über einen mentalen Faden schicken wollen und war sich auch fast sicher, es nicht getan zu haben. Aber so wie diese goldenen Augen langsam glasig wurden, musste wohl irgendetwas in seiner Miene dem Gefühl deutlich genug Ausdruck verliehen haben.
    »Fangen wir doch mit deinem Namen an«, sagte der Mann.
    Da der Mann Hayllier war, drehte sich Theran bei dem Gedanken, dem alten Mistkerl seinen Familiennamen zu nennen, der Magen um.
    »Lass es mich so formulieren«, fuhr der Mann fort. »Du kannst zumindest so höflich sein, mir deinen Namen zu nennen und zu

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