Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
auch, dass Heilerinnen manchmal lügen.« Er sah ihr in die Augen und wartete.
    »Manchmal tun sie es«, räumte Jaenelle ein. »Aber nicht dieses Mal. Sich selbst die Schuld für etwas zu geben, das nicht sein Fehler war und das er nicht hätte ändern können, ist eine Art der Schwäche, die sich seine Frau und sein Sohn nicht leisten können. Und er selbst auch nicht. Wenn du ihm nicht helfen kannst, das zu erkennen, wird es sein Vater tun.«

    Interessant. Vor allem, weil sie sich dessen so vollkommen sicher zu sein schien.
    Nurian kam aus dem Horst. Sie sah müde aus. »Auf dem Herd kocht ein Heiltrank. Braucht noch zehn Minuten.«
    »Ich mache ihn fertig«, sagte Jaenelle.
    »Ich habe die Laken mitgenommen«, sagte Nurian mit gesenkter Stimme. »Marian hat gefragt, ob ich sie reinigen könnte, aber…«
    Jaenelle schüttelte den Kopf. »Eine Schwarze Witwe könnte die mentalen Rückstände auf den Laken vielleicht so weit reinigen, dass Marian damit leben kann, aber niemand bekommt diese Laken so sauber, dass Lucivar sie tolerieren könnte. Wir werden sie ersetzen.«
    »Das habe ich mir gedacht.« Nurian hielt inne. »Soll ich Jillian wecken und sie in den Bergfried schicken, damit sie auf Daemonar aufpasst?«
    »Lass sie schlafen. Es wäre besser, wenn sie später am Morgen helfen könnte, wenn der Höllenfürst sich ausruhen muss. Ruh du dich auch aus. Wir bleiben hier und kümmern uns um die beiden.«
    »In Ordnung. Ich komme wieder, wenn es Tag ist.«
    Sie breitete die Flügel aus und flog zum Horst, den sie sich mit ihrer jüngeren Schwester teilte.
    »Ich sehe besser mal nach diesem Trank.« Jaenelle gab Daemon einen schnellen Kuss und ging in den Horst.
    Er stand noch immer draußen, als eine Stunde später Surreal auftauchte.
    »Ich habe es gehört, mehr oder weniger«, sagte sie, als sie die letzte Stufe erklomm und sich ihm im Hof anschloss. »Also, wer muss bemuttert und wer angeschrien werden?«
    »Was hast du gehört?«
    »Marian ist irgendetwas zugestoßen. Lucivar ist verzweifelt. Daemonar ist bei Onkel Saetan.« Surreal strich sich die Haare hinter das Ohr. »Und du bist übrigens in Schwierigkeiten. Größtenteils hat man dir bereits vergeben, schließlich hattest du offensichtlich dein Gehirn irgendwo zwischen
dem Schlafzimmer und dem Landenetz verloren und warst nicht ganz zurechnungsfähig.«
    Er spannte die Muskeln an. »Wie bitte?«
    »Anscheinend gibt es im Falle einer Familienkrise Regeln. Du hast sie gebrochen.«
    »Ich war mir keiner Regel bewusst«, sagte er kalt.
    »Mhm. Onkel Saetan war es. Nachdem du hier angekommen warst, hat er Kontakt zu Beale aufgenommen, der wiederum Mrs. Beale informiert hat, wo du bist und warum. Rainier ist unterwegs, aber er muss auf die erste Runde der Verpflegung warten, die Mrs. Beale zubereitet hat. Chaosti ist auch auf dem Weg hierher, aber er muss in der Burg anhalten, um mitzunehmen, was noch nicht fertig war, als Rainier aufgebrochen ist.«
    Beim Feuer der Hölle. Sollte irgendetwas davon einen Sinn ergeben? »Surreal.«
    »Knurr mich nicht an. Du bist derjenige, der seine Köchin aufgebracht hat, indem du ihr nicht gesagt hast, dass ein familiärer Notfall eingetreten ist, und sie nicht gebeten hast, etwas zu kochen, damit sich keiner von uns darum kümmern muss.«
    »Marian hat das Kind verloren. Kein Mensch denkt hier gerade an Essen.«
    »Verdammt.« Sie blickte hinaus über den Berg. »Verdammt. «
    Er wurde nicht gerne zurechtgewiesen, aber während der nächsten Tage würden eine ganze Menge Leute hier auftauchen, um ihre Hilfe anzubieten, und sie alle mussten etwas essen.
    Surreal holte tief Luft und stieß sie wieder aus. »Gut, in Ordnung. Onkel Saetan und du, ihr bemuttert Marian, bis sie euch anfaucht, und Jaenelle und ich beschimpfen Lucivar. «
    Er funkelte sie an. »Glaubst du nicht, Lucivar hat auch verdient, dass man ihm etwas Gutes tut?«
    Sie warf ihm einen schiefen Blick zu. »Süßer, einen Eyrier zu beschimpfen, heißt ihm etwas Gutes tun. Frag mich nicht
warum, aber manchmal sagt nichts einem Mann deutlicher ›Ich liebe dich‹ als ein anständiger Schlag auf den Hinterkopf. «
    Sie lief in den Horst. Er blieb allein mit dem Gedanken zurück, warum sein Geschlecht so abartig und das ihre so rätselhaft war.

Kapitel zwanzig
TERREILLE
    N achdem er sich an der Kutschstation von Grayhaven ein Pferd gemietet hatte, ritt Ranon auf die Stadtviertel zu, in denen er sich eine Weile aufhalten würde. Er wollte nicht hier sein, wollte

Weitere Kostenlose Bücher