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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Menschen, waren so freundschaftlich geworden, dass Shira oft mit Frau und Tochter noch eine Tasse Tee getrunken hatte, während James und er sich ein Glas Bier genehmigten.
    Was also sollte einen Mann dazu bringen, ihn s o anzusehen? Warum eine solche Anspannung, nur weil ein Angehöriger des Blutes vorüberritt?
    Die Antwort traf ihn wie ein Schlag. Er stieg so schnell ab und packte James am Arm, dass dem anderen Mann gar keine Zeit blieb, um zu reagieren.
    »Ist deiner Familie etwas zugestoßen? Sind sie deshalb nicht bei dir? Deine Frau? Ist deiner Tochter etwas passiert, deinem Sohn?«
    James entspannte sich. »Es geht ihnen gut, Prinz. Ich danke dir für die Frage.« Dann blickte er beklommen drein,
sodass Ranon ihn losließ, als er zurücktrat. »Die Rose-Königin ist für uns Landen eingetreten, und deine Lady hat mein kleines Mädchen geheilt. Ihr habt mir und den meinen geholfen, also dachte ich … es ist nur gerecht, euch zu warnen. «
    »Vor was?« Ranon fühlte, wie sich die Kälte in seinen Eingeweiden ausbreitete.
    »Wenn Prinz Grayhavens Schlampe die Herrschaft über Dena Nehele übernimmt, kommt es zu einem neuen Aufstand. Und dieses Mal wird er kein Ende nehmen, bis unser ganzes Volk tot ist – oder das eure.«
    Ranon starrte James an, der Schock verschlug ihm die Sprache. Dann schüttelte er den Kopf. »Cassidys Hof steht. Sie regiert das gesamte Territorium, bis auf diese Stadt, die der Kontrolle Theran Grayhavens untersteht. Kermilla wird nicht über Dena Nehele herrschen.«
    »Sie ist anderer Meinung.«
    Nein. Er wollte nicht einfach nur, dass Cassie herrschte; der Gedanke an eine Regierung Kermillas erfüllte ihn mit Entsetzen.
    »Es ist so«, sagte James, »ich bin die Zerstörung leid. Ich bin es leid, zu kämpfen und zu töten. Aber wenn es noch einmal dazu kommen muss, kämpfe ich lieber für etwas als gegen etwas.«
    Seine Augen blickten flehend. In den Worten lag eine Bitte.
    Und plötzlich erinnerte sich Ranon daran, was Jaenelle ihm gesagt hatte: Die Menschen haben über ihr eigenes Wohl hinausgeblickt und euch einen Teil ihres Landes überlassen. Behalte das stets in Erinnerung, Prinz.
    Bevor er sich überlegen konnte, was er James fragen wollte, kam eine Handvoll Wachen herangeritten.
    Ranon drehte sich um und zog einen Opal-Schild hinter sich hoch, der den Landenmann schützte. Die Feindseligkeit in den mentalen Signaturen der Wachen reichte aus, um ihm zu verraten, dass er auf Schwierigkeiten gestoßen war.
    Der älteste der Wachmänner, Lord Rogir, starrte ihn einen
Moment lang an – als er ihn erkannte, erlosch die Gewaltbereitschaft des Kriegers. »Prinz Ranon?«
    Ranon nickte. Er bemerkte, wie die anderen Wachmänner sich aufgefächert hatten. Zwei behielten die Landen im Auge; die anderen beobachteten ihn.
    »Prinz, wenn ich um ein kurzes Gespräch bitten dürfte?«, fragte Rogir.
    Ranon spürte noch einmal nach den Gefühlen, die ihn umgaben, ließ den Opal-Schild fallen und wandte sich an James. »Ich bin gleich wieder da.« Dann entfernte er sich ein paar Schritte, bis er außer Hörweite war.
    Lord Rogir saß ab und folgte ihm.
    »Kommt die Rose-Königin zurück nach Grayhaven?«, fragte Rogir.
    »Nein«, antwortete Ranon. »Sie hat sich in Eyota niedergelassen. Und der Hof mit ihr.«
    »Wird Lady Cassidy uns im Frühjahr verlassen? Ist es wahr, dass die andere Dharo-Königin die Herrschaft über Dena Nehele übernimmt?«
    »Ihr scheint alle etwas mehr zu wissen als Cassidys Hof«, sagte Ranon. »Lady Kermilla kann reden, solange sie will. Das ändert nichts daran, wer Dena Nehele im Augenblick regiert – und wer es auch in Zukunft tun wird. Der Hof steht. Wenn die Königin herausgefordert wird, kämpfen wir.« Es stand ihm eigentlich nicht zu, eine solche Aussage zu treffen, ohne dass mehr Mitglieder des Ersten Kreises anwesend waren, aber er war sich der Wahrheit seiner Worte sicher.
    Rogir warf einen Blick zu James Weaver. »Kannst du etwas für sie tun? Diese Familie ist in dieser Stadt nicht mehr sicher.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Ob sie offiziell herrscht oder nicht, Theran Grayhaven hat diese Stadt der anderen Königin übergeben. Sie sagt, sie sei ranghöher als die Rose-Königin und könne jeden Befehl widerrufen, den wir erhalten haben.« In Rogirs Gesicht blitzte Wut auf. »Vor ein paar Tagen hat sie diese zwei Krieger,
Garth und Brok, hier ins Viertel gebracht – und genau die Art drohender Warnung ausgesprochen, die wir alle schon gehört haben. Darüber,

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