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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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die riesenhafte weiße Katze anrichten konnte.

    Sie wimmerte und riss die Augen auf. Dann beugte sie sich vornüber und erbrach sich.
    Der Hund, verdammt sei seine Kaltherzigkeit, errichtete einen Schild, damit die verwandten Wesen nicht getroffen wurden, während Kermilla wieder und wieder würgte.
    Ladvarian sah ihn an. *Du bist kein Freund.*
    Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Er hatte auf Schlachtfeldern gestanden, das Morden gesehen. Aber er war sich sicher, niemals etwas gesehen zu haben, das dem glich, was diese weiße Katze einem Menschen antun würde.
    Und er war dankbar, dass ihm der Anblick der Erinnerung erspart blieb, die man Kermilla aufgezwungen hatte.
    Ladvarian wandte sich ab und trabte durch die verschlossene Salontür. Jaal folgte ihm. Als sie verschwunden waren, verharrte dieser weiße Tod auf vier Beinen noch einen Augenblick und starrte ihn an. Dann verschwand er.
    Theran blieb stocksteif stehen. War Kaelas fort? Oder stand die Katze noch immer vor ihm, verborgen hinter einem Sichtschild, und wartete darauf, dass er sich bewegte? Dass er zur Beute wurde?
    Kein Geräusch. Nicht einmal ein Atmen. Er konnte nichts wahrnehmen. Nichts.
    Dann ging vorsichtig die Tür auf. Julien spähte in den Raum. »Prinz Grayhaven?«
    »Wie werde ich das wieder los?«, wimmerte Kermilla. »Wie soll ich jemals aufhören, diese Bilder zu sehen ?«
    Theran bewegte sich nicht.
    Julien schob die Tür auf und trat in den Raum, sein Gesicht nahm einen angewiderten Ausdruck an, als er den besudelten Teppich erblickte. »Prinz, ich habe gesehen – «
    Er keuchte auf und sprang von der Tür weg. »Irgendetwas ist gerade an mir vorbeigelaufen!«
    Er ist weg. Theran schloss die Augen. Der Dunkelheit sei Dank, er ist weg.
    »Ich denke nicht, dass unsere Gäste zurückkommen«, sagte er und musste beinahe darüber lachen, wie ruhig er klang. »Ich begleite die Lady auf ihr Zimmer. Könntest du …?«

    Julien sah auf den Teppich und nickte. »Wenn ich ihn nicht ausreichend reinigen kann, werde ich das Ding verbrennen. «
    Theran legte einen Arm um Kermilla und führte sie aus dem Raum.
    An einem anderen Tag hätte er seine Meinung über einen Butler, der beschloss, einen Teppich zu entsorgen, dessen Ersatz er sich nicht leisten konnte, nicht zurückgehalten. Heute hatte er nicht mehr genügend Mut, sich mit irgendjemandem anzulegen.
    Er hatte die einzige Warnung erhalten, die es je geben würde. Wenn diese drei jemals Grund hätten, ihn wieder aufzusuchen, wäre das Einzige, was er noch hören würde, seine eigenen Schreie.
    SCHWARZER ASKAVI
    Daemon lag auf der Seite, mit dem Rücken zur Mitte des Bettes. Als er fühlte, wie Jaenelle unter die Decke schlüpfte, presste er sein Gesicht ins Kissen und begann, stumm zu wiederholen: Nicht lachen, nicht lachen, nicht lachen.
    Wenn er wieder anfing zu lachen, würde sie ihn mit einem Tritt in den Hintern aus dem Bett befördern.
    Aber es war verdammt schwer, nicht zu lachen, wenn seine liebste Frau aussah wie ein bunt gemustertes, wahnsinniges Schaf. Nicht, dass er das jemals sagen würde. Das wusste er besser. Lucivar nicht, aber er wusste es besser.
    Lucivar war mit einer Nachricht seines Vaters nach Hause geschickt worden, die Marian erklärte, warum Lucivar vor seiner Schwester nach Hause zurückkehren musste. Und von Karla, die ihn platter als tot gemacht hatte. Was auch immer das heißen sollte.
    Jaenelle stieß ihn mit dem Finger in den Rücken. »Ich bringe das wieder in Ordnung.«
    Nicht lachen, nicht lachen, nicht lachen. »Ich weiß.«

    »Morgen finden Karla und ich heraus, was schiefgelaufen ist, und dann bringen wir es wieder in Ordnung.«
    »Mhm.« Er versuchte, zu widerstehen, scheiterte aber. Verflucht sei seine Neugier, sie würde ihn in Schwierigkeiten bringen. Aber er drehte sich auf den Rücken, damit er sie ansehen konnte – und musste die Zähne zusammenbeißen, bis er sich zumindest wieder ein bisschen unter Kontrolle hatte. »Ich frage mich …«
    Die Brauen über den Saphiraugen zogen sich zusammen.
    Er machte eine kreisende Bewegung mit dem Finger. »Wie sind deine Haare …?«
    Es waren nicht die Flecken in hellem Pink, Blau und Lila, die ihn die Beherrschung verlieren ließen. Es waren nicht einmal die grünen Strähnen, die keinen Sinn ergaben, weil sie kein Teil des ursprünglichen Zaubers gewesen waren, den Karla rückgängig zu machen versuchte. Es war die Tatsache, dass ihr buntes Haar sich plötzlich zu Korkenzieherlocken aufgedreht

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