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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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breitete sich im Raum aus, während die Männer die Bedeutung dieser Aussage in sich aufnahmen.
    Einer von uns, dachte Saetan. Diese drei Worte verrieten
ihm einiges über Ranon – und erklärten einmal mehr, warum Jaenelle vermieden hatte, ihm Details über ihr Treffen mit dem Kriegerprinzen der Shalador zu erzählen. Verdammt schwierig, darauf zu bestehen, dass man eine »ehemalige« Herrscherin war, wenn ein unbekannter Kriegerprinz eine Verbindung zu dir erkannte, die ihn auf ewig halten könnte.
    Als Gray sie als die Königin erkannt hatte, hatte Jaenelle sich um die Wahrheit, dass nichts an ihr ehemalig war, herumgemogelt, indem sie behauptet hatte, Gray sei verwirrt durch seine sich noch in der Entwicklung befindlichen Empfindungen als Kriegerprinz. Aber mit Ranon war alles in Ordnung. Hier konnte sie nichts als Ausrede vorbringen.
    Was dieses Treffen hier noch interessanter gestaltete.
    »Welcher Kreis?«, fragte Khary schließlich.
    »Zweiter«, sagte Jaenelle.
    Was bedeutete, wenn der Dunkle Hof noch offiziell existierte, wäre Ranon in den Zweiten Kreis aufgenommen worden. Kein so enger Begleiter wie jemand aus dem Ersten Kreis, aber auch im Zweiten Kreis stand man der Königin noch nah genug – und genoss so viel Vertrauen, dass man für vertrauliche Aufgaben im direkten Dienst an der Königin infrage kam.
    »Und Gray?«, fragte Daemon.
    »Zweiter Kreis«, sagte sie.
    Noch immer verdunkelte Zorn den Raum, aber er hatte nicht länger Zähne und Klauen.
    »Das wär’s dann also«, sagte Aaron.
    »Noch nicht ganz. Ich habe vor ein paar Tagen diesen Brief von Cassidy erhalten, vor der versuchten Entführung«, sagte Jaenelle. Sie rief einen weiteren Brief herbei und überreichte ihn Khary.
    Als Khary bei der Hälfte des Schreibens angekommen war, stand ihm der Mund offen. »Arbeitslohn? Sie werden bezahlt, damit sie die Schafe hüten? «
    »Drei Kupfer am Tag«, sagte Jaenelle fröhlich. »Wynne und Duffy halten auch die Zauber auf den Kühlboxen und
Heißwassertanks der Landengemeinschaft aufrecht und bekommen drei Kupfer die Woche für jeden Haushalt.
    Da Khary zur Salzsäule erstarrt war, schnappte Aaron sich die zweite Seite. »Oh, Mutter der Nacht. Zwei von ihnen arbeiten als Kinderbetreuer.«
    Sabrina schnaubte, dann musste sie ihr Taschentuch herbeirufen, um sich die Nase zu putzen.
    Morghann wand sich in ihrem Stuhl, damit sie die Rückseite des Briefes lesen konnte. »Sie nennen Lloyd und Kief die Silberzwillinge. Und die beiden arbeiten in den Stallungen. Das ist gut. Sie mögen Pferde.«
    »Ich glaube, ich verstehe, dass die Scelties lernen möchten, wie es ist, für Arbeit bezahlt zu werden. Aber was wollen sie mit dem Geld machen?«, fragte Daemon. »Sparen, um sich ihr eigenes Gehöft und eine kleine Herde Schafe zu kaufen?«
    Morghann und Jaenelle sahen Daemon an. Sahen ihn einfach nur an. Und dann lächelten sie.
    Lucivar fing Khary auf, bevor er zu Boden fiel, und Saetan sah, wie Daemon – sein brillanter, tödlicher Sohn – blass wurde. Wahrscheinlich malte er sich gerade aus, eines Tages Geschäfte mit einem Sceltie aushandeln zu müssen.
    *Feigling*, sagte Saetan auf einem Schwarzen Speerfaden.
    Daemon warf ihm einen Seitenblick zu.
    »So ungewöhnlich ist das gar nicht«, sagte Jaenelle. »Ladvarian und mir gehört das kleine Anwesen, auf dem er andere Scelties ausbildet.«
    »Was?«, keuchte Khary.
    »Was?«, flüsterte Daemon.
    Jaenelle sah Khary an. »Ich dachte, du wüsstest das. Morghann, wusstest du das nicht?«
    »Doch«, antwortete Morghann. »Aber es erschien mir besser, dieses eine Dokument vielleicht nicht zu erwähnen.«
    Jaenelle tätschelte Daemons Oberschenkel. »Ladvarian und ich hatten das Anwesen schon vor unserer Hochzeit. Ich habe einfach nie daran gedacht, es dir zu erzählen. Außerdem ist es doch viel besser, diesen Ort zu haben, als dass
jedes Mal ein Dutzend Scelties bei uns wohnt, wenn wir in Maghre sind.«
    »Ja, viel besser.« Daemon sah ein wenig benommen aus.
    »In Scelt ist die Beziehung zwischen Scelties und Menschen schon zu stark gefestigt«, sagte Morghann. »Und nicht alle Scelties wollen die Bindung ändern, die sie bereits an ihre Menschen haben. Aber in einem neuen Land eröffnen sich Möglichkeiten, die die Scelties hier nicht so ohne weiteres ausprobieren könnten.«
    Alle Anwesenden blickten sich um, ohne einander anzusehen.
    »Sind wir fertig?«, fragte Karla Jaenelle. »Wenn ja, hätte ich nämlich gerne etwas Hilfe dabei, herauszufinden,

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