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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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hatte … die ihr in wippenden Spiralen vom Kopf abstanden.
    Deshalb auch Lucivars Kommentar über wahnsinnige Schafe.
    Das Lachen stieg ihm in die Kehle. Drohte überzulaufen.
    Jaenelle schnaube ärgerlich und sagte etwas in der Alten Sprache, das zweifellos sehr ungehobelt war. »Schlaf jetzt. Du bist heute ohnehin zu nichts anderem mehr zu gebrauchen.«
    Er blinzelte. Blinzelte noch einmal. Das Lachen löste sich auf. Er sah das dumme kleine Schäfchen an, das ihm so gefährlich nahe saß, und eine andere Art der Belustigung schwoll in ihm an. Und ließ einen ganz bestimmten Teil von ihm mit anschwellen.
    »War das eine Herausforderung?«, schnurrte er.
    Ihre Augen wurden groß. Sie rückte von ihm ab. »Nein.«
    Er setzte sich auf. »Ich glaube schon. Ich glaube – «
    Er schnellte vor. Ihr überraschter Schrei, als er sie auf die Matratze drückte, stellte alle möglichen erfreulichen Dinge mit seiner Jägernatur an. Noch besser sogar war die Art und
Weise, wie sie nach Luft schnappte, als er ihr Nachthemd verschwinden ließ und seine Zähne und Zunge ihren Brüsten verschwenderische Aufmerksamkeit schenkten.
    Er schloss die Zähne um seine Lieblingsstelle an ihrem Hals, gefolgt von sanften Küssen.
    »Weißt du nicht, dass Lachen aphrodisierend wirken kann?«, flüsterte er in ihr Ohr.
    Sie schüttelte den Kopf. Grellbunte Korkenzieherlocken schlugen gegen seine Nase.
    Lächelnd hob er den Kopf und sah sie an. Unsicherheit lag in ihren wundervollen Augen. Unsicherheit … und heißes Begehren.
    Mein.
    »Dann will ich deine Bildung mal ein wenig ergänzen«, schnurrte er.
    Sie schwieg, also drang er in sie ein.
    Er ergänzte ihre Bildung viel mehr als nur ein wenig, aber als er fertig war, waren sie beide zu erschöpft – und zu befriedigt –, um sich noch darum zu kümmern.

Kapitel sechsundzwanzig
TERREILLE
    G ray strich mit der Fingerspitze über die Glaskugel, die Tersa ihm geschenkt hatte.
    An diesem Punkt stehst du, hatte sie gesagt.
    Nicht ganz. Nicht vollständig. Nicht, was er hätte sein können.
    Der Feuertanz symbolisierte die sexuelle und emotionale Reife der Männer der Shalador – und bestätigte ihre Bereitschaft, die Verantwortung eines Erwachsenen genauso anzunehmen wie erwachsene Freuden. Würde es wirklich etwas daran ändern, wie Cassie ihn sah?
    Würde es etwas daran ändern, wie er sich selbst sah?
    Wenn die Zeit kommt, akzeptiere das Feuer, das in dir brennt.
    Er strich noch einmal mit dem Finger über die Glaskugel und dachte: Es ist Zeit. Ganz gleich, ob ich gewinne oder verliere, es ist Zeit.
    Er war zweiundzwanzig gewesen, als er der Dunkelheit sein Opfer dargebracht hatte. Irgendetwas in ihm war gewachsen und hatte ihn gedrängt, wollte losgelassen werden. Hatte ihn aufgefordert, sich seinem wirklichen Potenzial zu öffnen. Aber er war emotional zu versehrt gewesen, um diese erschöpfende Prüfung des eigenen Selbst zu ertragen. Und statt die dunkle Macht, die die seine hätte werden können, zu umarmen, war er vor ihr geflohen – und mit einem Purpur-Juwel aufgewacht, das nur wenig dunkler war als sein purpurnes Geburtsjuwel.
    Das Opfer konnte nur einmal dargebracht werden, und was ihn hätte erwarten können, war durch seine eigene Angst und die Weigerung, es anzunehmen, für immer verloren.

    Die Macht konnte er nicht wiedergewinnen, aber vielleicht könnte er mit dem Feuertanz endlich dem Mann begegnen, der er hätte sein sollen – und ihn annehmen.
    Gray öffnete seine Zimmertür und erblickte Ranon, der im Flur an der Wand lehnte und auf ihn wartete.
    »Bist du bereit?«, fragte Ranon.
    Er sah den anderen Kriegerprinzen an, einen Mann, der ein besserer und engerer Freund geworden war, als er ihn jemals gehabt hatte. Jetzt loderte ein Feuer in Ranons dunklen Augen. Feuer und ein Funken Temperament, das zwar nicht gefährlich war, aber auch nicht weit davon entfernt.
    »Ich bin bereit.« Möge die Dunkelheit Erbarmen mit ihm haben, wenn er nicht bereit war. Wenn er dieses Mal versagte, wären zu viele seiner Träume verloren.
    Gemeinsam verließen sie die Königliche Residenz, dann blieben sie stehen, als sie die Straße erreichten. Strömungen weiblicher Macht trieben durch das Dorf, klopften an Grays innere Barrieren.
    Ranon schloss die Augen und holte tief Luft. Gray hatte den Eindruck, sein Freund atmete mehr ein als nur Luft.
    »Hörst du es?«, flüsterte Ranon.
    Er hörte nichts, aber er spürte es in seinem Blut.
    Die Trommeln riefen die Männer zum Tanz.
    Ranon

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