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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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– und Reyhana – vor der Versuchung zu schützen.
    Die Jugendlichen traten aus dem Kreis und überließen ihn der letzten Gruppe Tänzer. Die erwachsenen Männer liefen schweigend im Kreis, während bis auf die Leittrommel erneut alle Trommeln verstummten.
    »Gut gemacht, Janos«, sagte Cassidy. Dann bemerkte sie, wie Reyhana ihre Trommel und den Schemel verschwinden ließ. »Bleibt ihr nicht hier, um den letzten Tanz anzusehen?«
    Die zwei Jugendlichen warfen ihr einen verdutzten Blick zu.
    »Nein, Lady«, sagte Janos schließlich. »Wir treffen ein paar Freunde im Ladys Lust . Dann gehen wir für die Nacht zurück ins Haus meines Großvaters.«
    *Frag nicht*, sagte Shira, als sie ihre kleine Trommel verschwinden ließ, die große herbeirief und zwischen ihre Oberschenkel klemmte.
    Eine nach der anderen schlossen sich die Trommeln der Leittrommel wieder an, und Der Tanz füllte sich noch einmal mit ihrem Klang.
    Als sie sah, wie viele Leute aufbrachen, beugte sich Cassidy zu Shira. »Warum bleiben sie nicht?«
    »Der Feuertanz ist nichts für Kinder.« Shira begann zu trommeln.

    Gray schritt mit den anderen Männern im Kreis, ließ zu, dass ihre Körper ihn vor Cassies Blicken verbargen.
    Sein Leben, seine Träume … alles lief in diesem Tanz zusammen.
    Ranon ging zu seiner Linken, doch zu seiner Rechten, dem Feuer am nächsten … ein Schatten. Urtümlich. Tödlich. Verführerisch.
    Einmal bist du mir davongelaufen, flüsterte eine Stimme. Ich kann dir jetzt nicht geben, was damals verlorenging. Doch den Rest kann ich dir schenken, wenn du bereit bist, ihn anzunehmen. Wirst du wieder vor mir davonlaufen? Oder wirst du das Feuer in die Arme schließen?
    Wer bist du?
    Du weißt es.
    Hitze brandete gegen seinen rechten Arm. Das zitternde Bewusstsein, was er noch immer für sich beanspruchen könnte.
    Den Mann. Den Kriegerprinzen.
    Ja, ich weiß, wer du bist, dachte Gray. Du bist Jared Blaed.
    Wirst du wieder vor mir davonlaufen?
    Gray erhaschte einen Blick auf Cassies feuerrotes Haar und spürte einen Hunger, den es nach mehr verlangte, als nur nach Sex – und wusste, wie er bekam, wonach er sich sehnte.
    Nein, ich werde nicht wieder vor dir davonlaufen. Dieses Mal werde ich alles annehmen, was du mir bieten kannst.

    Cassidy verpasste das Signal, aber nur Augenblicke, nachdem das letzte Kind den Park verlassen hatte, begann der Tanz.
    Mit dem ersten stampfenden Schritt verschwanden die Kleider, und Cassidy blickte auf einen Kreis aus Männern, die nichts weiter trugen als ihre Juwelen und ihren Stolz. Jetzt verstand sie, warum Kinder dem Feuertanz nicht beiwohnen durften.

    Beim Feuer der Hölle, Mutter der Nacht und möge die Dunkelheit Erbarmen haben!
    Schatten und Feuer. Feste Körper, glänzend vor Schweiß, während sie sich den heißen, fordernden Schritten hingaben.
    Sie erblickte Ranon und fiel fast vom Stuhl. Dann warf sie einen Blick zu Shira und sah dasselbe wilde Glänzen in ihren dunklen Augen. Die Schwarze Witwe schlug die Trommel nicht länger der Musik wegen. Der Takt, der Klang, wurde zu einer Herausforderung von Frau zu Mann, und jede Bewegung und jeder Schritt des Tanzes war Ranons Antwort auf diese Herausforderung.
    Dann sah sie den Mann, der neben Ranon tanzte. Blickte in ein vertrautes Gesicht, in dem die grünen Augen eines Fremden loderten.
    Eines gefährlichen Fremden.
    »Gray«, flüsterte sie.

    Als er sich jeder Drehung, jedem Stoß des Tanzes hingab, hing der Schatten an ihm wie eine zweite Haut – urtümlich, tödlich, verführerisch. Dann verschmolz er mit seiner Haut, erfüllte ihn mit einer wilden Hitze.
    Und dann, als er in Cassies Augen sah, wurde der Schatten zu ihm selbst.

    Ranon und Gray bewegten sich mit den anderen Tänzern, stampften, stießen die Hüften nach vorn, wirbelten herum. Die Narben auf Grays Rücken glänzten silbern im Licht des Feuers. Cassidy gewann den Eindruck, diese Narben wären nicht länger eine Quelle der Scham; von nun an wären sie ein Zeugnis seines Mutes.
    Kreis um Kreis. Sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden, folgte ihm um den Kreis, selbst wenn das Feuer die Sicht auf ihn verdeckte.

    Kreis um Kreis, bis die Trommeln im Takt ihres Blutes schlugen.
    Ohne Warnung verstummte der Klang, und die Stille zerrte schmerzhaft an ihren Sinnen, kratzte über ihre Haut.
    »Cassie.« Eine Stimme rau vor Lust, vor Verlangen, vor etwas, das mehr war als beides zusammen.
    Ihre Beine zitterten, aber sie zwang sich, aufzustehen und Gray in die Augen zu

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