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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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aussehen, aber es wird sich schon wieder füllen.«
    »Du bist nach Grayhaven zurückgekommen, um Blumenzwiebeln zu holen ?«
    Gray zuckte mit den Schultern. »Ich habe sie für Cassie gepflanzt, und für ein paar von ihnen habe ich eine stolze Summe gezahlt. Außerdem …« Er sah sich im Garten um. »Dachte ich, es wäre dir egal.«
    »Das ist doch nicht der Punkt.«
    »Was ist denn der Punkt?« Gray blickte über Therans Schulter, und ein dunkler, gefährlicher Ausdruck trat in seine grünen Augen.
    Bevor Theran nachfragen konnte, zog Gray den Spaten aus der Erde. Aber es war kein Spaten mehr, sondern eine Mistgabel, und Gray hielt sie eher wie eine Waffe als wie ein Werkzeug.
    Einen Augenblick lang stand Theran nur da und starrte ihn an. Es brauchte eine Menge Übung, ein Objekt mit Hilfe der Kunst verschwinden zu lassen und ein anderes so übergangslos herbeizurufen, dass man die Veränderung nicht sah. Wo hatte Gray das gelernt?

    Dann erinnerte er sich des Etwas, das den Zorn seines Cousins geweckt hatte, und sah sich um.
    Kermilla kam tänzelnd über den Rasen auf sie zu, ihr Gesichtsausdruck erfreut. Dieser Blick bedeutete meist, sie plante, sich am Einsatz der scharfen Seite ihrer Zunge zu erfreuen.
    »Du bist Gray, nicht wahr?«, sagte Kermilla. »Der Gärtner? Hast du dich endlich deiner Pflichten erinnert und bist zurückgekommen, um dich nützlich zu machen?«
    Was Theran jetzt in Grays Augen sah, ließ den seltsamen Ausdruck in Juliens Blick warm und tröstlich erscheinen.
    »Ich arbeite nicht für dich, Schlampe«, knurrte Gray. »Das werde ich niemals tun.«
    » Gray« , sagte Theran entsetzt.
    Kermillas Gesicht färbte sich weiß vor Zorn. »Du solltest mit deinem ›niemals‹ ein wenig vorsichtiger umgehen, Gärtner. Die Dinge ändern sich.«
    »Einige Dinge ändern sich«, stimmte Gray zu. »Andere nicht.«
    Kermilla kam einen Schritt näher. Gray hob die Mistgabel, und es bestand kein Zweifel, wie er sie einsetzen würde, wenn sie noch näher kam.
    »Ich bin eine Königin«, fauchte Kermilla.
    »Du bist nicht ranghöher als ich, und ich diene dir nicht, also bedeutet das nichts«, knurrte Gray. »Und niemand deiner Art wird jemals wieder Hand an mich legen.«
    Ein Moment der Entscheidung.
    Theran trat zwischen Kermilla und Gray. »Das reicht jetzt, Gray. Kermilla, bitte geh wieder ins Haus.«
    »Ich will …«
    »Kermilla.« Er würde dafür bezahlen, sie vor einem anderen herumkommandiert zu haben, aber wenn sie jetzt nicht ging, würde Gray versuchen, ihr etwas anzutun, vielleicht sogar, sie zu töten.
    Er wartete, bis Kermilla im Haus in Sicherheit war, dann richtete er seinen Zorn auf seinen Cousin.
    »Was im Namen der Hölle glaubst du, tust du hier?«

    Gray starrte ihn an. »Dienst du dieser Schlampe wirklich? Schläfst mit ihr?«
    »Hör auf, sie so zu nennen!«
    »Ich sage nur, was sie ist.«
    »Du kennst sie nicht einmal.«
    »Ich kenne vielleicht nicht sie, aber ich kannte eine, die war genau wie sie. Ich trage Narben auf dem Rücken, um es zu beweisen.«
    »So ist sie nicht! So ist sie nicht im Geringsten ! Und du hüte besser deine Zunge, Jungchen. Wenn Kermilla Königin von Dena Nehele wird, wird sie deine Beleidigungen nicht vergessen.«
    »Welch glücklicher Umstand, dass sie nicht Königin wird.« Gray trieb die Mistgabel tief in den Boden. »Cassie ist Königin von Dena Nehele.«
    »Nur bis zum Frühjahr. Wenn ihr Vertrag ausläuft, wird Kermilla herrschen.«
    »Nein«, sagte Gray. »Cassie ist unsere Königin.«
    »Ein Einjahresvertrag, Gray. Dann ist sie weg.«
    »Nein. Sie hat sich eingelebt. Sie hat sich entschlossen zu herrschen.«
    »Ich diene ihr nicht eine Minute über meinen Vertrag hinaus. Und wenn ich gehe, wird Cassidys Hof auseinanderbrechen und sich um Kermilla als neue Königin wieder formieren. «
    Gray lachte. »Glaubst du wirklich, Männer wie Archerr und Shaddo würden Kermilla dienen? Glaubst du, Ranon dient einer wie ihr?«
    »Sie werden dienen, wenn ich es sage. Oder bist du so tief in dieses kleine beschissene Elendsviertel der Shalador eingetaucht, dass du vergessen hast, wer ich bin?«
    Er bereute die Worte, sobald er sie ausgesprochen hatte – und bereute sie noch mehr, als Grays Blick kalt und bitter wurde.
    »Wie könnte ich vergessen, wer du bist?«, fragte Gray. »Du bist Grayhaven. Du bist der Letzte der Blutlinie, derjenige, der um jeden Preis verteidigt und beschützt werden
musste. Wofür, Theran? Damit du jetzt für sie das Pony spielen

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