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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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einer solchen Pünktlichkeit auf, um
eine zwanglose Frage zu stellen. Die Tatsache, dass Jaenelle die beiden in den Zweiten Kreis aufgenommen hätte, war noch mehr Grund, ihrem punktgenauen Erscheinen Beachtung zu schenken.
    »Gentlemen«, sagte Saetan, als sie das Wohnzimmer durchquerten und in genau der Entfernung stehen blieben, die das Protokoll als höflich beschrieb, und exakt die Verbeugung ausführten, die seinem Rang zustand.
    Diese ganze Präzision verursachte ihm Kopfschmerzen.
    »Höllenfürst«, sagte Gray.
    Als Gray zögerte, ergänzte Saetan: »Ihr habt etwas mit mir zu besprechen, aber es muss vertraulich geschehen.«
    »Ja«, sagte Gray.
    »Wird meine Geheimhaltung jemanden, der mir am Herzen liegt, in Gefahr bringen?«
    Kurzes Zögern, bevor Ranon antwortete: »Niemanden in Kaeleer.«
    Interessante Antwort. »Nun gut.«
    Sobald er ihnen diese Sicherheit gegeben hatte, entspannten sich beide.
    Gray rief ein gefaltetes Blatt Papier herbei und hielt es ihm hin. »Es wäre schön, wenn du das hier lesen und uns sagen könntest, was wir ändern müssen. Powell sagte, es sei eine Kopie, also kannst du gerne etwas darauf vermerken.«
    Saetan rief seine Halbmondbrille herbei, entfaltete das Schreiben und las die sorgsam gesetzten Worte.
    Mutter der Nacht. Diese Kinder hatten Mut.
    »Versucht ihr, einen Krieg anzuzetteln oder einen zu verhindern ?«, fragte er.
    »Einen zu verhindern«, erwiderten sie.
    Der Dunkelheit sei Dank dafür. »Dann sollten ein paar Sätze überarbeitet werden.«
    Als er sich einem Stuhl zuwandte, auf dem er arbeiten konnte, nahm er eine weitere dunkle mentale Signatur im Bergfried wahr. Ranon und Gray spürten es auch und wussten, wer sich dem Raum näherte. Da keiner der beiden ihn bat, etwas zu unternehmen, um dieses Treffen geheim zu
halten, ließ er sich auf seinem Stuhl nieder. Dann rief er einen Füller und ein Schreibpult herbei, das er sich auf die Knie legen konnte, und las das Dokument, das ein Territorium zerreißen würde, noch einmal.
    Lucivar betrat den Raum. Ein scharfer Blick auf Gray und Ranon, ein abschätzender Blick auf ihn, und sein eyrischer Sohn wusste, dass er nicht auf einem Schlachtfeld stand.
    Was nicht bedeutete, Lucivar würde das Wohnzimmer nicht zu einem solchen machen, wenn er Grund dafür sah.
    »Gray«, sagte Lucivar. »Ranon. Was führt euch her?«
    Die Frage war nicht so nebensächlich, wie sie klang. Schwarzgrau forderte Purpur und Opal dazu auf, ihre Anwesenheit zu erklären – und würde eine Erklärung erhalten. So oder so.
    Da der Umgang mit Lucivar eine wertvolle Lektion für alle Männer in Jaenelles Erstem Kreis gewesen war, tat Saetan, als bemerke er die Herausforderung nicht. Er wollte nicht, dass Gray und Ranon etwas geschah, aber er würde nicht eingreifen, bis es notwendig war. Jeder Mann musste lernen, wann er hart bleiben und wann er nachgeben sollte.
    Gray warf einen raschen Blick zu Ranon, der unauffällig nickte.
    »Die Shalador-Reservate und die fünf Südprovinzen sagen sich vom Rest Dena Neheles los, um ein neues Territorium zu gründen«, sagte Gray.
    »Das macht den Herzblutfluss zu eurer Nordgrenze?«, fragte Lucivar.
    »Woher wusstest du das?«, wollte Ranon wissen.
    Dummer Junge, dachte Saetan und blickte auf, um diesen Teil des Dramas mitanzusehen. Ein Eyrier konnte aus der Luft eine ganze Menge erkennen, während er auf den Strömungen des Windes ritt. Vor allem, wenn dieser Eyrier ein Kriegerprinz mit Schwarzgrauen Juwelen war.
    Lucivar zuckte mit den Schultern – und zuckte dann so leicht zusammen, dass niemand außerhalb der Familie es erkannt hätte. » Er ist eine natürliche Grenze und zudem sowohl Reiseweg als auch Wasserquelle. Es leuchtet ein, dass
ihr ein Ufer halten wollt. Wie viele Kriegerprinzen gibt es auf eurer Seite?«
    »Ungefähr vierzig«, sagte Gray. »Das ist beinahe die Hälfte der erwachsenen Kriegerprinzen Dena Neheles.«
    »Erwachsen«, sagte Lucivar. »Wenn das hier aus dem Ruder läuft, steht dein Bruder mit euch auf dem Schlachtfeld. Das weißt du.«
    »Ich weiß«, antwortete Ranon leise.
    »Deshalb sehe ich gerade dieses Dokument durch«, sagte Saetan. »Ein Versuch, zu verhindern, dass überhaupt jemand auf einem Schlachtfeld stehen muss, weil er eine Königin der anderen vorzieht.«
    Noch ein abschätzender Blick, bevor Lucivar sich wieder auf die anderen beiden Männer konzentrierte. »Lasst Talon die Kopie des Dokumentes in Grayhaven abgeben. Er ist der einzige Mann, den Theran nicht

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