Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft
herausfordern wird.«
Saetan strich einen Satz durch und schrieb seine Änderungen an den Rand. »Und denkt daran, unbedingt eine Ausfertigung des endgültigen, unterschriebenen Dokumentes hier in den Bergfried bringen zu lassen. Schriftstücke, die in einem Territorium aufbewahrt werden, können verschwinden oder zerstört werden, wenn es günstig ist, gewisse Informationen zu verbergen. Hier kann niemand sie anrühren. «
Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, aber einschließlich Lucivars befand sich nicht noch jemand im Raum, der eine Rasse so vollständig auslöschen konnte, dass in allen drei Reichen keine Spur mehr von ihr übrig blieb.
Gray hatte eine Karte von Dena Nehele mitgebracht, und während er, Ranon und Lucivar darüber diskutierten, wie man die ausgebildeten Krieger, die sie hatten, am besten einsetzen konnte, arbeitete Saetan sich durch Powells Entwurf und fügte kleine Änderungen ein, die die Last eines Krieges allein auf Theran Grayhavens Schultern luden. Nur ein Narr würde unter diesen Umständen einen Krieg beginnen.
Natürlich konnte ein Mann, der davon angetrieben wurde, einer bestimmten Königin zu dienen, ein zehnfacher
Narr sein. Er mochte sich vielleicht dafür hassen, aber trotzdem würde er die Befehle seiner Königin befolgen und ihr als Werkzeug dienen.
Sie alle würden abwarten müssen, wie fest Kermilla Theran in der Hand hatte.
Er beendete seine Korrekturen, las sie noch einmal durch und gab Gray dann das Dokument zurück. Die Kriegerprinzen aus Dena Nehele verloren keine Zeit, und Saetan hielt das für weise. Nachrichten verbreiteten sich schnell. Gerüchte würden aufkommen. Je schneller das offizielle Dokument an die Öffentlichkeit gelangte, desto besser.
Als sie fort waren, sah Saetan zu Lucivar. »Und?«
»Gray und Ranon sind zuverlässig«, erwiderte Lucivar und rieb sich über den linken Bizeps. »Und sie sind ein gutes Team. Hast du ihr Schreiben verbessert?«
»Das habe ich. Es ist immer noch möglich, dass Kermilla Theran genug aufstacheln kann, um einen Krieg anzufangen, aber ich glaube nicht, dass er genauso viel Erfolg damit hat, genügend Kriegerprinzen zu überreden, ihm auf diesem Schlachtfeld beizustehen.«
»Ich hoffe, du hast Recht.«
»Was ist mit deinem Arm?«
»Nichts.«
»Würdest du diese Frage noch einmal beantworten, ohne deinen Vater anzulügen?«
Lucivar verzog das Gesicht. »Es ist nichts. Ein blauer Fleck. Nicht mal die Haut ist aufgeplatzt.«
»Wie bitte?«
»Na, beim Feuer der Hölle, die Frau ist eben ein bisschen temperamentvoll, wenn sie sich aufregt.«
»Was hast du getan, dass Marian so wütend geworden ist?«
»Ich war rücksichtsvoll. Wollen Frauen nicht, dass Männer rücksichtsvoll sind?« Lucivar sah aus wie ein Welpe, der geschlagen worden war und nicht die geringste Ahnung hatte, was er falsch gemacht haben könnte.
Es kostete einen großen Teil seiner Selbstbeherrschung,
nichts zu vermitteln als ruhiges Interesse, aber er schaffte es. »Natürlich wollen sie das. Aber Frauen erwarten auch, gelegentlich mit ihren Männern schlafen zu können.« Nachdem er einen Herzschlag lang abgewartet hatte, fügte er hinzu : »Marian und du, ihr habt doch wieder angefangen, euch zu lieben?«
»Ich glaube, in diesem Biss lag nicht besonders viel Liebe«, knurrte Lucivar. »Aber, ja, wir hatten Sex.«
»Wenn das so ist, mein Lieber, wieso bist du dann hier?«
Diesmal tat Lucivar nichts, um das Zusammenzucken zu verbergen. »Die Dorftheatertruppe führt heute Abend ein Stück auf. Eine Komödie. Mit Gesang. Mehr oder weniger.«
Saetan wartete. »Bittest du mich, Daemonar heute Abend zu hüten oder Marian zur Aufführung zu begleiten?«
Lucivar warf ihm einen gequälten Blick zu.
Alles hat seinen Preis, Jungchen. »Wann soll ich kommen, um auf den Jungen aufzupassen?«
Lucivar sah auf die Uhr auf dem Kaminsims und seufzte. »Jetzt?«
Saetan lief zum nächsten Hof, der über ein Landenetz verfügte. »Du machst dich noch schick, ja?« Es war eigentlich keine Frage.
»Wenn ich das verdammte Bad mal für mich haben kann, brauche ich nicht länger als fünf Minuten«, beschwerte sich Lucivar.
Wenn sie die Auf führung wirklich sehen will, wird sie ihn verprügeln, dachte Saetan. »Geh. Sag Marian, ich bin da, bis ihr aufbrechen wollt. Und Lucivar? Wenn du schlau bist, bekommt deine Lady heute Nacht mehr als nur Sex.«
Lucivar lief aus dem ersten erreichbaren Ausgang und warf sich in die Luft.
Saetan sandte einen leichten
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