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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Kreis, der dem Ersten Kreis zur Hand geht«, murmelte er. Das Problem bestand darin, einen Zweiten Kreis zu bezahlen, auch wenn Powell angedeutet hatte, sie könnten es sich leisten, noch ein paar Leute am Hof anzustellen. Nun, vorerst müssten sie mit dem, was sie hatten, ihr Bestes geben.

    Konnte ein Sceltie lernen, Post zu sortieren?
    Während er darüber nachdachte, was die Hunde mit den Lesekenntnissen anfangen könnten, die sie hatten, klopfte Dryden an die Tür und sagte: »Prinz Ferall bittet um eine Unterredung mit dir.«
    »Mit mir?« Als Dryden nickte, legte Ranon die unsortierten Briefe an einem Ende des großen Konferenztisches ab. In den Stapeln, die er bisher sortiert hatte, befand sich nichts besonders Vertrauliches, aber er legte mithilfe der Kunst einen Schild aus Hexenlicht über die Briefe, damit niemand sie lesen konnte. »Schick ihn herein.«
    Ferall betrat den Raum. Er trug noch immer seinen schweren Wintermantel und einen ausgebeulten Hut.
    Er nahm keine Schilde um den Mann herum wahr, aber instinktiv hüllte sich Ranon unter der Kleidung in einen hautengen Opal-Schild. Nur für den Fall. Normalerweise legte ein Krieger wie Ferall seine Außenbekleidung nur dann nicht ab, wenn er in Betracht zog, eilig wieder aufbrechen zu müssen – was meist bedeutete, vorher die Wände mit Blut bespritzt zu haben.
    Er lächelte und trat einen Schritt vor, als sähe er die Wut in den Augen des anderen Mannes nicht.
    Ferall packte mit beiden Händen Ranons Hemd und rammte ihn mit dem Rücken gegen die Wand.
    »Du selbstsüchtiger Sohn einer betrügerischen Hure«, knurrte Ferall. »Hast bekommen, was du wolltest, und lässt uns einfach verrotten, ja?«
    Ranon packte Feralls Handgelenke, um zu verhindern, dass der Mann ihm an die Kehle ging, und fauchte: »Wovon, im Namen der Hölle, redest du?«
    »Von dir. Hiervon.« Ferall schüttelte ihn. »Haben wir nicht hart genug gearbeitet, uns nicht genug Mühe gegeben? Konntet ihr uns nicht wenigstens eine Chance geben, bevor ihr uns ausgeschlossen habt? Ich hätte beinahe ein Leben gehabt. Verdammt seist du in die Eingeweide der Hölle, ich hätte beinahe ein Leben gehabt! Eine Witwe mit zwei kleinen Kindern, einem Jungen und einem Mädchen. Hat ihren
Mann vor ein paar Jahren an eine der verdorbenen Königinnen verloren. Hatte den Mut, mich in ihr Leben und in ihr Bett zu lassen. Hat mir ihre Kinder anvertraut. Du weißt, was das heißt, Ranon. Du weißt es. «
    Ja, er wusste es. Und jetzt verstand er, was es mit den besonderen Geschenken auf sich hatte, die Ferall zu Winsol erstanden hatte.
    Ferall beugte sich vor, und trotz des Schildes fühlte Ranon, wie seine Brustmuskeln unter dem Druck der Fäuste des anderen Mannes zu schmerzen begannen.
    »Ich hatte nie ein richtiges Zuhause, als ich jung war. Und seit meinem fünfzehnten Geburtstag nichts mehr, das man auch nur hätte Zuhause nennen können. Weißt du, wie es sich anfühlt, an einem Ort zu wohnen, an dem dich nicht alle mit Angst im Blick ansehen, weil sie sich an dich gewöhnt haben? Sich daran gewöhnt haben, dass du da bist, um sie zu beschützen und der Königin als Werkzeug zu dienen? Weißt du, wie es ist, mit einer Frau zusammenzuleben, der du etwas bedeutest? Einen Jungen zu haben, der am Ende des Tages auf dich wartet, um vor dem Abendessen noch mit dir Ball zu spielen? Oder ein kleines Mädchen, das sich an dich kuschelt und möchte, dass du ihm eine Geschichte vorliest? Weißt du das?«
    »Ich weiß es«, sagte Ranon leise. Und es stimmte, er kannte diesen Traum. Er hoffte, genau diese Dinge eines Tages mit Shira teilen zu können.
    »Warum also?« Ferall drückte ihn noch fester gegen die Wand. »Du Bastard! Sag mir, warum!«
    »Lass ihn los.«
    Einen Moment lang fragte sich Ranon, warum Vaes geknurrte Worte so seltsam klangen. Dann sah er zur Tür und dachte: Oh, verdammt.
    Cassie stand an der Schwelle, das rote Haar floss ihr den Rücken hinab, und ihre Füße standen in Kampfposition. In einer Hand hielt sie den Stock, mit dem sie James Weaver und seine Familie in Grayhaven verteidigt hatte. Neben ihr stand Vae.

    Beide Hexen knurrten Ferall an.
    Der ließ von Ranon ab – wobei er ihm noch einen letzten Stoß versetzte – und ging einen Schritt auf Cassidy zu. Dann maß er die Wildheit in ihrem Blick und trat wieder einen Schritt zurück.
    »Warum habt ihr uns nicht die Chance gegeben, uns zu beweisen, bevor ihr uns ausgeschlossen habt?«, fragte Ferall. Enttäuschung und

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