Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
hatte wieder ein wenig Farbe im Gesicht, sah aber aus, als hätte alle Kraft sie verlassen.
    Er fühlte sich genauso. »Möchtest du eine Tasse Tee oder einen Kognak oder irgendetwas?«
    »Ja, ja und ja.«
    Plötzlich fiel ihm auf, dass Vae die ganze Zeit über unnatürlich still gewesen war. Er blickte hinüber zu dem Sceltie, der den Stock anstarrte, den Cassie hatte fallen lassen. Er schloss die Hand um den Stock und ließ ihn verschwinden. Ein Sceltie, der sich mit seiner Kunst auskannte, hätte wahrscheinlich keine Schwierigkeiten damit, einen Stock zu vergraben, auch wenn der Boden gefroren war.

    Als er Cassie auf die Beine half, sagte er: »Komm mit, Vae. Du verdienst auch etwas Gutes.«
    *Ja.*
    Vae klang definitiv beleidigt. Na ja, das wäre er wahrscheinlich auch, wenn man ihn beinahe mit einem Stock bewusstlos geschlagen hätte.
    Er begleitete die beiden Ladys ins Damenzimmer. Innerhalb von Minuten waren Birdie, Frannie, Elle und Maydra vor Ort und schwirrten geschäftig um Cassidy und Vae herum. Als man ihm das zweite Mal auf den Fuß trat, verstand er den Hinweis und zog sich nach unten ins Hofzimmer zurück.
    Nachdem er sich das zweite Glas Kognak eingegossen hatte, fühlte er sich gefestigt genug, um darüber nachzudenken, was gerade geschehen war – und was es bedeutete.
    Sie hatten Ferall auf ihrer Seite. Mutter der Nacht, sie hatten Ferall, einen der wildesten Krieger in ganz Dena Nehele. Und sie hatten Hikaeda, Elendill und Rikoma, zusammen mit den anderen acht Kriegerprinzen, die in dieser Provinz lebten. Und sie hatten das Land. Das würde eine ganze Menge verändern, denn die Provinz erstreckte sich vom Tamanara-Gebirge bis zur Westgrenze. Der Anschluss dieser größten Provinz bedeutete auch, dass Dena Nehele und Shalador Nehele jetzt die gleiche Fläche hatten. Und die zwölf Kriegerprinzen, die von nun an unter Cassidys Herrschaft lebten, bedeuteten, dass ihre Kampfkraft allem, was Theran gegen sie schicken konnte, entsprach oder überlegen war.
    Ja, das hier würde eine ganze Menge verändern. Und er fragte sich, wie Theran und Kermilla reagieren würden, wenn sie es herausfanden.

Kapitel dreiundvierzig
TERREILLE
    T heran starrte auf das Dokument, das Archerr vor ein paar Minuten abgegeben hatte.
    Hikaeda hatte gesagt, er würde nicht lange auf eine Antwort der Kriegerprinzen warten müssen, die in der Provinz lebten, die an den Herzblutfluss grenzte. Aber auf diese Antwort war er nicht vorbereitet gewesen.
    Cassidy hatte jetzt die Herrschaft über zwölf weitere Kriegerprinzen – einschließlich Ferall. Mutter der Nacht, zu Ranon und Talon hatte sie jetzt auch noch Ferall. Nur ein Narr würde sich diesen dreien auf einem Schlachtfeld stellen.
    Und sie hatte Jared Blaed, der zu einem beeindruckenden, dominanten Mann geworden war, auch wenn er nicht über die Juwelen oder die Macht verfügte, die er hätte haben können.
    Jetzt kontrollierte Cassidy das Land und die Einnahmen einer weiteren Provinz. Die Kriegerprinzen und die Königinnen hatten es ihr einfach geschenkt. Kannten sie denn keine Loyalität gegenüber ihrem eigenen Land, ihrem eigenen Erbe?
    »Theran?«
    Er hatte die Tür seines Arbeitszimmers offen gelassen. Es schien ihm erniedrigend, Kermilla jedes Mal an der Tür klopfen zu lassen wie ein Diener, der um Einlass bat. Vor allem heute. Zudem hatte er seine Korrespondenz bereits in einer verschlossenen Schublade seines Schreibtisches verwahrt.
    Er hielt ihr das Dokument hin.
    Sie las es mit hochgezogener Braue.
    »Was bedeutet das?«, fragte sie und gab es ihm zurück.

    »Es bedeutet, dass Cassidy jetzt Ferall unter ihrer Kontrolle hat.«
    »Gut, den wären wir los. Er war ein ungehobelter Kerl. Ich konnte ihn nicht leiden.«
    »Er ist ein Kriegerprinz mit Opal-Juwelen. Ich habe gesehen, was er auf einem Schlachtfeld anrichten kann. Er ist kein Lucivar Yaslana, aber trotzdem war er gefürchtet – aus gutem Grund.«
    »Oh.«
    Sie verstand es nicht. Diese Wahrheit hörte er in ihrer Stimme, sah sie in ihren Augen. »Und es bedeutet, dass Cassidy von nun an die Hälfte dessen gehört, was einst Dena Nehele war.«
    Das verstand sie. Und ihre hübschen blauen Augen verdunkelten sich vor Zorn.
    »Du musst das aufhalten, Theran. Du musst einen Hof zusammenstellen und das aufhalten. «
    Versuchte er nicht seit Monaten, sie den anderen Kriegerprinzen vorzustellen und ihr die Möglichkeit zu geben, sich im besten Licht zu zeigen? Es war nicht seine Schuld, dass sie Ferall und einige

Weitere Kostenlose Bücher