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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Person?«
    Theran fuhr zurück, unsicher, welche Antwort er darauf geben sollte – und sicher, dass er keine Antwort darauf wollte. »Talon, Dena Nehele zu teilen ist keine Lösung.«
    »Wird Cassidy in zwei Monaten Königin von Dena Nehele sein?«
    »Nein, das wird sie nicht!«
    »Dann ist es die einzige Lösung, die beiden Seiten eine Wahl lässt. Außer einem Krieg.«
    »Wahl.« Das Wort schlug seine Krallen in Therans Brust und ließ sein Herz bluten. »Das hier nennst du eine Wahl? Kermilla wird es niemals akzeptieren.«
    »Sie ist noch nicht Königin.«
    »Sie wird es aber sein.«
    »Noch ist sie es aber nicht. Und deshalb bist im Moment wohl du der inoffizielle Herrscher über Dena Nehele. Es liegt also bei dir, es zu akzeptieren.«
    Theran taumelte einen Schritt zurück. Keine Königin. Keine weibliche Hand, die sie führte, wenn erst einmal bekanntwurde, dass Cassidy sich von den Provinzen nördlich des Herzblutflusses abgewandt hatte.
    Wieder ohne Königin. Zumindest bis Kermilla einen Hof aufstellte.
    »Ich bin wohl nicht länger Mitglied an Cassidys Hof«, sagte Theran.

    »Du dienst nicht der Königin von Shalador Nehele, also nein, du bist kein Mitglied des Hofes mehr.«
    Es lag so viel Trauer in Talons Blick.
    »Talon … wollt ihr euch wirklich gegen mich stellen?«
    »Lass uns gehen, Theran. Wir wollen keinen Krieg, aber wenn du Männer gegen uns oder unsere Königin schickst, werden wir kämpfen. Und eines sage ich dir, mein Junge. Wenn wir uns auf dem Schlachtfeld treffen, werde ich alles tun, was in meiner Macht steht, um dich zu vernichten.«
    Therans Augen brannten. Er blinzelte die Tränen fort. »Das war’s dann also.«
    »Ja, das war’s.« Talon ging zur Tür des Arbeitszimmers und öffnete sie. Er blieb stehen und sah über die Schulter zurück. »Möge die Dunkelheit dich umarmen, Theran.«
    Theran schwieg, bis Talon den Raum verlassen hatte. Dann flüsterte er: »Und dich, Talon. Und dich.«

    Kermilla klopfte und schluckte – wieder einmal – ihren Ärger darüber hinunter, aus Therans Arbeitszimmer ausgesperrt zu sein. Das würde sich ändern, wenn sie erst einmal Königin war. Ja, das würde sich ganz gewiss ändern. Aber im Moment konnte sie nicht verlangen, zu erfahren, was zwischen Theran und diesem schrecklichen Prinz Talon vorgefallen war. Diesen Mann nur anzusehen, mit seiner verstümmelten Hand und der Art, wie er lief, mit seinem linken Fuß, dem ein Teil fehlte … ihr schauderte. Wenigstens würde sie ihn nicht als Mitglied ihres Hofes in Erwägung ziehen müssen, ganz gleich, was Theran für ihn empfand.
    Sie klopfte noch einmal, lauter diesmal. Und diesmal öffnete sich die Tür.
    Als sie eintrat, lief Theran auf und ab, die ruhelose Bewegung eines Mannes, der nicht stillstehen konnte. Und sein Gesichtsausdruck …
    »Was ist passiert?«, fragte sie. »Ist deinem Cousin etwas zugestoßen?« Nicht dass es sie kümmerte, wie es Gray ging,
schließlich war er ihr gegenüber so unverschämt gewesen. Aber Theran kümmerte es, also war es angebracht, Besorgnis zu zeigen.
    »Er hat den Verstand verloren, das ist passiert«, fauchte Theran. »Mit Hilfe, da bin ich mir sicher, dieses Shalador-Bastards Ranon.«
    Das sagte ihr überhaupt nichts. »Theran…«
    Er lief zu seinem Schreibtisch, riss ein Dokument herunter und warf es ihr zu.
    Sie las – und fühlte eine Wut in sich aufsteigen, die nichts glich, was sie je empfunden hatte. »Diese Schlampe! Sie hat ganze Provinzen an sich gerissen?«
    »Alles südlich des Herzblutflusses steht jetzt unter der Herrschaft von Lady Cassidy, Königin von Shalador Nehele«, sagte Theran bitter. »Ein Drittel Dena Neheles ist weg. Nur wegen eines Stückes Papier!«
    »Nein! Hol sie zurück. Theran, du musst diese Provinzen zurückholen!« Ein Drittel Dena Neheles? Ein Drittel der Einnahmen, die ihr gehören sollten? Undenkbar! »Du kannst nicht zulassen, dass sie uns so etwas antut. Dass sie dem Land und den Menschen, die unsere Hilfe brauchen, so etwas antut«, fügte sie hinzu, als sie die Unsicherheit in seinem Blick bemerkte.
    »Nun, sie sind nicht der Meinung, sie bräuchten etwas von uns.« Wieder begann er, auf und ab zu laufen.
    »Du musst das verhindern!« Kermilla sank auf einen Stuhl. Diese Schlampe. Sie hätte es besser wissen sollen, als ihr auch noch etwas anzubieten. Sie war willens gewesen, Fleckengesicht die Shalador-Reservate zu überlassen, oder etwa nicht? Dort war ohnehin nichts zu holen, aber so hätte sie ihre

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