Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft
der nächsten Gruppe Gratulanten zuwandte.
»Es sollte eine kleine Hochzeit werden«, sagte sie, als sie ihren Cousin Aaron und seine Frau Kalush entdeckte, die mit Ranon, Shira, Reyhana und Janos sprachen.
Devra lachte auf. »Ich denke, für eine Territoriumskönigin ist es das auch. Du hast die Gästeliste auf zwei Kriegerprinzen und zwei Königinnen jeder deiner Provinzen beschränkt. Dazu die Ältesten und die Traditionshüter Eyotas, deinen Hof, deine Familie und deine Freunde. Und alle, die du eingeladen hast, haben die Einladung angenommen.«
Bis auf Theran. Seine Ablehnung war ein kleiner Wermutstropfen, aber nicht für sie selbst. Nicht mehr. Nicht solange ihr Leben mit Gray so voller Träume und Herausforderungen, Arbeit und Liebe sein würde. Vor allem Liebe.
Ihr Blick wanderte über die Menge, suchte nach Gray. Sie entdeckte ihn bei ihrem Vater. Etwas an der Art, wie sie gestikulierten, verriet …
Devra seufzte. »Die beiden kann man nicht zusammenbringen, ohne dass sie anfangen, über die Arbeit und neue Projekte zu reden. Ich gehe mal eben hinüber und…«
»Das brauchst du nicht«, murmelte Cassidy und fühlte, wie ein Lachen in ihr aufstieg, als sie beobachtete, wie Lucivar Yaslana und ihr Cousin Aaron ihren Vater und ihren Ehemann geschickt voneinander trennten und in entgegengesetzte Richtungen führten. »Eines frage ich mich. Haben die Scelties das Kuh-und-Schaf-Spiel von den Kriegerprinzen oder die Kriegerprinzen es von den Scelties gelernt?«
Lachend legten Devra und sie sich gegenseitig den Arm um die Taille und gingen hinaus, um sich der nächsten Gruppe Gratulanten zu stellen.
»Prinz Grayhaven und Lady Rhahn sind eingetroffen«, sagte Dryden leise. »Er hat um eine Unterredung gebeten. Ich habe sie ins Besucherzimmer geführt.«
Gray fühlte die strahlende Freude seines Hochzeitstages schwinden. Cassie hatte darauf bestanden, Theran eine Einladung zu schicken. Er gehörte zur Familie, und ihre Hochzeit drehte sich um Familie und Freunde, nicht um Höfe und Grenzen. Also hatten er – und der Rest des Hofes – ihrem Wunsch nachgegeben. Aber niemand war enttäuscht gewesen, als Theran nicht gekommen war.
Er sah hinüber zu der Stelle, an der Cassidy mit einer Gruppe Frauen plauderte und lachte. Unter ihnen war auch Lucivars Frau Marian.
»Lass ihn warten«, sagte Gray.
Lucivar lachte leise auf. »Grayhaven kann warten, bis in der Hölle die Sonne scheint, aber Lady Rhahn ist eine Königin mit Grünen Juwelen. Vertrau mir, Jungchen. Sie willst du nicht warten lassen.«
Die scharfe Warnung in Lucivars Augen veranlasste Gray, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen, bevor Ranon oder
einer der anderen sie aufschnappten. Er wollte keinem von ihnen den Tag verderben, vor allem nicht Cassie.
»Schau sie dir an, bevor du etwas Dummes sagst oder tust«, sagte Lucivar.
Gray reichte ihm sein Sektglas. »Hier. So bin ich nicht versucht, es ihr ins Gesicht zu schütten.«
Lucivars dröhnendes Lachen war nicht die Reaktion, die er erwartet hatte, also begab er sich in die Residenz – mittlerweile eher neugierig als verärgert.
Dann betrat er das Besucherzimmer.
Beim Feuer der Hölle, Mutter der Nacht und möge die Dunkelheit Erbarmen haben. Die Königin mit den Grünen Juwelen war ein Sceltie?
»Hallo, Gray«, sagte Theran unsicher. »Darf ich Lady Rhahn von der Insel Scelt vorstellen?«
»Die Vorstellung ehrt mich«, erwiderte Gray und verbeugte sich, wie er es vor jeder anderen Königin getan hätte.
»Lady, dies ist mein Cousin Jared Blaed.«
Rhahn wedelte mit dem Schwanz. *Du heißt Gray. Du bist jetzt Cassies Mann. Bekommt ihr Welpen?*
»Äh…« Gab es hierauf eine ungefährliche Antwort? Er schickte einen Speerfaden an Lucivar. *Du hättest mich warnen können.*
*Jungchen, du hast ja keine Ahnung. Meine herzallerliebste Schwester hat manchmal eine bösartige Vorstellung von Gerechtigkeit.*
* Jaenelle hat Rhahn nach Dena Nehele geschickt?*
*Wer sonst?*
Sich der Stille im Raum bewusst, sah Gray in Rhahns braune Augen und verspürte den plötzlichen Drang, sich im nächsten Brombeergebüsch zu verstecken.
»Also«, sagte er, »du bist die neue Königin von Dena Nehele?«
*Nein. Theran herrscht über Dena Nehele. Und ich herrsche über Theran.*
Eine Sceltie-Königin, die ein Territorium regierte, das aus einem Kriegerprinzen bestand, der rangniedriger war als sie.
Kein Wunder, dass Theran aussah, als hätte er einen harten Schlag gegen den Hinterkopf erhalten.
Möge
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