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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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jedes Recht«, sagte Saetan ruhig. »Und es ist deine Entscheidung, wie lange du an deiner Wut festhältst. Aber Menschen machen eben Fehler. Meistens kann man diese vergeben. Manche Fehler sind schwer genug, um zu zerbrechen, was zwei Menschen füreinander empfinden. Manchmal löst sich der Zorn nicht auf. Dann muss man gehen.«
    »Cassie alleine lassen?« Gray sah entsetzt auf. »Nein!«

    »Dann musst du akzeptieren, dass sie nur einen Fehler gemacht hat.«
    »Weil wir ihr nicht wichtig genug sind, um sich richtig um sich zu kümmern.«
    Saetan trank den Yarbarah und ließ kaltes Schweigen den Hof erfüllen. Gray sah ihn an, sagte aber klugerweise nichts mehr.
    »Ihr seid ihr wichtig, Prinz«, sagte Saetan. »Wenn du anderer Meinung bist, hast du nicht aufgepasst.«
    Gray ließ den Kopf hängen. »Ich weiß, dass wir ihr etwas bedeuten. Ich verstehe einfach nicht, warum sie ihre Kraft so lange hat fließen lassen, bis sie Schaden genommen hat.«
    »Die Peitsche, die Cassie antreibt, wurde geschwungen, lange bevor sie in Dena Nehele ankam. Und sie hat Narben hinterlassen.«
    Gray hob den Kopf und sah ihn an.
    Nein, dachte Saetan, nicht Gray. Jared Blaed. Zwei Seiten einer Person. Gray war der Mann, der Cassie und die Gärten liebte. Jared Blaed war der Kriegerprinz, der seiner Königin ergeben war.
    »Wer?«, fragte Jared Blaed allzu sanft.
    »Sie ist nicht wichtig, Gray«, erwiderte Saetan. »Weder sind es die Männer, die sie Cassie vorgezogen haben. Wichtig ist nur, dass Cassie den Schmerz noch immer in sich trägt.«
    »Versucht sie, uns zu beweisen, dass sie uns etwas zu bieten hat?«
    »Ich glaube schon. Deshalb hätte eine einfache Geste, die für die Königinnen in Kaeleer Alltag ist, beinahe zu einem tragischen Unfall geführt.«
    »Nur ein Fehler«, sagte Gray sanft.
    »Ja.«
    »Weil wir ihr so viel bedeuten.«
    »Ja.«
    Gray seufzte.
    Krise überstanden, dachte Saetan und leerte den Kelch. Bis zum nächsten Mal. »Iss. Dann geh nach Hause und versöhne dich mit Cassie.«

    Gray blickte ihn von der Seite an. Abschätzend. Bewertend. »Wir würden uns viel schneller versöhnen, wenn Cassie und ich Sex haben könnten.«
    Saetan antwortete trocken: »Jungchen, wir sind uns ziemlich sicher, dass Marian schwanger ist, und sie ist heute sehr empfindlich. Daemonar spürt, dass mit seiner Mutter etwas nicht in Ordnung ist, und ist nicht zu bändigen, und Lucivar beißt sich die Zähne daran aus, seinem ungezogenen Sohn beizukommen. Heute ist nicht der Tag, um mit ihm über Sex zu sprechen.«
    Schweigen. »Wenn wir deine Erlaubnis hätten …«
    Er lachte leise. »Keine Chance, Welpe. Lucivar hatte guten Grund, dem, was du und Cassie tun – oder eben nicht tun – könnt, feste Grenzen zu setzen. Und er wird auch derjenige sein, der entscheidet, wann du bereit für den nächsten Schritt bist.« Es klang nicht so, als brauche Gray genauso viel emotionalen Schutz wie noch vor ein paar Wochen, aber das bedeutete nicht, dass er erwachsen genug war, der Geliebte einer Königin zu werden.
    Trotzdem, die Tatsache, dass der Junge begann, diese Grenzen in Frage zu stellen, war ein gutes Zeichen. Es bedeutete, Gray entwickelte sich zu einem gesunden Mann, statt auf immer ein verletzter Junge zu bleiben. Wohl wissend, wie straff man die Leine halten musste, wenn ein junger Kriegerprinz den Übergang zum Erwachsenendasein vollzog, fügte Saetan hinzu: »Und aus meiner Sicht, Jungchen, gilt dieser Grund noch.«
    »Oh.« Gray blickte enttäuscht drein, aber nur für einen Augenblick. Dann widmete er seine Aufmerksamkeit dem neben ihm schwebenden Teller und aß mit der Begeisterung eines jungen Mannes alles bis auf den letzten Krümel auf.
    Am Rande des Hofes erschien Vae. *Gray? Gray! Draca sagt, es ist Zeit, nach Hause zu gehen. Der Höllenfürst öffnet dir das Tor. Dann muss er ins Bett, weil Schlafenszeit für ihn ist.*
    Gray sprang auf. »Es tut mir leid, Sir. Ich wollte dich nicht von deiner Ruhe abhalten.«

    Saetan zögerte. Eigentlich war, was er zu tun gedachte, eine Kleinigkeit, eine einfache Entscheidung. Doch das Angebot, und die darunterliegende Bedeutsamkeit, würde ganz Dena Nehele beeinflussen, wenn es angenommen wurde. »Wenn du möchtest, kannst du mich Onkel Saetan nennen.«
    Die Worte fanden Gehör. Ihre Bedeutsamkeit wurde verstanden. Und ein weiterer Verteidigungswall, der Gray den Jungen beschützte, Jared Blaed aber einschloss, stürzte ein.
    Auf dem Gang durch den Bergfried zum Dunklen Altar und dem

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