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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Tor erzählte Gray vom Dorf der Shalador und den Menschen, die er dort kennengelernt hatte. Es wurde deutlich, dass Ranon zu einem guten Freund geworden war und er und Gray sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammenfanden, die charakteristisch war für einen gesunden, starken Hof, an dem die Männer einander mochten und respektierten – die Art von Gemeinschaft, die er am Dunklen Hof erlebt hatte.
    Allerdings wurde nicht klar, wie Theran zu dem Drama stand, das sich in Eyota abspielte.
    TERREILLE
    Theran versuchte, das nagende Gefühl der Unruhe in seinen Eingeweiden zu ignorieren – ebenso wie nicht an das letzte Mal zu denken, als Gray verschwunden war. Dem angespannten Gesichtsausdruck und dem harten Blick nach zu urteilen, bemühte sich auch Talon, diesen Gedanken zu verdrängen.
    »Du bist dir sicher, dass er nicht im Dorf ist?«, fragte Talon zum dritten Mal.
    Ranon schüttelte den Kopf. »Wir haben nachgesehen. Ich habe sogar das Haus durchsucht, in dem ungebundene Männer unterkommen können. Er ist nicht hier.«
    Mutter der Nacht. »Sollte einer von uns zurück nach
Grayhaven reisen?«, fragte Theran. »Das ist der einzige Ort in Dena Nehele, den er kennt.«
    »Vielleicht ist er zurück in die Geächtetenlager im Tamanara-Gebirge«, sagte Talon.
    »Vielleicht«, antwortete Theran. »Aber er kann nicht alleine gegangen sein.«
    »Ist er nicht«, sagte Ranon. »Er hat Vae mitgenommen.«
    Als hätte ihr Name die Hündin heraufbeschworen, bog Vae um die Ecke der Herberge und sprang zu ihnen hinüber.
    *Wo ist Cassie?*, fragte Vae. *Gray sucht nach ihr.*
    »Und ich suche nach Gray«, knurrte Talon.
    Vaes Schwanz verharrte mitten im Wedeln, als sie herumsprang, um nach hinten zu blicken. *Gray? Gray! Talon sucht nach dir!* Dann trabte sie davon, als hätte sie für Menschen keine Zeit mehr übrig.
    Gray kam um die Ecke, entspannter als er es seit Cassidys Zusammenbruch je gewesen war. Vielleicht war er in diesem Haus gewesen, um Sex zu haben.
    Jetzt, da er wusste, dass Gray in Sicherheit war, verwandelte sich seine Sorge in Wut, und Theran schrie: »Wo im Namen der Hölle bist du gewesen?«
    Gray zuckte nicht einmal zusammen, sondern warf ihm nur einen kalten Blick zu, bevor er seine Aufmerksamkeit auf Talon richtete.
    »Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, Junge«, sagte Talon mit angestrengter Beherrschung. »Wo warst du?«
    »Ich musste mit jemandem über Cassie sprechen«, sagte Gray. »Also bin ich in den Bergfried gefahren, um mit Onkel Saetan zu reden.«
    Ranons Augen weiteten sich, aber er sagte nichts.
    Wie eisige Klauen fuhren seine Worte über Therans Rückgrat. Onkel Saetan. Onkel Saetan?
    Er warf Talon einen Blick zu, nicht sicher, wie er den Gesichtsausdruck des Älteren deuten sollte.
    »Ich verstehe«, sagte Talon leise. »Es wäre höflich gewesen, jemandem zu sagen, wo du hingehst. Es sind noch immer unruhige Zeiten. Kein Mann sollte fortgehen, ohne
einen Hinweis darauf zu hinterlassen, wo man ihn finden kann.«
    »Falls man ihn suchen muss«, sagte Gray genauso leise.
    Talon nickte.
    »Ich entschuldige mich, Sir. Ich war wütend und habe nicht daran gedacht.«
    »Du hattest keine Probleme, mit den Winden zu reisen?«, fragte Talon.
    Gray schüttelte den Kopf. »Ich habe Vae gebeten, mich zu begleiten und mir zu zeigen, an welche Horizont- und Haltelinien des Purpur-Windes ich mich halten muss, um von hier zum Bergfried zu gelangen.«
    »Das ist gut.«
    Gut? Theran starrte Talon an. Was ging hier vor? Sicher, sie mussten vorsichtig sein, denn ein paar harte Worte reichten aus, damit Gray sich wimmernd in eine Ecke verzog. Aber Talon sollte ihm für all die Stunden, die der Hof fieberhaft nach ihm gesucht und seine Abwesenheit vor Cassidy verborgen hatte, die Hölle heißmachen. Stattdessen war Talon beinahe respektvoll. Das war nicht richtig. Beim Feuer der Hölle, Talon hatte sie beide großgezogen, sie unterrichtet, sie beschützt.
    Ranon wandte den Kopf, einen Augenblick lang schrie alles an ihm Alarm, dann entspannte er sich. »Cassidy, Shira und Reyhana sind von ihrem Spaziergang zurück.«
    »Bitte fordere Lady Shira auf, meine Anfrage nach einer Audienz mit der Königin vorzutragen », sagte Gray.
    Theran, ohnehin schon aus dem Gleichgewicht geraten, wich einen Schritt zurück und fragte sich, ob der Mann, der dort vor ihnen stand, wirklich sein Cousin Gray war. Ein guter Illusionszauber könnte das Auge zum Narren halten. Beim Feuer der Hölle, sie hatten genug Männer durch solche

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